2022-06-01T10:38:07+0000

Verklebung von Fahrzeugscheiben: Zu diesen Maßnahmen rät die IFL

Ob Front-, Seiten oder Heckscheibe: Autoglas übernimmt in modernen Fahrzeugen eine Vielzahl von Funktionen, sei es als Technologieträger für Assistenzsysteme oder als zusätzliche Karosserieversteifung im automobilen Leichtbau. [In ihrer aktuellen technischen Mitteilung informiert die Interessengemeinschaft für Fahrzeugbau und Lackierung e.V. in Kooperation mit führenden Lack- und Klebstoffherstellern daher über einige zentrale Aspekte der Scheibenverklebung im Reparaturprozess.](https://schaden.news/download/link/jb4X) ## Informationen der Fahrzeug- und Klebstoffhersteller müssen befolgt werden Als eher unproblematisch gilt der Austausch ohne vorherige Lackierarbeiten, etwa im Falle eines Steinschlagschadens. Hier wird die neue Scheibe meist auf den am Trägerflansch verbliebenen Rest-Klebematerialien mit oder ohne Primer neu verklebt. In Abhängigkeit des verwendeten Klebstoffprodukts muss hier mit Fahrzeug-Standzeiten zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden gerechnet werden. Erfolgt der Austausch jedoch in Folge von Lackier- oder Karosseriearbeiten im Rahmen des Instandsetzungsprozesses oder aufgrund von Korrosionsschutzmaßnahmen, betont die IFL die genaue Befolgung der in tagesaktuellen Fahrzeugherstellerinformationen sowie Produktmerkblättern der Klebemittelherstellers enthaltenen Informationen. So dürften etwa unbeschädigte Werkslackierungen nur an Bearbeitungs- und Durchschliffstellen gefüllert werden (max. 70μm). Vor dem Lackierprozess sind die gefüllerten Trägerflansche zudem abzudecken. ## Untergrundvorbereitung und Durchtrocknung sind besonders wichtig Da im Werkstattumfeld im Gegensatz zur Serienfertigung mit deutlich niedrigeren Trocknungstemperaturen gearbeitet wird, sind hier Scheibenverklebungen nur auf grundierten Schichten nach erfolgter Durchtrocknung des Grundmaterials (Grundierung / Füller) vorzunehmen. Die Klebstoffhersteller Sika und Henkel unterstreichen in diesem Zusammenhang die Bedeutung einer möglichst durch forcierte Ofentrocknung herbeigeführten Durchhärtung des Lackaufbaus. Eine Scheibenverklebung solle zudem immer erst am Folgetag einer Lackierung erfolgen – die bloße Lufttrocknung über Nacht sei hingegen nicht ausreichend. Um sicherzustellen, dass die eingesetzte Fahrzeugscheibe den Vibrationen der Karosserie standhält, müssen die Klebebereiche vor dem Lackauftrag der Reparaturlackbeschichtung mit 2K-Unilacken / 2K-Klarlacken maskiert werden. Diese Bereiche dürfen laut IFL auch nicht angeschliffen werden und es dürfen weder Basislack, Decklack noch Trennmittel darauf gelangen, da sonst die Haftung des Scheibenklebers nicht gewährleistet ist. [Die Technische Mitteilung der IFL können Sie hier kostenfrei herunterladen.](https://schaden.news/download/link/jb4X)