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2021-06-30T10:21:34+0000

Digitalisierung im Betrieb: „Rechnungskürzung ist bei uns kein Thema mehr"

Was den Digitalisierungsgrad im Betrieb IRS Autoptik angeht, spricht Betriebsleiter Roman Gerstner von „100 Prozent". 45 Mitarbeiter, vier Filialen – und alles funktioniert ohne Stempeln und vollkommen papierlos. Die Beweggründe des 31-Jährigen, den fränkischen Betrieb digital auf den neuesten Stand zu bringen, waren bereits beim Start der Umstrukturierung auf die Zukunft ausgerichtet: „Ich will auch noch in 15 Jahren einen modernen Betrieb leiten, der in allen Bereichen professionell aufgestellt ist", erklärt Roman Gerstner. Mit den vier Filialen in Hof, Bamberg, Bayreuth und – seit 1. Juni neu dazugekommen – Coburg habe Autoptik ein nach eigenen Angaben einzigartiges Konzept vorzuweisen, das in den kommenden Jahren noch weiter ausgebaut und erweitert werden soll. „Digitale Abläufe sind dabei ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt", erklärt der Leiter des Betriebes, der seit 1. April zur IRS-Gruppe gehört. Der Betrieb ist auf professionelle Fahrzeugaufbereitung, Smart Repair und Hagelinstandsetzung-Fotoservice spezialisiert. Mit der Anzahl der Filialen stieg über die Jahre auch der administrative Aufwand. Ebenfalls ein Grund, die Digitalisierung im Unternehmen neu aufzustellen. ## Werkstatt-Erfahrungen flossen in App-Entwicklung ein Der gesamte IRS Betrieb mit seinen vier Standorten wird über eine cloudbasierte Lösung gesteuert. Für die Erarbeitung der App hat der Betriebsleiter seine Erfahrung aus dem Werkstattalltag in die Entwicklung einbringen können. Mit Erfolg, wie Roman Gerstner bestätigt: „Alle Mitarbeiter können an jedem Ort, somit auch in unterschiedlichen Filialen, eingesetzt werden, egal ob es sich um Administration, Reparatur oder Auftragsabwicklung handelt. Jeder Teamleiter nutzt ein Tablet und übermittelt die Aufträge digital an die Smartphones der Mitarbeiter oder den Werkstattmonitor." Die Autoptik-App funktioniert dabei wie ein Ticketsystem. Zudem ist für Geschäftskunden und Versicherer eine Kapazitätsplanung entwickelt worden. Für Privatkunden wird derzeit ebenfalls an einer Lösung gearbeitet. Zu 70 Prozent gehören Flotten und Autohäuser zum Kundensegment von Autoptik. Der Anteil an Privatkunden liegt laut Roman Gerstner bei 30 Prozent. Das Steuerungsgeschäft durch Versicherungen konnte der Betrieb durch den Beitritt zur IRS-Gruppe weiter ausbauen. ## Ganzheitliche Lösungen statt Stückwerk Bei der digitalen Umstrukturierung haben Roman Gerstner und sein Team von Beginn an auf ganzheitliche Lösungen gesetzt: „Wichtig ist, alle Daten sauber zu erfassen", erklärt Roman Gerstner. Denn nur dann sei es möglich, die betriebliche Auswertung sowie die Kosten- und Leistungsrechnung durchgehend vorzunehmen. „Dafür dürfen die digitalen Hilfsmittel kein Stückwerk sein, sondern allesamt aus einem Guss." Für die Umstrukturierung hat Roman Gerstner das Förderprogramm Digitalbonus Bayern in Anspruch genommen. ## „Das Team muss mitziehen" Einen wichtigen Punkt für die digitale Umstrukturierung sind laut Roman Gerstner die Mitarbeiter. „Sein Team muss man bei solch einem Schritt auf jeden Fall abholen." Bei
ihm habe das gut funktioniert. Klar gab es auch in seinen Filialen mancherorts eine "Das-haben-wir-aber-schon-immer-so-gemacht"-Mentalität. Aber letztendlich haben alle Mitarbeiter mitgezogen. ## Transparenz im Team und gegenüber Auftraggebern Bereits jetzt kann Roman Gerstner die Effekte, die die Digitalisierung IRS Autoptik gebracht hat, messen. „Die Kostenersparnis ist immens", erklärt der Betriebsleiter. So konnten die nicht produktiven Mitarbeiter auf drei minimiert werden, davor waren es deutlich mehr. Zudem sei auch die Transparenz ein wichtiger Effekt, den die Digitalisierung mit sich bringe. „Und zwar sowohl nach Innen, als auch nach Außen", betont der 31-Jährige und führt aus: „Für Autohäuser sind die Standzeiten durch unsere Cloudlösung sehr gut einseh- und ermittelbar. Auch die Zeiten, die einzelne Mitarbeiter für Arbeitsschritte benötigen, sind einsehbar, ebenso wie der Reparaturfortschritt, die Dokumentation von Gutachten und die RK-Freigaben." Volle Transparenz könne somit also auch gegenüber den Auftraggebern gewährleistet werden. „Rechnungskürzungen sind durch die lückenlose Dokumentation in unserem Betrieb kein Thema", stellt Roman Gerstner abschließend heraus.
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