2022-03-02T09:56:45+0000

Zukunftswerkstatt 4.0: „Ausprobieren und Vergleichen ist ausdrücklich erwünscht“

Innovationsschaufenster für neue Technologien und praxisorientierte Anlaufstelle – als solches will sich die Zukunftswerkstatt 4.0 in Esslingen künftig in der Branche etablieren. Seit November können sich Interessierte aus Autohäusern und Werkstätten vor Ort über innovative Technologien informieren und diese auch direkt ausprobieren. schaden.news hat bei den Geschäftsführern Prof. Dr. Stefan Reindl und Prof. Dr. Benedikt Maier nachgefragt, wie der Start angelaufen ist und was Besucher in Esslingen erwartet. ___Herr Prof. Dr. Reindl, Herr Prof. Dr. Maier, Mitte November wurde die Zukunftswerkstatt 4.0 feierlich eröffnet. Wie war die Resonanz seither? Sind Sie zufrieden mit dem Start?___ __Prof. Dr. Reindl:__ Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Resonanz aus der Branche riesengroß ist. Dies betrifft sowohl die Seite der Innovatoren – also vom Werkstattausrüster über Branchendienstleister bis hin zum Automobilhersteller ¬– als auch die Seite der Autohausunternehmen und Werkstätten. Dies motiviert in erster Linie und zeigt, dass das Konzept den Nerv der Zeit trifft. __Prof. Dr. Maier:__ Wir hinterfragen unser Konzept und unsere Angebote an die Branche aber fortlaufend. Die Zukunftswerkstatt 4.0 soll zu dem „place to be“ rund um Innovationen im Autohaus- und Werkstattumfeld werden. Dass dies kein Zustand ist, sondern eine laufende Weiterentwicklung erfordert, stellt unser Grundverständnis dar. Will sagen, wir sind immer offen für neue Formate, Konzepte, Ideen, die die Branche auf dem Weg in ein digitales, elektrifiziertes und vernetztes Zeitalter unterstützen. ___Welche Intention steht hinter der Zukunftswerkstatt und was erwartet Besucher in Esslingen?___ __Prof. Dr. Maier:__ Die Zukunftswerkstatt 4.0 zeigt innovative Technologien und Anwendungen zur Umsetzung des Tagesgeschäftes in Autohäusern und Werkstätten. Wir spekulieren also primär nicht, was in zehn oder zwanzig Jahren möglich sein könnte. Ausgangspunkt bilden immer die heute gelebten Prozesse und Strukturen, für die wir konkrete Lösungen zur Optimierung aufzeigen. __Prof. Dr. Reindl:__ Darüber hinaus möchten wir eine Hilfestellung leisten, wie die Betriebe ihre Geschäftsmodelle zukunftsorientiert ausrichten können. Hierzu werden die Strukturen eines klassischen Autohausbetriebs realitätsgetreu und praxistauglich abgebildet. Entlang der Kundenprozesse im Sales und Aftersales können sich Besucher:innen über innovative Technologien informieren und diese zeitgleich erproben. Alle Werkzeuge, Technologien und Anwendungen der rund 100 Innovationspartner sind
in die Struktur der Zukunftswerkstatt 4.0 integriert und vollfunktionsfähig. Dies ermöglicht die Verknüpfung von Theorie und Praxis auf einem neuen Level. Wir sind also ein Autohaus der Zukunft, ein Innovationsschaufenster, ein Schulungszentrum und eine Eventlocation. All diese Angebote richten sich an die Beschäftigten im Kfz-Gewerbe – vom Auszubildenden über den Mechatroniker bis hin zum Geschäftsführer. ___Vor Ort stehen zwei vollausgestattete Werkstatt-Arbeitsplätze zur Verfügung, an denen Werkstattmitarbeiter auch Technologien ausprobieren dürfen, richtig?___ __Prof. Dr. Maier:__ Ja, unbedingt! Anfassen, Ausprobieren und Vergleichen ist ausdrücklich erwünscht. An einem der angesprochenen Werkstattarbeitsplätze stehen alle Themen rund um Hochvolt und am anderen Fahrerassistenzsysteme im Fokus. Diese beiden Felder fordern unseres Erachtens die Häuser aktuell ganz besonders heraus. Entlang der Schritte der Customer Journey kann somit ein weites Feld an Lösungen ausprobiert werden – angefangen bei der Terminvereinbarung, über die Fahrzeugannahme und Diagnose bis hin zur Reparaturdurchführung und Auftragsnachbearbeitung. Besucher können selbst die für sie individuelle interessanten Themen auswählen und sich auf der neutralen Plattform der Zukunftswerkstatt 4.0 informieren. Wir liefern einen Überblick und sind uns dabei bewusst, dass nicht jede Anwendung zu den Strukturen eines jeden Betriebes passt. „One fits all“ ist hier sicherlich nicht der richtige Ansatz. ___Welche Ziele verfolgen Sie in diesem Jahr mit der Zukunftswerkstatt 4.0?___ Prof. Dr. Reindl: Zunächst sind wir bestrebt, die Zukunftswerkstatt 4.0 als den Innovation-Hub in der Branche zu etablieren. Hierzu stehen die Türen für Innovationspartner und Autohausbeschäftigte gleichermaßen offen. Wir haben das Ohr eng an der Branche und werden uns den Themen annehmen, die Autohäusern und Werkstätten innerhalb der umfangreichen Veränderungsprozesse einen Mehrwert stiften. Ganz konkret bauen wir gerade ein umfangreiches Konzept auf, das die Bedarfe der Autohäuser, Werkstätten und unserer Partner berücksichtigt. Dies reicht von Arbeitsgruppen zu aktuell drängenden Themenfeldern über Qualifizierungsangebote bis hin zum Aufbau einer Vorteilswelt für unsere Autohauspartner. Wir setzen dabei auf ein aktives und lebendes Netzwerk, das praxistaugliche Lösungen hervorbringt sowie konkrete Mehrwerte stiftet. Das Konzept Zukunftswerkstatt 4.0 ist hoch flexibel, agil, jung, neutral und offen für Neues. ___Sie verfügen über ein Netzwerk aus aktuell 95 Partnern. Wie unterstützen diese die Zukunftswerkstatt 4.0 konkret?___ __Prof. Dr. Maier:__ Die Unterstützungsleistungen sind sehr vielfältigen und unternehmensindividuell. Mit der DAT, Audi, LKQ, Mercedes-Benz, Porsche, Topmotive, T-Systems und dem TÜV Süd haben wir acht für uns sehr wichtige, strategische Partner. Sie unterstützen uns bei der Ausrichtung unseres Konzeptes sowie im Rahmen einer Grundfinanzierung. Darüber hinaus haben wir sogenannte Systempartner, die ganze Themenfelder abbilden und uns ebenfalls finanziell unterstützen. __Prof. Dr. Reindl:__ Die größte Gruppe machen jedoch die Ausstattungs- und Innovationspartner aus. Diese Unternehmen bringen ihre Anwendungen in die Zukunftswerkstatt 4.0 ein und verpflichten sich zugleich, die jeweils aktuellste Lösung in der Zukunftswerkstatt 4.0 zu präsentieren. Hinzu kommen Bildungseinrichtungen, Verbände und Kammern, die in unserem Konzept insbesondere auf Aus-, Fort- und Weiterbildung setzen. ___Vielen Dank für das Gespräch!___
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