Caravaning-Schadenstage: Gutachter und Fachbetriebe diskutieren den Status Quo bei Freizeitfahrzeugen

Rund 100 Teilnehmer kamen zu den Caravaning Schadenstagen ins hessische Bad Nauheim. Organisiert wurde die zweitägige Veranstaltung von der Caravan Gutachter Akademie. Laut deren Inhaberinnen, Kerstin Hallix und Nicole Meixner, waren unter den Fachbesuchern sowohl Gutachter als auch Caravan-Fachbetriebe. ## Weiterhin steile Kurve bei Zulassungen von Freizeitfahrzeugen Der Veranstalter, die Caravan Gutachter Akademie, steht in enger Verbindung zum Caravaning Gutachter Fachverband e.V., [der sich vor rund zweieinhalb Jahren gegründet hat](https://schaden.news/de/article/link/42732/caravaning-gutachter-fachverband-vrebandsarbeit-2022). Dessen 1. Vorsitzender, Reinhard Audorf, fasste während der Veranstaltung die wichtigsten Eckdaten und Trends für den Caravan Reparaturmarkt kurz zusammen. Demnach lag der Gesamtumsatz der Freizeitfahrzeug-Industrie im vergangenen Jahr 2021 bei 13,96 Milliarden Euro. Für die Neuzulassungen in diesem Segment ging auch im vergangenen Jahr die Kurve weiter steil nach oben: 24.718 Caravan-Neuzulassungen sowie 81.420 Reisemobil-Neuzulassungen verzeichnete das Kraftfahrtbundesamt zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2021. ## Von Kalkulation bis Marketingstrategie Im Fokus der beiden Veranstaltungstage standen demnach Live-Vorführungen rund um verschiedene Reparaturschritte als auch Vorträge, beispielsweise von Ausrüstern und Dienstleistern. So können beispielsweise Gutachter und Fachbetriebe seit kurzem bei der Kalkulation von Caravan-Schäden auf Daten aus dem CVID-Handbuch zurückgreifen. Was genau dabei zu beachten ist, erklärte Axel Krüger von der Deutschen Automobil Treuhand (DAT). Zudem stellte sich der Zentralverband für Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) mit seinem Siegel Caravan-Fachbetrieb vor. Dierk Conrad, ZKF Geschäftsführer Nutzfahrzeuge, skizzierte, wie eine Zusammenarbeit des Verbandes mit Sachverständigen aussehen könnte. Als eine besondere Herausforderung für den Caravan-Reparaturmarkt bezeichneten die Veranstalter der Caravaning Schadenstage derzeit die mangelnde Teileverfügbarkeit. Diese führe zu langen Wartezeiten bei der Instandsetzung der Freizeitmobile. Dies müssten die Sachverständigen in ihren Gutachten berücksichtigen, was bei den Versicherungen nicht unbedingt auf Gegenliebe stoße und zulasten der Endkunden gehe. Zudem gab es während der beiden Veranstaltungstage praktische Infos, beispielsweise zum Kleben und Dichten, zur Lackinstandsetzung, zum Schadenrecht sowie zu Marketingstrategien für Caravanfachbetriebe. ## Erste personenzertifizierte Sachverständige vorgestellt Auf den Caravaning Schadenstagen konnten den Veranstaltern zufolge die ersten personenzertifizierten Sachverständigen für Freizeitfahrzeuge, also Wohnwagen und Wohnmobile (Euro-Zert) vorgestellt werden, allesamt Mitglieder des Caravaning Gutachter Fachverbandes. „Diese Personenzertifizierung der SVG Euro-Zert GmbH wurde mit hohem Interesse aufgenommen, da der Caravan Markt schon lange auf begleitende Qualitätsanforderungen gewartet hat“, erklärte Nicole Meixner gegenüber schaden.news und führt aus: „Als international anerkanntes Qualitätssicherungssystem setzt sich der Personenzertifizierungsprozess unter Berücksichtigung einer gemäß DIN EN ISO/IEC 17024:2012 strukturierten Zertifizierungsstelle gegenüber den rein nationalen Qualifizierungen immer mehr durch.“ Vergleichbar sei das mit der Entwicklung vom deutschen Diplomingenieur zum internationalen Bachelor und Master. Die Gemeinsamkeit zwischen der öffentlichen Bestellung und der Zertifizierung: „Beide Systeme sind darauf ausgerichtet, der Öffentlichkeit fachlich und persönlich qualifizierte Sachverständige zur Verfügung zu stellen.“ ## Veranstalterinnen ziehen positives Feedback Die Inhaberinnen der Caravan Gutachter Akademie zogen nach der Veranstaltung ein positives Fazit gegenüber schaden.news: „Die vielen positiven Reaktionen schon während sowie nach der Veranstaltung zeigen, dass die Caravaning Gutachter Akademie die richtigen Themen ausgewählt hat und das Netzwerken untereinander gut funktioniert“, betonte Kerstin Hallix. „Denn schließlich stehen die Caravaning Schadenstage eben auch für Informieren, Kontakte knüpfen und Netzwerken“, fügte Nicole Meixner hinzu.

Wirtschaftliche Lage gut, doch Rendite bei Hälfte der Betriebe nicht zufriedenstellend

Wie sind Deutschlands K&L-Betriebe wirtschaftlich aufgestellt? Das wollte schaden.news in einer Konjunkturumfrage wissen. Es zeigt sich: Grundsätzlich sind die Werkstätten optimistisch. Doch Kostendruck, Fachkräftemangel und die Arbeit unter Volllast trüben das Bild.

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