Bleiben wir trotzdem optimistisch

Das Jahr geht offenbar in vielen Karosserie- und Lackierbetrieben mit vollen Auftragsbüchern zu Ende. Der Grund dafür ist nicht nur das Blitzeis Anfang dieser Woche. Auch die starke Inflation und steigende Wiederbeschaffungswerte erhöhen scheinbar dauerhaft die Reparaturquote. In der Republik wird wieder mehr instandgesetzt. Die Folge: Es gibt Betriebe, die mit ihren Kapazitäten schon jetzt wieder fast am Limit sind. Also ein versöhnlicher Jahresabschluss, nach den dramatischen Entwicklungen in 2022? Wohl kaum. Denn jede Kilowattstunde, jedes Schleifpapier und jeder Liter Lack kostet die Betriebe jetzt deutlich mehr als früher. Die hohe Auslastung ist auch auf fehlende Mitarbeiter zurückzuführen – und Prozessstörungen durch nicht lieferbare Ersatzteile sorgen teilweise für massive Verzögerungen. Es gibt einen regelrechten Stau im Reparaturgeschäft. [In unserer letzten Web-TV-Sendung dieses Jahres haben wir in der vergangenen Woche über Ursachen für die aktuelle Situation gesprochen – aber auch über Chancen, die sich den K&L-Betrieben jetzt bieten.](https://youtu.be/viecuXbBM68) Ein Beispiel: Diese Entwicklung hat auch dafür gesorgt, dass Partnerwerkstätten ein besseres Standing in der Schadensteuerung haben als noch vor Jahren. Das zeigt nicht nur die branchenweite Erhöhung der Stundensätze. Viele Betriebe melden sich derzeit bei den Schadensteuerern ab, weil sie einfach voll sind – und müssen dafür keine Sanktionen befürchten. Am Ende dieses Jahres lässt sich feststellen: Diejenigen, die in der Vergangenheit unternehmerisch gehandelt, vorausschauend investiert und nachhaltig gewirtschaftet haben stehen heute eigentlich recht gut da. Diese Erkenntnis gibt Zuversicht – trotz aller Probleme, Krisen und Herausforderungen, die im nächsten Jahr noch auf die Branche zukommen werden. Bleiben wir deshalb also trotzdem optimistisch. Eine Alternative dazu gibt es ohnehin nicht. Die gesamte Redaktion wünscht Ihnen und Ihren Familien ein fröhliches Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen erfolgreichen Start ins neue Jahr. Bleiben Sie gesund. Mit besten Grüßen aus Leipzig Christian Simmert

GDV-Studie Ersatzteilpreise: „Kofferraumklappen doppelt so teuer wie vor zehn Jahren“

Die Preise für Fahrzeugersatzteile steigen weiter rapide an. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erhöhten sich die Kosten für Scheinwerfer, Rückleuchten und Co. zum Vorjahr um durchschnittlich 6,2 Prozent. Noch krasser werden die Unterschiede jedoch im Zehn-Jahres-Vergleich.

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