2022-02-02T09:25:13+0000

Kfz-Versicherer liegen 2021 leicht im Plus

Nach dem ersten Corona-Krisen Jahr 2020 verzeichneten die Kfz-Versicherer auch 2021 eine positive Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio). Das zeigen aktuelle Zahlen des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft (GDV) die am 27. Januar veröffentlicht wurden. Die Kennzahlen geben Aufschluss darüber, wie das Verhältnis zwischen Policen-Einnahmen und Schadenkosten (Leistungen) in der Branche ausfällt. ## Schadenaufwand in Kraftfahrzeug-Haftpflicht während der Pandemie deutlich gesunken Laut Bilanz des Gesamtverbandes liegt der Combined Ratio in der gesamten Sparte Kraftfahrtversicherung im Jahr 2021 bei 95 Prozent. Die Kfz-Versicherer haben also mehr eingenommen als ausgegeben. Die Branche verzeichnete demnach im Jahr 2021 rund 29 Mrd. Euro Einnahmen und zahlte 23,8 Mrd. Euro an Leistungen für die Schadenregulierung. Im Jahr 2020 lag die Schaden-Kosten-Quote aufgrund der Pandemie bei historisch niedrigen 90,6 Prozent (2019: 98,4%). Die Quote hat sich gemessen am Vorjahr wieder verschlechtert, bleibt aber positiv. Betrachtet man nur den Combined Ratio in der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung (KH) liegt dieser Wert bei 89 Prozent. Damit weist die Schaden-Kosten-Quote in KH im Verhältnis zum Jahr 2019 nun ein um acht Prozent verbessertes Ergebnis aus (2019: 97,3%). Der Grund für diese Entwicklung: Während die Einnahmen durch Kfz-Policen innerhalb von zwei Jahren Pandemie stabil geblieben sind, sind die Schadenkosten um 1,6 Mrd. Euro zurück gegangen. [Bedingt durch die aufgrund der Corona-Krise insgesamt gesunkene Mobilität ereigneten sich im letzten Jahr deutlich weniger Blechschäden.](https://schaden.news/de/article/link/42696/blechschaeden-november-2021) ## Kasko: Schaden-Kosten-Quote verschlechtert sich dramatisch Ganz anders sieht die Entwicklung in der Voll- und Teilkaskoversicherung aus. Hier verschlechterte sich der Combined Ratio deutlich um 13 Prozent (Vollkasko) bzw. sogar um 23 Prozent (Teilkasko). Lag die Schaden-Kosten-Quote im Jahr 2020 pandemiebedingt in der Vollkasko-Versicherung noch bei 90,3 Prozent (2019: 102,1 %), so schoss die Quote im Jahr 2021 auf 103 Prozent in die Höhe. Der gleiche Trend in Teilkasko: Der Combined Ratio lag bei 104 Prozent (2021) nach 81,4 Prozent im vorhergehenden Jahr 2020. Als Grund für den starken Anstieg nennt der GDV die um 18 Prozent (Vollkasko) bzw. 40 Prozent (Teilkasko) gestiegenen Kosten, die vor allem durch Naturkatastrophen verursacht wurden. ## Teuerstes Naturgefahrenjahr seit Aufzeichungsbeginn GDV-Präsident Wolfgang Weiler bewertete das Ergebnis während der Jahresmedienkonferenz angesichts der 2021 aufgetretenen immensen Herausforderungen für die Branche dennoch als zufriedenstellend. So hätte allein das Juli-Hochwasser versicherte Schäden in Höhe von 8 Milliarden Euro verursacht. Zusammen mit weiteren Starkregen- und Hagelereignissen stieg die Schadenbelastung sogar auf 12,5 Milliarden Euro. Seit Beginn der Statistik Anfang der 1970er-Jahre habe es kein Naturgefahrenjahr gegeben, das teurer gewesen wäre, heißt es beim GDV. Von den durch die Flutkatastrophe bislang rund 250.000 registrierten Schadensfällen sind nach Angaben des Gesamtverbandes zufolge allein 50.000 Kfz-Schäden.
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