2022-09-14T16:05:35+0000

Die Service-Landschaft rund um E-Fahrzeuge wächst

Angesichts des Verbrennerverbots ab 2035 und den stetig steigenden Zulassungszahlen von Elektroautos steht die Mobilitätswende außer Frage. Bis 2038 könnte der Anteil zugelassener Fahrzeuge in Europa mehr als 50 Prozent betragen – davon gehen Experten aus. Doch wie richten sich K&L-Werkstätten darauf ein und ihr Reparatur- und Servicegeschäft darauf aus? Diese Fragen stehen aktuell in Frankfurt im Mittelpunkt. Informieren können sich Messebesucher dazu unter anderem bei DEKRA, Hella Gutmann, dem Kraftfahrzeugtechnische Institut (KTI) sowie dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). ## Batterie-Schnelltest von DEKRA für fast 70 Fahrzeugmodelle Die Expertenorganisation DEKRA legt am Hauptmessestand (Halle 11.0 D50) den Fokus auf Fuhrpark- und Flottendienstleistungen und informiert dort auch über einen neuen Schnelltest für Antriebsbatterien. So soll der in strategischer Zusammenarbeit mit Microsoft und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) entwickelte und patentierte DEKRA Batterie-Schnelltest verlässliche Informationen zum „State-of-Health“ liefern. „Der Gesamtwert eines Elektrofahrzeugs definiert sich insbesondere über die Batterie. Die schnelle Ermittlung der Restkapazität ist daher besonders für Leasinggesellschaften oder Autohäuser wichtig, um die Prozesse im Gebrauchtwagenmanagement wirtschaftlich zu gestalten“, betont DEKRA Marketing Manager Marc Gounaris gegenüber schaden.news. Innerhalb von 15 Minuten könne durch Anschließen eines Daten-Dongles an der OBD-Schnittstelle drahtlos ausgelesen werden, in welchem Zustand sich die Batterie befindet. Neben einer statischen Datenermittlung liefere eine kurze Beschleunigungsfahrt von nur etwa 150 bis 200 Metern alle erforderlichen Informationen. „Bereits jetzt kann DEKRA diese Lösung für 68 Fahrzeugmodelle deutscher und internationaler Hersteller anbieten“, erklärt Marc Gounaris. Bis Ende des Jahres sollen weitere Hersteller hinzukommen. Das neue Diensleistungsangebot richtet sich zunächst an Großkunden, wie Leasinggesellschaften, Autohausketten und große Flottenbetreiber. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen dann auch auch Privatkunden angesprochen werden. ## Batteriereparatur im Fokus Wer sich darüber hinaus für die Batterie-Instandsetzung interessiert, sollte außerdem einen Besuch beim Kraftfahrzeugtechnischen Institut (KTI) am ZKF-Gemeinschaftsstand (Halle 11.1., Stand C43) einplanen. Die Schadenforscher informieren dort anhand einer ausgebauten Hochvoltbatterie unter anderem über die Modulreparatur, können aber auch hilfreiche Tipps und Hinweise rund um Spannungsfreischaltung und Batteriediagnose geben. Gleichwohl der Umgang mit batterie-elektrischen Fahrzeugen für viele K&L-Betriebe noch nicht zum Alltag gehört, brauchen Werkstätten keine Scheu davor haben, betont KTI-Prokurist Rainer Kühl im Rahmen einer Diskussionsrunde beim ZDK in Halle 9. Der
Zentralverband diskutierte am Dienstag unter dem Motto „eCar-Service: Dienstleistungen rund um Elektrofahrzeuge in Kfz-Werkstätten“ über das Potenzial der E-Fahrzeuge. In diesem Rahmen berichtete zum Beispiel Betriebsinhaber Michael Dittmar über seine Erfahrungen. Er repariert E-Autos und Hochvoltbatterien bereits seit 2013 und bestätigte in diesem Zusammenhang, dass die Informationsgrundlage – sprich Herstellerinformationen – rund um die Batteriereparatur immer besser werde. Ein Fakt, den auch das KTI in der Vergangenheit bereits mehrfach betonte. [Übrigens: Die komplette Diskussion wurde vom ZDK aufgezeichnet und kann hier jederzeit angeschaut werden.](https://youtu.be/2FWKJQhhIOQ) ## Geführte HV-Messungen am Stand von Hella Gutmann Doch nicht nur die Werkstätten stellen sich auf die wachsende Zahl von E-Autos ein, sondern auch die Werkstattausrüster und Gerätehersteller. So auch Hella Gutmann, die in diesem Jahr in Halle 9.0 (Stand A80) zu finden sind. Unter anderem demonstrieren die Experten direkt vor Ort die Möglichkeit der geführten Messungen mit dem mega macs X und dem MT-HV und zeigen, wie der Anwender durch Spannungsfreischaltung und Potenzial- sowie Isolationswiderstands-Messungen geführt wird. Die Live-Demonstration erfolgt heute (15.09.) um 14 Uhr gemeinsam mit den Auto-Doktoren, am Freitag und Samstag finden die Vorstellungen jeweils um 13 Uhr statt. Außerdem können Besucher sich über die HV-Batteriediagnose informieren. Darüber hinaus soll die Palette an HV-Leistungen künftig sukzessive erweitert werden, wie CEO Rolf Kunold betont: „Auch arbeiten wir an einer eleganten Möglichkeit für Werkstätten, den State of Charge einer HV-Batterie einzusehen. Desweiteren bleibt der Hersteller Tesla eine Herausforderung – auch wenn wir den Werkstätten schon jetzt viele Diagnosen und Grundeinstellungen an Model S und X ermöglichen können. Wo wir sicherlich noch alle lernen müssen, ist das Thema „Reparatur von HV-Batterien“, denn der Bedarf dafür wird wachsen. Auf diesem Gebiet wollen wir uns zunächst auf einige in Europa gängige Modelle und Marken konzentrieren.“
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