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2022-01-05T09:43:15+0000

ZKF und ZDK „Corona geht an die Substanz der Betriebe“

ZKF-Präsident Peter Börner, der auch Mitglied im Vorstand Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe ist, sieht in seinem Statement für schaden.news die Betriebe grundsätzlich gut aufgestellt – wenn sie unabhängiger werden und ihre Chancen nutzen. __Wo sehen der ZKF und der ZDK die größten Herausforderungen für K&L-Betriebe im neuen Jahr? Rechnen Sie damit, dass Kosten- und Renditedruck weiter zunehmen? Sind die Werkstätten ausreichend auf Transformationsentwicklungen wie zunehmende Fahrerassistenzsysteme und Elektromobilität vorbereitet?__ Zunächst das klare Ja: Die Betriebe sind technisch in ihrer Ausstattung sehr gut auf die modernen Fahrzeuge und deren Systeme vorbereitet. Ich habe teilweise Vorzeigebetriebe gesehen, die ihresgleichen suchen und zu denen der Vertragshändler zur Kalibrierung kommt. Aber, wo Licht ist, ist auch Schatten: Diese Investitionen in die Zukunft und damit in die Sicherung des Betriebes, geht nicht mit Stundenverrechnungssätzen einher, die nachweislich unter der Deckungsgrenze liegen. Hinzu kommen jetzt enorm steigende Energie- und Materialkosten, die unbedingt neu einkalkuliert und letztendlich auch bezahlt werden müssen. Betriebe ohne Schadenlenkungsdruck haben hier Vorteile, der Stundensatz kann hier frei kalkuliert und angewendet werden, was viele Gerichtsurteile bestätigen. __Wie beurteilen Sie die derzeitige Marktlage im Unfallreparaturgeschäft generell und mit Blick auf die Schadensteuerung? Rechnen Sie im Jahr 2022 mit vermehrten Insolvenzen und Betriebsaufgaben in unserer Branche?__ Corona und der durch die Lockdowns begründete Rückgang der Anzahl der Unfallreparaturen, ging an die Substanz der Betriebe. In einigen Fällen sind die Rücklagen aufgebraucht, es gab einige Insolvenzen. Die derzeitige Marktlage hält die meisten Betriebe am Laufen, allerdings ohne die erforderlichen 10 Prozent Wagnis- und Gewinnkalkulation, die den Betrieben das wirtschaftliche Fundament für die Kosten und Investitionen geben soll. Wir erwarten weitere Insolvenzen und Betriebsaufgaben, allerdings nicht in nennenswerter Anzahl. Wir können nur raten und werden dies auch zum ZKF-Kernthema 2022 machen, sich seinen Markt genauestens anzusehen und auch andere Wege neben der Schadenlenkung zu suchen und zu nutzen. __Worauf kommt es jetzt an, wenn sich Unternehmen besser aufstellen wollen? Und wie unterstützen der ZKF und der ZDK die K&L-Betriebe konkret?__ Wir werden die Chancen und die Märkte aufzeigen, die es neben dem Thema „Gelenkter Auftrag“ noch gibt und das sind einige. Bei 9 Millionen regulierten Schäden laut GDV in einem Jahr, kann sich jeder Betrieb anhand den Marktzahlen von HUK-Coburg, Innovation Group und den weiteren Schadenlenkern ausrechnen, wie viele davon dirigiert und wie viele ohne jegliche Beeinflussung abgewickelt werden. An dieses wesentlich größere Stück des Kuchens müssen wir jetzt mit den Top-Betrieben ran, denn hier gibt keiner die Erträge und Kostendeckungsquoten vor, hier sind die Betriebe frei in ihrer Kalkulation, so wie es bei fast allen mittelständigen Handwerksbetrieben der Fall ist.
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