Allianz-Stratege wechselt zu Control Expert

Der Umbau der Führungsetage des Prüfdienstleisters Control Expert in Langenfeld geht weiter. Nachdem sich Unternehmensgründer und Pionier der automatisierten Kfz-Schadenregulierung und Rechnungskürzung Gerhard Witte nach dem [Verkauf der Mehrheitsanteile an die Allianz Versicherung im März 2020](https://schaden.news/de/article/link/41513/allianz-uebernimmt-control-expert) weitestgehend aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen hat, wird die Geschäftsleitung nun weiter neu aufgestellt. ## Umbau der Geschäftsleitung Zwei Jahre nachdem im Jahr 2018 Nicolas Witte die Geschäftsleitung übernahm, folgte im Oktober 2020 auch sein Bruder Dr. Andreas Witte als Geschäftsführer an die Spitze von Control Expert. Nun geben die Langenfelder eine weitere Veränderung in der Unternehmensführung bekannt: Der frühere Allianz-Manager Rüdiger Hackhausen tritt in die Geschäftsleitung ein. „Als Geschäftsführer bei ControlExpert wird Rüdiger Hackhausen die internationalen Expansionspläne des Unternehmens vorantreiben. Darüber hinaus wird ihn das Thema Produktentwicklung beschäftigen. Mit seinen Kenntnissen über die Herausforderungen auf Seiten der Versicherungen soll er dazu beitragen, die Produktentwicklung noch besser an Kundenwünsche anzupassen“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. ## Wie viel Einfluss hat die Allianz? Diese Personalentscheidung hat eine besondere Bedeutung. Denn nach der Übernahme des Prüfdienstleisters durch die Allianz Versicherung im März 2020 wurde in der Branche viel darüber spekuliert, wie andere Kfz-Versicherer auf den Eigentümerwechsel reagieren, die zu den Kunden der Langenfelder zählen. Es ging und geht um den Zugriff der Münchener auf Daten von Wettbewerbern. Die Allianz erklärte im vergangenen Jahres gegenüber schaden.news: „Kundendaten werden weiterhin streng getrennt und mit höchster Vertraulichkeit behandelt. Das Eigentum an den Daten verbleibt bei dem rechtmäßigen Eigentümer gemäß der Vereinbarung zwischen Control Expert und seinen Kunden.“ Ab Juni zieht mit Rüdiger Hackhausen jetzt ein früherer Stratege des Allianz Konzerns in die Geschäftsleitung ein, der zum Zeitpunkt der Übernahme noch Leiter des Fachstabs Schaden in München war und dort für die strategische Ausrichtung der Kraftfahrt-Versicherung Verantwortung trug. Control Expert erklärt dazu: „Ende des Jahres 2020 verabschiedete sich Hackhausen von der Allianz, um während einer selbstgewählten Auszeit Abstand zur Branche zu finden und sich gegenüber neuen beruflichen Herausforderungen zu öffnen. Control Expert nutzte diese Phase, um mit ihm in Kontakt zu treten.“ Nicolas Witte schätzt an dem 56-Jährigen vor allem „seine Management-Qualitäten, sein enormes Know-how und seine Kontakte zu allen möglichen Schnittstellen im Schadennetzwerk“, die das Unternehmen weiter voranbringen würden. Welchen Einfluss die Allianz auf das operative Geschäft in Langenfeld tatsächlich hat, bleibt bisher weiter unklar. Klar dürfte allerdings sein, dass mit der Personalentscheidung nun eine noch engere Verbindung zwischen der Allianz als Eigentümerin von Control Expert und der weiteren Geschäftsentwicklung besteht.

GDV-Studie Ersatzteilpreise: „Kofferraumklappen doppelt so teuer wie vor zehn Jahren“

Die Preise für Fahrzeugersatzteile steigen weiter rapide an. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erhöhten sich die Kosten für Scheinwerfer, Rückleuchten und Co. zum Vorjahr um durchschnittlich 6,2 Prozent. Noch krasser werden die Unterschiede jedoch im Zehn-Jahres-Vergleich.

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