2022-02-16T10:46:04+0000

Frauen im Handwerk: Perspektivwechsel – Aus der Lackierung in die Kundenannahme

„Für mich war klar: Ich will was mit Autos machen“, erzählt Theresa Weiß im Gespräch mit schaden.news. Gesagt, getan: Nach einem Probearbeiten bei der Detlef Rauhut GmbH im niedersächsischen Auetal war die Ausbildung zur Fahrzeuglackiererin beschlossene Sache. Seit 2017 ist die 24-Jährige in der inhabergeführten Lackierwerkstatt beschäftigt, absolvierte dort zunächst ihre Ausbildung, die sie im Sommer 2020 mit Auszeichnung beendete. ## Erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme Die junge Frau liebt die Arbeit in der Lackierkabine. „Das schönste an meinem Beruf ist der Vorher-Nachher-Vergleich, wenn man sieht, was man geschafft hat“, schwärmt Theresa Weiß. Und in ihrem, verhältnismäßig kurzen, beruflichen Werdegang konnte sie bereits einige Erfolge verbuchen: 2020 wurde sie zur Kammersiegerin im Leistungswettbewerb der Handwerkskammer Hannover gekürt, erreichte anschließend den zweiten Platz auf Landesebene. Im September dieses Jahres qualifizierte sie sich außerdem für den Body & Paint Wettbewerb Deutschland und ging für die Lackmarke Glasurit ins Rennen. Von ihrer beruflichen Laufbahn hatte die junge Frau ein klares Bild: „Ich wollte noch ein paar Jahre Berufserfahrung sammeln und dann meinen Meister machen.“ Das änderte sich jedoch im Oktober 2021, denn seitdem steht Theresa Weiß nicht in der Lackierkabine, sondern in der Kundenannahme hinter einem PC. ## Computer statt Lackierpistole „Im Büro gab es eine freie Stelle zu besetzen und mein Chef fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, in der Kundenannahme zu arbeiten“, erklärt sie die Gründe. Theresa Weiß hat nicht lange gezögert und sieht den Einblick in die „andere Seite der Unfallinstandsetzung“ als Chance: „Ich finde es super spannend, was eigentlich alles außerhalb der Reparatur für ein Aufwand betrieben wird. Ich schreibe Aufträge, erstelle Kalkulationen, bin im Gespräch mit Kunden und Versicherern“, umreißt sie ihr neues Aufgabengebiet. Vor allem bei letzterem helfe ihr ihre Berufserfahrung als Fahrzeuglackiererin, um beispielsweise in Erstgesprächen Reparaturumfänge einschätzen zu können. ## „Ich könnte mir vorstellen, beides zu machen“ Die größte Umstellung für sie: „Mir fehlt die Bewegung. Ich habe bewusst einen handwerklichen Beruf gewählt, weil man da den ganzen Tag in Bewegung ist. Das finde ich toll. Und natürlich sehe ich im Büro am Ende des Tages nicht das Endprodukt vor mir.“ Dennoch: Auch die Arbeit im Büro und der direkte Kontakt mit den Kunden gefallen Theresa Weiß. Deswegen erklärt die 24-Jährige abschließend: „Natürlich bin ich nach wie vor gern in der Lackierkabine, helfe auch mal aus, wenn es Engpässe gibt. Ich könnte mir aber auch vorstellen, in beiden Bereichen zu arbeiten, im Büro und in der Lackierung.“
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