2021-12-22T10:55:45+0000

Mehrheit der K&L-Betriebe will Stundensätze erhöhen

„Wird Ihr Betrieb im kommenden Jahr die Stundensätze erhöhen?“ auch diese Frage hat schaden.news im Rahmen der Konjunkturumfrage Anfang Dezember gestellt, an der sich mehrere hundert K&L-Werkstätten beteiligt haben. Die Antwort war eindeutig: 77,5 Prozent aller befragten Betriebe planen im Jahr 2022 eine Stundensatzerhöhung. Lediglich 5,4 Prozent verneinten diese Frage - 15,5 Prozent waren sich noch nicht sicher. ## Partnerwerkstätten stehen stärker unter Druck Dabei zeigt sich bei einem Blick auf die Teilnehmerstruktur – wie schon bei der Konjunkturumfrage im Februar 2020 – ein deutlicher Unterschied zwischen den Antworten von Werkstätten, die im gesteuerten Unfallschadengeschäft unterwegs sind, und Betrieben ohne Schadensteuerung: Volle 84,4 Prozent der befragten Partnerwerkstätten gaben an, den Stundensatz im kommenden Jahr erhöhen zu wollen. Bei den Nicht-Partnerwerkstätten waren es im Vergleich nur 61,5 Prozent – mehr als 20 Prozent weniger. Bei den Betrieben ohne Schadensteuerung war hingegen der Anteil derer, die sich noch nicht sicher sind, mit 28 Prozent deutlich höher, als bei den Partnerwerkstätten mit 10 Prozent. Die Zahl derer, die den Stundensatz nicht erhöhen werden, lag im einstelligen Bereich (Partnerwerkstätten: 4,4 %, Werkstätten ohne Schadensteuerung: 7,7 %). ## Droht ohne Neuverhandlungen das finanzielle Aus? Grund für diese eindeutigen Ergebnisse ist der in diesem Jahr rasant gestiegene Kostendruck auf Betriebe. [Die Kosten für Materialien sind 2021 um bis zu 15 Prozent gestiegen, Spritpreise um bis zu 25 Prozent teurer als noch im Vorjahr.](https://schaden.news/de/article/link/42540/uebersicht-kostensteigerungen-fuer-betriebe) Betriebe, die in der Schadensteuerung aktiv sind, trifft es durch die weggebrochenen Margen doppelt hart. [Bereits beim Schadentalk im September im Rahmen der Automechanika demonstrierte der Unternehmensberater Stefan Höslinger, welche unmittelbaren Folgen sinkende Margen und steigende Kosten für diese Betriebe haben können.](https://schaden.news/de/article/link/42497/schadentalk-auf-der-automechanika-2021-zusammenfassung) Um nicht ins finanzielle Aus befördert zu werden, bleibt sowohl Partnerwerkstätten als auch Betrieben ohne Schadensteuerung wohl nichts anderes übrig, als ihre Stundensätze im kommenden Jahr zu erhöhen. Wie erfolgreich die Verhandlungen sind, muss sich freilich erst zeigen. [Die Betriebsinhaber Jennifer Almarales-Guerra von M-Color in Berlin berichtete gegenüber schaden.news letzte Woche, dass ihre unterjährigen Verhandlungsversuche nicht zum Erfolg geführt haben.](https://schaden.news/de/article/link/42632/marktlage-betriebsinhaber-so-lief-2021-fuer-uns)
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