DEKRA erweitert Services rund um Batterietechnik und Ladeinfrastruktur

Im Jahr 2022 hat die internationale Expertenorganisation ihre Servicelandschaft besonders im Bereich der Elektromobilität stark ausgebaut. Zahlreiche Projekte rund um die Fokusbereiche Autonomes Fahren, Batterie- und Ladetechnik sowie Cybersicherheit wurden entweder fertiggestellt oder auf den Weg gebracht. ## Neues Testzentrum für Antriebsbatterien wird am Lausitzring gebaut Vor dem Hintergrund der stetig wachsenden Zahl an neuen Elektrofahrzeug-Modellen und dem von der EU beschlossenen Verbot von neuen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab 2035 hat DEKRA mit dem Bau eines neuen Testzentrums für automobile und stationäre Batteriesysteme begonnen. Die im Technologiezentrum am DEKRA Lausitzring in Klettwitz (Brandenburg) angesiedelte Einrichtung soll ihren Betrieb im Jahr 2024 aufnehmen. Dann soll das neue, hochmoderne Testzentrum im Rahmen der Entwicklungsbegleitung, der Homologation und Typprüfung sowie der Qualitätssicherung alle Arten von Batterietests unter einem Dach anbieten. Neben mechanischen Untersuchungen sowie Leistungs- und Umweltprüfungen werden dann auch spezielle Missbrauchstests durchgeführt werden, bei denen die Stromspeicher absichtlich Situationen ausgesetzt werden, die über die reguläre Verwendung hinausgehen. Die Entscheidung, das neue DEKRA Batterietestzentrum im Technologiezentrum in Brandenburg anzusiedeln, sei vor allem strategischer Natur, erklärt Guido Kutschera, der als Executive Vice President der DEKRA Gruppe verantwortlich für die Region Deutschland zeichnet. So werde etwa die Nähe des geplanten Testzentrums zum erst kürzlich in Betrieb genommenen Prüfstand für Elektromotoren und Antriebsachsen künftig kombinierte Prüfungen elektrischer Antriebe und Batterietests ermöglichen. Beim Themenfeld automatisiertes und vernetztes Fahren spiele der Standort Klettwitz bereits heute eine tragende Rolle, handele es sich doch um Europas größtes unabhängiges Testareal auf diesem Gebiet. In einer weiteren Ausbaustufe sollen dort sogenannte Citykurse entstehen, auf denen Fahrzeugtests in Innerorts-Szenarien durchgeführt werden sollen. ## Neue Prüfstände und Testanlagen im internationalen Ausland Auch international festigte DEKRA in diesem Jahr die Rolle als Global Player für Prüfdienstleistungen und Elektromobilität durch die Fertigstellung weiterer Testanlagen. So wurde 2022 am Standort Arnheim eine neue Freiflächen-Testanlage zur Messung der elektromagnetischen Verträglichkeit von großen Fahrzeugen wie Elektrobussen oder Elektro-Lkw eingeweiht. Im Auftrag der California Energy Commission wurde zudem in Concord das Vehicle-Grid Innovation Laboratory (ViGIL) errichtet, in dem neben Dienstleistungen für EV- und Ladesäulen-Hersteller und -Zulieferer, Ladesäulenbetreiber und Dienstleister auch Lösungen für ein effizienteres Zusammenspiel von E-Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur erforscht werden. ## Cybersicherheit gewinnt zunehmend an Bedeutung Da die Fahrzeuge permanent Daten erzeugen, miteinander kommunizieren und zunehmend auch „over-the-air“ Software-Updates übertragen werden, wird es immer wichtiger, sicherheitskritische Auswirkungen solcher Datentransfers zu überwachen. In der 2019 gestarteten „Trust Center“-Initiative fordert DEKRA deshalb den

diskriminierungsfreien, unabhängigen Zugang zu sicherheits- und umweltrelevanten Fahrzeugdaten. Das Treuhändermodell soll die sichere Sammlung und Verwertung von Daten im Sinne des Verbraucherschutzes regeln. Doch nicht nur beim Fahren, sondern auch während des Ladevorgangs von E-Fahrzeugen spielt die Cybersicherheit eine tragende Rolle. Vincent Roes, Vice President und Leiter Strategieentwicklung für das Geschäftsfeld Produktprüfung bei DEKRA, nennt etwa eine sichere Ladeinfrastruktur als entscheidenden Faktor für die Akzeptanz der Elektromobilität und die Zunahme von Elektrofahrzeugen auf den Straßen. Um die sichere Kommunikation zwischen Ladestationen, E-Fahrzeugen und dem Back- Office zu gewährleisten, bietet die Expertenorganisation als weltweit erster Anbieter ein Cybersecurity-Zertifizierungsprogramm für Elektrofahrzeug-Ladeinfrastruktur an und hält ein spezielles Prüfsiegel vor. Hersteller von Ladeeinrichtungen sollen dabei unterstützt werden, dass ihre Produkte für künftige Sicherheitslösungen vorbereitet sind und die wichtigsten und häufigsten Bedrohungen abwehren können. ## Batterie-Schnelltests für Firmenkunden jetzt flächendeckend verfügbar Mit der raschen Zunahme an E-Autos und immer neuen Herstellern, die kontinuierlich neue Fahrzeuggenerationen produzieren, wächst auch die Zahl gebrauchter E-Fahrzeuge im Markt. Da die Batterie häufig rund ein Drittel der Neufahrzeugkosten ausmacht, ist die Ermittlung des Batteriezustand somit von entscheidender Bedeutung bei der Bestimmung des Fahrzeugwerts. Vor diesem Hintergrund bietet die Sachverständigenorganisation seit diesem Frühjahr einen patentierten Schnelltest für Firmenkunden an. Zielgruppe für den Service, der nun bundesweit in allen 74 DEKRA Niederlassungen angeboten wird, sind Flotten- und Fuhrparkbetreiber, Leasinggesellschaften, Banken, Hersteller und Importeure sowie Autohäuser. Aktuell umfasse die ständig erweiterte Typenliste rund 80 Fahrzeugmodelle und damit einen großen Bestandteil an batterieelektrischen und Hybrid-Fahrzeugen in Deutschland.

GDV-Studie Ersatzteilpreise: „Kofferraumklappen doppelt so teuer wie vor zehn Jahren“

Die Preise für Fahrzeugersatzteile steigen weiter rapide an. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erhöhten sich die Kosten für Scheinwerfer, Rückleuchten und Co. zum Vorjahr um durchschnittlich 6,2 Prozent. Noch krasser werden die Unterschiede jedoch im Zehn-Jahres-Vergleich.

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