2022-08-10T10:41:32+0000

Aktualisierter Atlas: Wo krachte es 2021 am häufigsten?

Jeden Monat berichtet schaden.news über die von Destatis bereitgestellten [Zahlen zu den Kfz-Unfällen mit reinem Sachschaden](https://schaden.news/de/article/link/42991/blechschaeden-mai-2022) und bildet diese in einer eigenen interaktiven Karte ab. Vor Kurzem hat nun die Bundesbehörde ihre Statistik zu den Unfällen mit Personenschaden für das Jahr 2021 aktualisiert. ## Unfallschwerpunkte online ermitteln Der auf Meldungen der Polizeidienststellen basierende [Online-Unfallatlas der statistischen Ämter des Bundes und der Länder](https://unfallatlas.statistikportal.de/) erlaubt einen räumlich tief gegliederten Überblick über das Verkehrsgeschehen. Auf welchen Straßen Ihres Bundeslandes, Region oder Stadt gab es voriges Jahr besonders viele Verkehrsunfälle? Wo ereigneten sich Unfälle mit Leicht- oder Schwerverletzten oder gar Getöteten? Waren Pkw, Motorräder, Fußgängerinnen und Fußgänger oder Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer am Unfall beteiligt? Die ausgewählten Kartenbereiche können dabei stark vergrößert werden und ermöglichen eine eindeutige Zuordnung nach Straßenabschnitten sowie einzelnen Unfallstellen. Diese sind entsprechend ihrer Häufigkeit farblich markiert und erlauben so die schnelle Identifikation unfallträchtiger Hotspots. An der grundsätzlichen Verteilung hat sich freilich nichts geändert. Auch 2021 ereigneten sich die meisten Unfälle mit Personenschaden (68 %) innerhalb von Ortschaften, gefolgt von Landstraßen (25 %) und Autobahnen (6 %). Hinsichtlich des Schweregrads ergibt sich allerdings ein anderes Bild. Aufgrund von Risikofaktoren wie fehlender Trennung zum Gegenverkehr, schlechten Überholmöglichkeiten oder ungeschützten Hindernissen enden 59 Prozent der Unfälle auf Landstraßen tödlich. In der Stadt sind es immerhin noch 29 Prozent und auf Autobahnen 12 Prozent. ## Verkehrsunfallkalender wurde ebenfalls aktualisiert Ebenfalls auf den Stand von 2021 gebracht haben die Statistiker den [Verkehrsunfallkalender](https://service.destatis.de/DE/verkehrsunfallkalender/). Mit dieser Jahresübersicht kann tagesgenau ermittelt werden, wie viele Verkehrsunfälle sich bundesweit ereignet haben. Auch hier gibt es verschiedene Filtermöglichkeiten nach Fortbewegungsmitteln (Pkw, Fahrrad, Motorrad) sowie bezüglich der Personengruppe der Verunglückten, der Schwere des Unfalls. Dass in den unfallträchtigen Auch Alkoholunfälle können durch die entsprechende Auswahl angezeigt werden. Der Blick auf frühere Jahre zeigt, dass diese in den vergangenen Jahren ebenso zurückgingen wie die Zahl der im Straßenverkehr Verletzten oder Getöteten. ## Rückläufige Unfallzahlen während der Pandemie So wurden laut Destatis-Auswertung 2021 etwa 6.300 Verkehrsunfälle pro Tag polizeilich erfasst. 2.562 Menschen kamen insgesamt zu Tode, das sind 5,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Verletzten sank im gleichen Zeitraum auf 323.129 und somit 1,3 Prozent. Dass für das laufende Jahr wieder mit einem Anstieg der Personenschäden zu rechnen sein wird, legt die Gegenüberstellung von Destatis-Daten vom April mit dem noch stark von der Pandemie geprägten Vorjahresmonat nahe. Demnach gab es innerorts eine Zunahme um knapp 19 Prozent. Außerorts betrug die Steigerung rund 6 Prozent. Auf Autobahnen mehrten sich die Personenschäden um gut 19 Prozent. ## Zahl der Verkehrstoten und Verletzten auf niedrigstem Stand Zusammengenommen reduzierte sich die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten allerdings erneut und erreichte 2021 den tiefsten Stand seit mehr als 60 Jahren. Dass die
Zahlen insgesamt so stark gesunken sind, ist einerseits auf die Einführung einer Reihe gesetzlicher Bestimmungen (Promillegrenzen, Gurtpflicht) zurückzuführen, wie eine aktuelle Destatis-Grafik zeigt. Nicht aufgeführt sind dort freilich die seitdem eingeführten Technologien (erhöhte Crashsicherheit, Airbag), die einen nicht minder starken Anteil an dieser erfreulichen Entwicklung haben dürften. Hier dürfte sich auch die Einführung diverser Assistenzsysteme im Rahmen der Vision Zero-Sicherheitsstrategie positiv auswirken. Seit dem 6. Juli 2022 müssen in neuen Fahrzeugtypen unter anderem Geschwindigkeitsassistent, Müdigkeits- und Aufmerksamkeitswarner sowie Notbremsassistent standardmäßig eingebaut sein. Ab dem 7. Juli 2024 müssen diese Systeme dann auch in allen neu zugelassenen Fahrzeugen verbaut werden.
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