Von
 
Christian Simmert
2022-11-09T11:32:16+0000

Arbeiten im Krisenmodus

Die Lage im Schadenmarkt bleibt unsicher, aber die Stimmung in unserer Branche scheint sich etwas aufzuhellen. Nach den trüben und teils dramatischen Einschätzungen ist nun mehr Realismus eingekehrt. Viele Betriebe haben sich offensichtlich an das Arbeiten im Krisenmodus gewöhnt – oder anders gesagt: Unternehmer und Mitarbeiter gehen mit den zahlreichen Herausforderungen besser und vor allem gelassener um. Natürlich hängt der Grad des Optimismus von vielen Faktoren ab. Klar ist uns allen: die Zeiten bleiben unruhig. Allerdings muss man auch die positiven Entwicklungen sehen. Nur zwei Beispiele: Die Lieferung von Ersatzteilen ist nach wie ein Problem, doch wohl nicht mehr in dem Ausmaß wie noch vor einigen Monaten. Ja, auch die Energie- und Materialkosten werden weiter steigen, aber die Stundensätze haben eben auch angezogen. [Nach der kräftigen Erhöhung für die Partnerwerkstätten der HUK-Coburg ist der Knoten nun geplatzt. Jetzt ziehen wohl auch Innovation Group und Riparo nach.](https://schaden.news/de/article/link/43164/wo-steht-der-markt-1) SPN ist gesprächsbereit und Kfz-Versicherer wie LVM und Provinzial Rheinland zeigten sich schon beim Schadentalk während der Automechanika offen für eine gut begründete Anpassung der Stundensätze. Also, sehen wir einen Stimmungsumschwung? Nein, das wohl eher nicht. Zu fragil ist die Lage, zu viele Prozessstörungen legen die Arbeit oftmals lahm. Und neben der politischen Großwetterlage drückt vor allem ein Thema auf die Stimmung: der Fachkräftemangel. Betriebe und Experten melden derzeit zwar eine hohe Auslastung, doch das Reparaturvolumen ist nach Einschätzung von Solera Audatex AUTOonline noch nicht auf Vorkrisenniveau angekommen. Das Fazit: Es fehlen Reparaturkapazitäten. Zu wenig Mitarbeiter, ein hoher Krankenstand – die Unternehmen müssen heute auf den täglichen Wahnsinn deutlich flexibler reagieren. Das Arbeiten im Krisenmodus wird uns daher sicher noch länger erhalten bleiben. Wir arbeiten derzeit an unserer nächsten Web-TV Sendung, in der wir genau diese Entwicklung aufgreifen. Im Mittelpunkt unserer Diskussion steht die Frage: Wie können K&L-Betriebe ihren Betrieb besser im Krisenmodus führen? [Mehr Informationen dazu finden Sie auf schadentalk.de. ](https://www.schadentalk.de/die-themen/)

GDV-Studie Ersatzteilpreise: „Kofferraumklappen doppelt so teuer wie vor zehn Jahren“
Die Preise für Fahrzeugersatzteile steigen weiter rapide an. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erhöhten sich die Kosten für Scheinwerfer, Rückleuchten und Co. zum Vorjahr um durchschnittlich 6,2 Prozent. Noch krasser werden die Unterschiede jedoch im Zehn-Jahres-Vergleich.
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