2021-02-17T10:39:57+0000

Glasurit: Netzwerk begleitet Jungunternehmer auf dem Weg zur Betriebsübernahme

Mona Grimpo ist 24 Jahre alt, absolviert aktuell in Vollzeit die Meisterschule zur Fahrzeuglackiererin und soll in ein paar Jahren den väterlichen Lackierfachbetrieb Grimpo im niedersächsischen Kirchdorf übernehmen. Der 29-jährige Korbinian Raschke hat den Meisterbrief als Karosseriebauer bereits in der Tasche und bereitet sich aktuell auf die Betriebsübernahme der Raschke GmbH im bayerischen Traunstein vor. Bastian Steyer führt seit 2017 gemeinsam mit seinem Vater den Familienbetrieb Unfallreparaturservice Beckmann in Bremen. Als junge Unternehmer und angehende Führungskräfte stehen und standen alle drei vor den gleichen Herausforderungen. Deswegen sind sie Mitglieder der vom Lackhersteller BASF ins Leben gerufenen „Jungunternehmer“. ## „Austausch steht im Fokus“ „Die Jungunternehmer-Gruppe gibt es schon seit mehreren Jahren und entwickelt sich ständig weiter. Dazu zählen inzwischen rund 40 Mitglieder, alle angehende Führungskräfte oder Inhaber, die erst vor kurzem die Leitung übernommen haben“, erklärt Marketing Specialist Jens Gersmeier von BASF, der das Netzwerk koordiniert. Ziel sei es, parallel zum Partnernetzwerk ColorMotion, eine Plattform anzubieten, um sich auszutauschen und auf Anforderungen gezielter eingehen zu können. Hierfür organisiert der Lackhersteller regelmäßige Treffen und Seminare. Der persönliche Austausch sei aufgrund von Corona aktuell zwar gerade nicht möglich, aber die Gruppenmitglieder stehen unter anderem über WhatsApp-Gruppen regelmäßig in Kontakt. So helfe man sich beispielsweise gegenseitig bei Alltagsfragen, wie Kalkulationen, Ausstattung oder Umgang mit Schadensteuerern. Zudem gab es Ende 2020 einen Onlineworkshop zum passenden Thema „Online Marketing“, bei dem die Teilnehmer sich per Videoschaltung austauschen und einem Trainer folgten konnten. ## „Eigenes Netzwerk aufbauen“ Ein Angebot, welches Mona Grimpo gerne nutzt. Die 24-Jährige ist eines der jüngsten Mitglieder und steckt aktuell mitten in der Meisterausbildung. Doch schon mit Beginn ihrer Lehre zur Fahrzeuglackiererin war klar, dass sie den elterlichen Betrieb eines Tages übernehmen soll. „Für mich zählt vor allem der Kontakt und der Austausch untereinander. Ich möchte mein eigenes Netzwerk aufbauen, da ich sonst nur meinen Vater habe. Mich interessieren zum Beispiel Themen wie Mitarbeiterführung, der Umgang mit Elektromobilität und die Anschaffung neuer Technologien“, erklärt sie im Gespräch mit schaden.news. ## „Coaching hat mir sehr geholfen“ Ähnlich geht es auch Korbinian Raschke, der gemeinsam mit seinem Cousin Florian bei
den Jungunternehmern aktiv ist. „Aktuell wird der Betrieb durch unsere Väter geführt und wir wollen ab 2022 Stück für Stück übernehmen“, erklärt der 29-Jährige die Ausgangslage. „Wir wollen am Puls der Zeit bleiben, auch frischen Wind reinbringen. Da gibt es gelegentlich unterschiedliche Ansichten zwischen der Generation unserer Väter und uns“, führt er weiter aus. Der Umgang mit älteren Mitarbeitern oder auch den elterlichen Vorgesetzten stehe deshalb immer wieder im Fokus der Jungunternehmer. „Bei einem Coaching 2019 haben wir konkrete Tipps erhalten, wie wir uns empathisch gegenüber Eltern oder Mitarbeitern verhalten und welche Ängste und Sorgen diese möglicherweise umtreiben. Das hat mir die Augen geöffnet und sehr geholfen“, erinnert sich Korbinian Raschke. ## Wertvolle Impulse auf dem Weg zur Betriebsübernahme Bastian Steyer hat den Weg, den Mona Grimpo und Korbinian Raschke aktuell gehen, bereits hinter sich. 2017 stieg er in den väterlichen Betrieb als Geschäftsführer mit ein. In Vorbereitung auf die Übergabe habe ihm der Jungunternehmerkreis wertvolle Impulse gegeben. „Ich bin 2014 zu den Jungunternehmern gekommen. Die Seminare und der intensive Austausch waren für mich enorm wichtig“, erzählt er im Gespräch mit schaden.news. So habe er beispielsweise Wissen aus Seminaren zu Online-Marketing und Social Media direkt umsetzen können. Fast noch wichtiger als das Weiterbildungsangebot ist für Bastian Steyer jedoch der Austausch untereinander. „Das interessante ist, dass alle vor denselben Herausforderungen stehen – jedoch mit unterschiedlichen Ausgangslagen. Während mein Senior mir viel Vertrauen entgegengebracht hat, mussten sich andere ihren Platz erkämpfen. Wir haben teilweise bis in die Nacht Erfahrungen, Probleme und Ideen ausgetauscht.“ ## Erfahrungen weitergeben Heute kann Bastian Steyer inzwischen auf vier Jahre Erfahrung als Geschäftsführer zurückblicken. „Ich möchte meine Erfahrungen gern weitergeben, den Jüngeren Hilfestellung leisten. Ich weiß, wie steinig der Weg zur Geschäftsübernahme sein kann – da muss man auch Rückschläge einstecken können.“ Er ist sich sicher, dass der Jungunternehmerkreis künftige Führungskräfte auf diesem Weg gut begleitet. „Einige Teilnehmer des Kreises sind für mich heute nicht nur wichtige Ansprechpartner aus unternehmerischer Sicht, sondern auch enge Freunde“, erklärt er abschließend.
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