2022-05-18T10:29:25+0000

HUK zahlt drauf

Am Dienstag erreichte die Partnerwerkstätten der HUK-Coburg eine gute Nachricht. Der Kfz-Versicherer erhöht ab Juni die Stundensätze: für Karosseriearbeiten um einen Euro, für Lackierungen um drei Euro. Die Mitteilung der Coburger liegt der Redaktion vor. Darin heißt es: „Kaum ein Thema beschäftigt uns alle momentan so stark, wie die rasant steigenden Preise für Lack und Energie. Lackmaterial, Strom und Gas haben sich im Verlauf diesen Jahres spürbar und über die Erwartungen hinaus verteuert.“ Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? Jeder Betriebsinhaber kann sich leicht ausrechnen, was die Anpassung für ihn bedeutet. Es ist wohl eher ein Zeichen des guten Willens. Denn im Grunde stellt die derzeitige dramatische Marktlage das System der Jahresverträge in der Schadensteuerung massiv in Frage. Bei nahezu wöchentlichen Preisaufschlägen von Werkstattausrüstern und Lackmateriallieferanten, kann sich kein Betrieb für mehrere Monate auf einen Stundensatz festlegen. Der Schritt ist dennoch richtig. Es ist gut, dass sich die HUK wieder als erster Kfz-Versicherer bewegt und den Betrieben entgegenkommt, gerade beim Stundensatz für Lack. Damit wollen die Coburger aber auch bei der Diskussion um die Berechnung des Lackmaterials Druck rausnehmen. Bei diesem Streitthema soll Ruhe einkehren. Doch stellt sich auch hier die Systemfrage. Denn die Einpreisung von Materialkosten in den Stundensatz geht einfach nicht mehr. Dieser Meinung sind längst auch Betriebe, Verbände und große Teile der Industrie – [das wurde in den Gesprächen am Rande der Würzburger Karosserie- und Schadenstage sehr deutlich.](https://schaden.news/de/article/link/42860/wkst-rueckblick-der-markt-sucht-eine-richtung) Im Markt geht die berechtigte Sorge um, dass gerade den mittelständischen Betrieben, die derzeit vor enormen Investitionen stehen, ganz bald die Puste ausgeht. Deshalb ist die Preisanpassung der HUK-Coburg auch ein Signal an andere Kfz-Versicherer und Schadensteuerer wie Innovation Group, riparo oder DMS. Denn die derzeitige Marktlage wird nach Meinung vieler Branchenexperten weiter so anhalten.
Lesens Wert

Mehr zum Thema