2021-07-06T09:00:02+0000

Die Top 3 der beliebtesten Fahrerassistenzsysteme der Autofahrer

Notbrems-, Spurhalte- und Totwinkelassistent, Müdigkeitswarner, kamerabasierte aktive Lichtsysteme und vieles mehr: Die Zahl der in modernen Fahrzeugen verbauten elektronischen Helfer steigt stetig – auch, weil einige davon per EU-Verordnung ab Juli 2022 verpflichtend an Bord sein müssen. Unstrittig ist, dass solche Systeme den Fahrer nicht nur unterstützen, sondern bis zu einem gewissen Grad auch dessen Fehlverhalten im Straßenverkehr kompensieren können. Doch nicht jedem Pkw-Besitzer behagt dieser Eingriff in die Handlungsfreiheit. Neben gesetzlichen Vorgaben komme es daher ganz entscheidend auf die Akzeptanz der Systeme an, betont Walter Niewöhner, Experte für Fahrerassistenzsysteme bei DEKRA, in einer Medieninformation der Expertenorganisation. ## Breite Akzeptanz elektronischer Hilfssysteme Wie steht es also um die Akzeptanz dieser Technologien? Und welche sind überhaupt bekannt bzw. sind im eigenen Fahrzeug vorhanden und werden genutzt? Diese Fragen hat [DEKRA im Rahmen ihres aktuellen Verkehrssicherheitsreports](https://www.dekra-roadsafety.com/de/startseite/) deutschen Autofahrern gestellt. Bei der vom Meinungsforschungsunternehmen forsa durchgeführten Befragung werteten über alle Altersklassen hinweg 83 % der Teilnehmer eine Unterstützung durch Assistenzsysteme als gut oder sehr gut. Bei Männern im Alter zwischen 18 und 44 Jahren fällt die positive Bewertung mit 94 % am höchsten aus. In der Altersklasse 65+ sind es bei den Männern 81 %, bei den Frauen 70 %. ## Ausstattungs- und Nutzungsgrad bestimmter Systeme variiert nach Geschlecht und Alter Rund 70 % der Befragten aller Altersklassen verfügen nach eigenen Angaben über Fahrzeuge mit Assistenzsystemen. Allerdings weisen die Fahrzeuge der männlichen Teilnehmer über 65 Jahre mit 82 % den höchsten Ausstattungsgrad auf, während dieser bei Frauen im selben Alter mit 63% am niedrigsten ausfällt. Mit großem Abstand am häufigsten nutzen die Befragten die Einparkhilfe (75 %), es folgen (Fern-)Lichtassistent (42 %), Spurverlassenswarner (38 %), Abstandsregeltempomat (35 %) und Verkehrszeichenerkennung (30 %). Wiederum ist der Nutzungsgrad bei Männern zumeist deutlich höher als bei den Frauen. Doch auch beim Alter zeigen sich große Unterschiede, etwa bei der Nutzung des Totwinkel- bzw. Spurwechselassistenten. In der Altersgruppe der 18- bis 24- jährigen Männer gaben 48 % an, ein solches System schon genutzt zu haben, bei den Männern ab 65 Jahren lediglich 22 %. Bei den befragten Frauen war der Unterschied nicht ganz so deutlich, allerdings hatten das System nur 22 % der Frauen der jungen Altersgruppe genutzt, bei den Seniorinnen waren es 14 %. Interessante Ergebnisse gibt es auch bei der Nutzung der Einparkhilfe. So wird diese von 18- bis 24-jährigen Frauen und Männern mit 82 beziehungsweise 85 % häufiger genutzt als von den Befragten der anderen Altersklassen. ## Komfortlösungen und einfache Handhabung liegen vorn Komfortlösungen haben in der Wahrnehmung der Autofahrer den höchsten Stellenwert. Gefragt, welche Fahrerassistenzsysteme sie beim Kauf eines neuen Autos unbedingt im Auto haben wollen, sofern Geld keine Rolle spielen würde, wählten die Befragten die Einparkhilfe mit 84 % an die Spitze. Erst dann folgen Totwinkel- beziehungsweise
Spurwechselassistent (72 %), vorausschauender Notbremsassistent und Abstandsregeltempomat (jeweils 62 %) sowie Spurverlassenswarner (53 %). Große Einigkeit besteht bei dem Wunsch nach einer einfacheren und einheitlicheren Bedienung der je nach Fahrzeugmodell sehr unterschiedlich anwählbaren Funktionen. Am stärksten ausgeprägt ist der Wunsch nach Standard-Bedienbarkeit bei den Befragten ab 65 Jahren (89 %) bzw. ab 75 Jahren (95%). ## Wissen über verbaute Technologien noch ausbaufähig Bei aller Akzeptanz für Fahrerassistenzsysteme, welche die Umfrage ergeben habe, dürfe man jedoch nicht vernachlässigen, dass „sich viele Leute gar nicht mit Assistenzsystemen auskennen beziehungsweise nicht wissen, welche Funktionen hinter welcher Benennung stecken oder welche Systeme sie wirklich in ihren Fahrzeugen haben“, relativiert Walter Niewöhner. So hätten etwa zehn Prozent der Befragten angegeben, Erfahrung mit Ausstiegsassistenten und Nachtsichtassistenten zu besitzen – also mit Systemen, die aktuell in kaum einem Fahrzeug erhältlich sind. „Allein dieses Beispiel zeigt, wie wichtig umfassende Aufklärung über die Systeme, ihre Wirksamkeit und ihre Grenzen ist“, betont der Experte.
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