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2021-02-17T10:41:38+0000

„Durchziehen – das war die einzige Option“

Als im vergangenen März der erste Corona-Lockdown einsetzte, standen bereits die Bagger auf dem Hof von AW-Technic. Im November 2019 hatte Betriebsinhaber Florian Weber begonnen, sein Unternehmen zu erweitern. Der Entscheidung waren mehrere Jahre der Vorbereitung vorausgegangen. „Vergangenen März waren wir schon mitten im Umbau. In diesem Sinne war der erste Schockmoment in Bezug auf Corona zwar vorhanden, aber nur kurz“, erinnert sich der 39-Jährige. „Letztendlich war der Anbau aber auch nicht mehr aufzuhalten. Es gab nur noch eine Option 'Durchziehen'.“ Von der ersten Welle hat der Betrieb in Sachsen Anhalt, verkehrsgünstig gelegen an der Autobahn zwischen den Großstädten Halle und Leipzig, kaum etwas gespürt. „Die Kunden kamen weiterhin, das Geschäft lief. Von daher konnten wir mit dem Thema – abgesehen von Hygienemaßnahmen – relativ entspannt umgehen und einfach weiterbauen“, erklärt Florian Weber. ## Kombikabine statt externer Trockner Entstanden ist während der Erweiterung eine 700 Quadratmeter große Lackiererei, die an das Bestandsgebäude angegliedert wurde. Darin integrierte Florian Weber eine WOLF Kombikabine. „Nachhaltigkeit spielt für uns eine wichtige Rolle. Wir sind seit diesem Jahr nach den hohen Standards des „Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe“ zertifiziert. „ Auch deshalb haben wir uns bewusst gegen einen externen Trockner und für eine umweltfreundliche Alternative entschieden. Schließlich setzen wir schnelltrocknende Produkte ein. Somit sparen wir doppelt Energie“, erklärt der Betriebsinhaber. Zudem beinhaltet die Lackiererei vier Vorbereitungsplätze mit zentraler Absaugung. Im Bestandsgebäude hat Florian Weber zwei Multifunktionsarbeitsplätze einrichten lassen. Einer davon ist für Hochvolt-Arbeiten vorgesehen, der andere für Aluminiumarbeiten bestimmt. Weiterhin hat der Betrieb eine neue Direktannahme. „Mit 120 Quadratmetern ein echter Hingucker“, meint Florian Weber. „Damit können wir jetzt alle Assistenzsysteme an Ort und Stelle kalibrieren“, berichtet er. Neben energetischen Gründen war die Prozessoptimierung ein wichtiger Grund für die Erweiterungsmaßnahme. Auch die Büros hat AW-Technic neu eingerichtet. „Unser Wartebereich hat jetzt Loungecharakter – das kommt auch bei den Kunden super an“, erklärt Florian Weber. ## Fördermittel für Energiesanierung Insgesamt 1,5 Millionen Euro hat er in die Betriebserweiterung investiert. Aufgrund seines Nachhaltigkeitsengagements konnte der Unternehmer Fördermittel aus dem Programm Sachsen-Anhalt Energie einwerben. Die Beantragung beschreibt Florian Weber als sehr komplex. Er empfiehlt Betriebsinhabern daher, dafür unbedingt einen Energie- und Fördermittelberater ins Boot zu holen. Rückblickend hat der Unternehmer die Betriebserweiterung nicht bereut. Auch wenn er durch den zweiten Lockdown mehr Auftragseinbußen verzeichnet als im vergangenen Frühjahr und der Vorlauf, den der 25-köpfige Betrieb in normalen Jahren hatte, deutlich eingeschmolzen ist. Er bleibt zuversichtlich: Wenn der Lockdown vorbei ist, werden sich die Umbaumaßnahmen definitiv rechnen.“
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