2022-04-06T10:46:16+0000

Die Preise steigen weiter kräftig

Wenn man in diesen Tagen mit Managern aus der Lackindustrie, von Werkstattausrüstern oder mit Produzenten von Verbrauchsmaterialen spricht, dann spürt man sofort: der Druck auf die Zulieferer unserer Branche ist enorm. Die ohnehin hohen Rohstoffpreise sowie Fracht- und Energiekosten haben sich nach Ausbruch des Angriffskrieges auf die Ukraine noch einmal krass verteuert. Diese Entwicklung hat nun Folgen. Die Preise für Werkstätten werden schon sehr bald weiter kräftig steigen. [Das kündigten namhafte Lieferanten auch in unserer aktuellen Umfrage an.](https://schaden.news/de/article/link/42789/auswertung-umfrage-ukraine-krieg) „Die Situation ist viel schlimmer als letztes Jahr. Und dabei dachten wir damals, es würde kaum noch schlimmer kommen können“, beschreibt ein Vertriebsleiter die Lage. Ein Irrtum. Denn der Kostendruck in der Industrie ist viel zu hoch. Den Spagat zwischen der Notwendigkeit von Preiserhöhungen und Zumutung für die Kunden hält jetzt kaum ein Manager mehr aus. Alle Gesprächspartner sind frustriert, weil sie genau wissen, dass „man den Betrieben diese Preise eigentlich nicht mehr aufdrücken kann.“ Nach mehreren Preisrunden im vergangenen Jahr und noch einmal Anfang dieses Jahres geht es nun also in den nächsten Wochen wieder weiter. Es ist die Rede von bis zu zweistelligen prozentualen Aufschlägen. Wer soll das noch zahlen? Vor allem die Partnerwerkstätten des Kfz-Versicherers HUK-Coburg stecken jetzt in der Kostenfalle, da die Kostensteigerungen hier nicht weiterberechnet werden können. Alle anderen Betriebe werden jetzt ihre Werkstattpreise erhöhen müssen. [Schon Ende vergangenen Jahres wurde aufgrund der sich andeutenden Situation in unserer Web-TV-Sendung gewarnt: Jahresverträge mit Schadensteuerern kann man nicht mehr wie bisher abschließen.](https://youtu.be/vZInufyJq3s?t=1881) Die Risiken sind einfach viel zu groß. Erste Partnerwerkstätten haben daher in der vergangenen Woche die Reißleine gezogen und ihre Partnerverträge gekündigt. Ein Ende der Preisspirale sehen die Manager nicht. Alles hängt vom Verlauf des Krieges ab, der uns allen in der Seele wehtut. Vor dem Hintergrund des Leids der Menschen in der Ukraine sind unsere Probleme sicher gering, aber eben trotzdem relevant.