2021-05-05T11:23:03+0000

Innovation Group: „Scharfer Umsatzrückgang“ in Kooperationsbetrieben

Im April hat der Schadensteuerer Innovation Group seine Kooperationsbetriebe in einer Umfrage nach den Auswirkungen der Corona-Krise auf ihr Werkstattgeschäft befragt. Rund ein Drittel der Partnerwerkstätten hat sich nach Angaben der Stuttgarter an der Befragung beteiligt. „Mehr als die Hälfte der Betriebe haben derzeit Kurzarbeit angemeldet, weitere 16 Prozent haben dies in der Vergangenheit getan“, heißt es in einer Presseinformation. „Während für 85 Prozent der Unternehmer das Jahr 2020 deutlich schlechter verlief als vor der Krise, sehen 60 Prozent die Lage im ersten Quartal 2021 sogar noch schlechter als 2020.“ ## Auslastung im April meist unter 80 Prozent [Damit bestätigt Innovation Group den Markttrend, der sich bereits in den Umfragen abzeichnete, die von schaden.news in den vergangenen Monaten durchgeführt wurden.](https://www.schaden.news/de/category/umfragen) In der [letzten Befragung des Online-Magazins im Februar](https://www.schaden.news/de/article/link/42153/auswertung-konjunkturumfrage-februar-2021) gaben noch rund zwei Drittel der teilnehmenden Partnerwerkstätten an, dass die Auslastung unter 70 Prozent lag. Innovation Group kommt für den Monat April zu dem Ergebnis, das bei 38 Prozent seiner Kooperationsbetriebe derzeit die Auslastung von unter 70 Prozent und bei 39 Prozent der Befragten zwischen 70 und 80 Prozent liegen würde. Dabei sei insbesondere der Auftragsrückgang von Versicherern und Flotten „schmerzhaft für die Unternehmen“. Weiterhin heißt es hierzu: „Ein Viertel der Werkstätten musste bei Flotten- und Großkunden sogar Auftragsrückgänge von mehr als 40 Prozent verkraften. Naturgemäß schwanken die Corona-Wirkungen auch regional. Bayern und Baden-Württemberg melden im Schnitt schlechtere Auslastungen als zum Beispiel Nordrhein-Westfalen.“ ## Vermittlungsquote im gesteuerten Schadengeschäft geht um 16 Prozent zurück Allgemein gehen Branchenkenner derzeit davon aus, dass in der Corona-Krise vor allem die Reparaturvermittlungen im gesteuerten Schadengeschäft deutlich zurückgehen. Der Grund: Durch die geringere Mobilität aufgrund des Lockdowns während der Corona-Pandemie und weniger Kilometerleistung sinkt die Schadenhäufigkeit. Die HUK-Coburg erklärte dazu auf Nachfrage von schaden.news: „Die Schadenhäufigkeit in der Kfz-Haftpflichtversicherung ist um rund 15 Prozent gegenüber dem Mittelwert der Vorjahre gesunken.“ Diesen Trend bestätigt Innovation Group nun indirekt auch für das gesteuerte (Kasko)-Schadengeschäft. Der Vorstandsvorsitzende Matthew Whittall erklärte, dass die Stuttgarter den Auftragsrückgang für die Kooperationsbetriebe durch intensive Schulungen der Kfz-Versicherer abzumildern versuchen, um die Vermittlungsquote zu erhöhen. „So konnten wir erreichen, dass der Auftragsrückgang aus dem Versicherungskanal bei unseren Partnerwerkstätten nur bei 16 Prozent, und damit deutlich unter dem Gesamtrückgang lag.“ Im Flottengeschäft sei die Lage nach Angaben des Schadensteuerers besser. „Weil wir 2020 zahlreiche neue Flottenkunden gewonnen haben, hat sich der Rückgang der Vermittlungen in diesem Bereich in Grenzen gehalten“, erklärte Markus Stumpp, verantwortlich für das Flottengeschäft bei Innovation Group. ## Ersatzteilmargen bleiben aus Sicht von Innovation Group stabil Nachdem zu Beginn des neuen Jahres vor allem Volkswagen und die PSA-Group neue Rabattstaffeln für freie K&L-Werkstätten eingeführt hatten, hatte Innovation Group angekündigt zu untersuchen, welche Auswirkungen diese Entwicklung für die
Werkstätten hat. Die Ergebnisse liegen jetzt vor: „Dazu wurden im März mehr als 10.000 Bestellungen zu 30 Marken und 17 Lieferanten ausgewertet, die über die Tochtergesellschaft Innovation Group Parts abgewickelt wurden“, heißt es aus Stuttgart. Damit sei nach eigenen Angaben über den Ersatzteile-Service der Innovation Group ein Bestellvolumen von mehr als sieben Millionen Euro analysiert worden. „Aus unseren Berechnungen ergibt sich, dass die Margen für die Werkstätten bei Teilen der VAG gesunken, bei PSA und Opel aber deutlich besser sind als im Vorjahr“, erklärt Matthew Whittall. Laut eigenen Berechnungen sei im Durchschnitt der tatsächlichen Bestellungen über alle Marken „die Marge sogar leicht um 0,5 Prozentpunkte gestiegen“ hebt Innovation Group hervor. Matthew Whittall kommt daher zu dem Schluss: „Im Vergleich zu dem Problem der fehlenden Aufträge sind die Teilepreise offenbar eher ein Randthema“ Dennoch bemühe man sich weiter, den Werkstätten zu helfen. „Etwa, indem wir uns für den Erhalt der Corona-Pauschale einsetzen.“
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