2021-12-01T13:16:52+0000

Nachhaltigkeit nicht zum Nulltarif

Auch wenn viele Werkstätten mit dem Thema vielleicht noch nicht viel anfangen können: Die Nachhaltigkeit wird künftig wohl zum Prinzip der Unternehmensführung werden (müssen). [Während unserer Talkrunde am vergangenen Donnerstag wurde klar, dass die Branche derzeit zwar noch am Anfang steht.](https://schaden.news/de/article/link/42591/web-tv-schadentalk-rueckblick-nachhaltigkeit) Doch große Teile unserer Gesellschaft und offenbar gerade junge Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber sind schon einige Schritte weiter. Der Druck zur Veränderung wird das Thema auch im Unfallreparaturmarkt befeuern. Nicht nur in der Werkstatt, doch hier besonders. Denn die Kosten laufen den Betrieben davon, also wird gerade die eigene Stromerzeugung oder Wärme-Rückgewinnung beim Lackier- und Trocknungsprozess künftig eine noch stärkere Rolle spielen. Ressourcenschonendes Arbeiten, die Karosserieaußenhaut instandsetzen anstatt teure Ersatzteile zu tauschen, Overspray vermeiden, mit Strom trocknen, anstatt mit Gas – es gibt sehr viele Stellschrauben in den Betrieben, um nachhaltiger zu wirtschaften. Allerdings ist Nachhaltigkeit nicht zum Nulltarif zu haben. Die Betriebe müssen investieren. In moderne technische Geräte und in das Know-How von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch das bestätigten unsere Talkgäste Marlyn Kropp und Stefan Schubert in unserer Sendung. Der Veränderungsdruck kommt auch langsam in der Industrie an. Lackhersteller wie Glasurit setzen ganz bewusst auf Nachhaltigkeit bei ihren neuen noch VOC-ärmeren Lackmaterialien und bieten den K&L-Betrieben spezielle Eco-Zertifikate und Optimierungsprogramme an. Eigentlich stünde die Branche vor einer gewaltigen Modernisierungswelle, wenn Corona diese nur gerade nicht ausbremsen würde. Es ist damit zu rechnen, dass die neue Bundesregierung spezielle Förderprogramme im Rahmen des Klimaschutzes auflegen wird. Betriebe sind also gut beraten, wenn sie sich Gedanken über ihre Nachhaltigkeitsstrategie machen. Kfz-Versicherer, Schadensteuerer und Flottenmanager allerdings auch. Denn die Investitionen müssen bezahlt werden, die Stundensätze werden steigen. Und sicher bietet eine nachhaltige Unfallinstandsetzung auch Kfz-Versicherern im Rahmen einer Öko-Police neue Tarif-Chancen bei Versicherungsnehmern. Einige Assekuranzen planen bereits, wollen aber öffentlich noch nicht darüber sprechen.
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