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2022-04-13T10:09:43+0000

„Nach der Babypause wieder in die Werkstatt“

Ihre Zeit in Kasan, erklärt Johanna Kaiser, gehöre zweifellos zu den unvergesslichen Erlebnissen in ihrem Berufsleben. 2019 war die heute 24-Jährige[ Kandidatin für die Berufeweltmeisterschaft für den Skill 36, Fahrzeuglackierer](https://schaden.news/de/article/link/41242/worldskills-2019-das-sind-die-gewinner). Auch wenn es damals nicht mit einer Platzierung unter den ersten Dreien geklappt hat – für ihre Arbeit habe ihr das, was sie bei dem internationalen Wettbewerb an Erfahrungen gesammelt habe, weitergeholfen. „Mit stressigen Situationen umgehen, Durchhaltevermögen zeigen – all das sind Skills, die ich gerade jetzt mehr brauche denn je“, erklärt Johanna Kaiser lächelnd. Seit September ist sie nämlich Mama geworden und nimmt nun erst einmal eine zweijährige Auszeit von der Lackierkabine. ## Botschafterin des Fahrzeuglackiererhandwerks Vor rund zwei Jahren war Johanna gemeinsam mit ihrem Bruder Lukas, der ebenfalls gelernter Fahrzeuglackierer ist, [Botschafter für das Fahrzeuglackierhandwerk](https://schaden.news/de/article/link/41925/das-handwerk-botschafter-2020) im Rahmen einer Imagekampagne des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. Damals war ihr Gesicht in zahlreichen Städten auf Plakaten und Bussen zu sehen. ## „Der Beruf hat sich massiv gewandelt“ Der Wunsch, Fahrzeuglackiererin zu werden, wuchs bei Johanna Kaiser durch ein Schulpraktikum in der Autowerkstatt von Dominik Ackermann, in dem sie auch jetzt noch beschäftigt ist. „Schnell habe ich gemerkt: Der Job ist das richtige für mich. Man sieht am Ende des Tages, was man geschafft hat“, erinnert sich Johanna Kaiser. Sie räumt ein: „Klar ist es manchmal schwere körperliche Arbeit, geade als Frau. Aber da ist es gut, ein Team im Rücken zu haben, das auch mal mit anpackt.“ Als die 24-Jährige den Beruf erlernt hat, waren Frauen in der Branche noch seltener anzutreffen. „Doch nicht nur das Berufsbild hat sich geändert, sondern auch der Blick darauf“, erklärt sie. Treibende Kraft ist in beiden Fällen die fortschreitende Techologie – zum einen am Fahrzeug selbst, zum anderen bei der Kommunikation. „Gerade durch Social Media wird auch unser Berufbild stärker in die Öffentlichkeit gerückt und gezeigt, wie vielseitig er ist.“ ## Erfahrungen aus WorldSkills-Zeit unterstützen bei Rückkehr ins Berufsleben Und genau auf diese Vielseitigkeit freut sich die Fahrzeuglackieremeisterin auch, wenn sie an ihre Rückkehr in den Beruf denkt. Klar werde es erst einmal eine Umgewöhnung sein, denn Job und Familienalltag müssen unter einen Hut gebracht werden. Aber auch an dieser Stelle werde ihr die Erfahrung aus ihrer WorldSkills-Zeit helfen.
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