2022-05-18T10:34:00+0000

CARTV Forum: Restwertbörse setzt auf Nachhaltigkeit

Nachdem das traditionelle CARTV Forum 2021 nur digital stattfand, konnte das Team um COO Anette Chassée die Teilnehmer am Dienstag (17.05.) wieder live in der BMW-Welt in München empfangen. Gut 220 Interessierte verfolgten das Hybrid-Event sowohl vor Ort als auch online. „Es war großartig wieder so viele Gäste persönlich begrüßen zu können. Nach einer gelungenen Tagesveranstaltung habe ich besonders den persönlichen Austausch bei toller Stimmung abends im Seehaus genossen.“, resümiert Anette Chassée gegenüber schaden.news. Unter dem Motto „Responsibility our Choice“ zeigte CARTV auf, wie sich die Restwertbörse künftig nachhaltig auf die Herausforderungen der Zukunft einstellt. ## Wiederbeschaffungs- und Restwerte 2021 stark gestiegen Zu Beginn zog jedoch Thorsten Böhm, Geschäftsführer der APE Ptacek Engineering GmbH in München, erst einmal Bilanz. Nachdem die Restwerte coronabedingt 2020 zurück gegangen waren, blickt CARTV auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück. „Die Wiederbeschaffungswerte der bei uns eingestellten Fahrzeugen sind in den letzte 6 Jahren von 6.830 Euro auf 8.930 Euro gestiegen, ein Plus von 31 Prozent“, so Thorsten Böhm. Gleichzeitig hätten sich die Restwerte um 47 Prozent von 3.020 Euro auf 4.430 Euro erhöht. „Das bedeutet, dass die Schadenkosten nach Restwert um 4,5 Prozent gesunken sind.“ ## Anstieg der Schadenkosten bei weniger Händlern Ein wesentlicher Faktor für diesen Erfolg ist laut Thorsten Böhm das internationale Händlernetzwerk von CARTV, das aktuell über 2.000 zertifizierte – zum Teil für Sonder- und Nutzfahrzeuge spezialisierte – Händler in ganz Europa zählt. Denn nur durch die Kombination regionaler und internationaler Händler könne sichergestellt werden, dass ein Angebot und ein Abnehmer für ein Fahrzeug gefunden werden. „Wenn 20 oder gar 30 Prozent der Händler verschwinden, gäbe es weniger Wettbewerb und die Restwerte würden sinken. Bei 15 bis 20 Prozent schlechteren Restwerten sprechen wir von einem Anstieg des Schadens bis zu 850 Euro pro Fahrzeug. ## Händlernetzwerk soll weiter ausgebaut werden Deshalb arbeite CARTV intensiv daran, das bestehende Händlernetzwerk weiterzuentwickeln und für die Zukunft auszurichten. Ein Netzwerk, das sich vor allem in Krisenzeiten – wie zum Beispiel während der Flutkatastrophe im Ahrtal – als besonders resilient bewiesen hat, wie Andreas Reiter, Director für Sales und Marketing bei CARTV, betonte. Beim Ausbau stünden dabei zwei wesentliche Faktoren im Mittelpunkt: Die Nachhaltigkeit und neue Antriebstechnologien, wie Andreas Reiter erklärte. So setze man in Zukunft nicht nur auf Schienenverkehr, sondern auch gezielt auf für Elektroautos spezialisierte Händler und Entsorgungsunternehmen. ## Höherer Aufwand für Schadenbegutachtung bei Elektrofahrzeugen Die Elektromobilität stellt aber nicht nur den Restwertmarkt vor neue
Herausforderungen, sondern auch die Kfz-Sachverständigen. Harald Eder vom Produktmanagement Schadengutachten DEKRA erklärte den Teilnehmern des Forums, wie sich der Prozess der Schadenbegutachtung bei verunfallten Elektroautos im Vergleich zu herkömmlichen Antrieben verändert. Zwar gehe von den E-Fahrzeugen keine erhöhte Gefahr aus – wie DEKRA auch durch eigene Crashtests feststellen konnte – dennoch stelle die Arbeit an den Hochvoltkomponenten Sachverständige vor neue Herausforderungen. Nicht nur im Bereich der Qualifizierung, sondern vor allem auch in puncto Herstellerinformationen. Vor allem bei Beschädigungen an der Hochvoltbatterie sei die Kommunikation mit dem Hersteller unerlässlich, auch um beispielsweise Eigentumsfragen zu klären. Ein erhöhter Demontageaufwand sowie im Zweifel eine über mehrere Tage andauernde Überwachung der Batterie führen zu deutlich zeitaufwendigeren Schadenbegutachtungen. Je nach Beschädigungsgrad der Batterie muss diese bei einer Verbringung sogar noch zerlegt und in speziellen Batterieboxen transportiert werden – die Kosten dafür liegen laut dem Experten im fünfstelligen Bereich. ## Neue Lösungen für Marktwertermittlung, Fahrzeugteile und Logistikbereich Der Veranstalter nutzte in München zudem die Gelegenheit, um einige neue Lösungen vorzustellen. Mit CARTV Check Pro werde ab 2023 der bereits im Markt etablierte CARTV Check 2.0 in die nächste Generation überführt, was Fachlichkeit und Handling für die Marktwertermittlung angeht, wie Lars Hanse, Sales Director Insurance & Experts, den Teilnehmern verriet. Zudem können Sachverständige und Versicherungen über die Plattform CARTV Parts Fahrzeugteile vermarkten. Mit CARTV Logistics hat die Restwertbörse außerdem einen neuen Marktplatz für den Logistikbereich geschaffen. „Um Leerfahrten zu vermeiden, kann der Händler freie Lieferkapazitäten bei anderen Anbietern suchen und buchen. Dies gilt insbesondere auch für beschädigte Fahrzeuge“, erklärt Lars Hanse das Prinzip. Mit dem Produkt CARTV bike greift CARTV außerdem den stark steigenden Fahrradmarkt auf und präsentiert dazu passende Lösungen. Übrigens: Interessierte können sich bereits jetzt den Termin für nächstes Jahr vormerken. 2023 findet das CARTV Forum am Dienstag, den 16. Mai statt.
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