2021-12-22T10:57:24+0000

Betriebe wieder stärker ausgelastet, aber Großteil erwirtschaftet keine Rendite

Wie ist die wirtschaftliche Lage der K&L-Betriebe? Das wollte die schaden.news-Redaktion in der im Dezember durchgeführten Konjunktur-Umfrage wissen. Mehrere hundert Werkstätten haben sich beteiligt – davon zwei Drittel Werkstätten, die mit Schadensteuerern und Versicherern zusammenarbeiten. Die Ergebnisse zeigen: Zwar ist die Lage nicht mehr so dramatisch wie zu Beginn dieses Jahres, doch es wird offensichtlich immer schwieriger für Fachbetriebe, Rendite zu erwirtschaften. ## Große Unterschiede in der Auftragslage Jeweils ein Drittel der Umfrageteilnehmer gab an, dass die Auftragslage im Dezember besser oder zumindest gleich gegenüber dem Vorjahresmonat sei. Ein weiteres Drittel verzeichnete hingegen eine schlechtere Auftragslage als im Dezember 2020. Im direkten Vergleich zeigt sich: Bei Betrieben, die in der Schadensteuerung aktiv sind, ist die Auftragslage schlechter als bei Nicht-Partnerwerkstätten. Demnach gaben 34 Prozent der Partnerwerkstätten an, die Auftragslage sei „schlechter“ als im Vorjahresmonat. Bei den Betrieben ohne Schadensteuerung meinten das nur 25 Prozent. Hier sprachen hingegen 42,5 Prozent von einer „gleichbleibenden“ und 32,5 Prozent von einer „besseren“ Auftragslage. ## Auslastung geht mit großen Schritten in Richtung Vor-Corona-Niveau Das spiegelt sich auch in der Auslastung wider. Aktuell geben 18,6 Prozent der Befragten an, ihr Betrieb sei vollausgelastet. Zum Vergleich: Im Februar dieses Jahres – inmitten des Lockdowns – waren es nur 2,7 Prozent. Die Auswirkungen der Corona-Krise zeigen sich auch im Langzeitvergleich beim Auslastungsgrad zwischen 70 bis 90 Prozent: Im Februar 2020 – noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland – gaben 56 Prozent der Betriebe an, zwischen 70 und 90 Prozent ausgelastet zu sein. Nach lockdown-bedingten Einbrüchen liegt dieser Wert aktuell bei 52 Prozent und damit fast auf Vor-Krisen-Niveau. ## Die Hälfte aller Betriebe verbucht Umsatzrückgänge im Vergleich zu 2020 Die positive Entwicklung der Auslastungssituation ist jedoch trügerisch – wie die Auswertung der Frage „Wie hat sich ihr Umsatz in diesem Jahr entwickelt im Vergleich zum Vorjahr?“ zeigt. Denn die Hälfte aller Befragten (50,4 %) verzeichnet im Vergleich zu 2020 einen Umsatzrückgang (Umsatzrückgang um 10 % = 25,2 Prozent, Umsatzrückgang um 20 % = 15,6 Prozent, Umsatzrückgang um 30 oder mehr % = 9,6 Prozent). Und das, obwohl die Auslastung vielerorts im vorigen Jahr in den Keller sank. Nur rund ein Drittel der Betriebe gab an, mehr Umsatz erwirtschaftet zu haben als im Vorjahr. 11,9 Prozent machten keine Angaben. ## 60 Prozent mit keiner oder schlechterer Rendite Vor diesem Hintergrund fallen auch die Ergebnisse der Frage nach der voraussichtlichen Rendite in diesem Jahr nicht überraschend aus – gleichwohl sie trotz allem erschrecken. Denn gerade einmal 36,3 Prozent aller Umfrageteilnehmer gaben an, in diesem Jahr überhaupt eine Rendite zu erwirtschaften. Knapp 40 Prozent werden das Geschäftsjahr plusminus Null abschließend und 20,7 Prozent rechnen sogar mit einem Minusgeschäft. Auch hier stehen die Nicht-Partnerwerkstätte im direkten Vergleich etwas besser da als Betriebe mit Schadensteuerung. Jeweils 41 Prozent der Nicht-Partnerwerkstätten geben an, eine oder keine Rendite erwirtschaftet zu haben. Geringer fallen die Werte bei Betrieben mit Schadensteuerung aus: 34,4 Prozent haben eine Rendite erwirtschaftet, 38,5 Prozent stehen am Jahresende bei plusminus Null. Dafür gaben 22,9 Prozent der Partnerwerkstätten an, mit einem Minusgeschäft zu rechnen, dem stehen 15,4 Prozent bei Nicht-Partnerwerkstätten gegenüber.
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