Von
 
2021-02-10T13:33:05+0000

Caravan-Gutachter Fachverband: „Die Branche boomt, dank Corona“

Rund 60 aktive Mitglieder gehören mittlerweile zum Caravan Gutachter Fachverband, der sich vor ziemlich genau einem Jahr gegründet hat. Und die Nachfrage nach deren Sachverstand sei, proportional zum erhöhten Absatz von Caravans und Campern in 2020 stark gestiegen. „Wir verzeichnen ein stetig steigendes Interesse durch Anwälte, Gerichte und Endverbraucher“, berichtet der Ehrenpräsident des Verbandes, Reinhard Audorf. Ebenfalls deutlich gestiegen sei die Zahl der Schäden an Caravans und Campern. Neben Streif- und Hagelschäden zählen auch Feuchtigkeitsschäden, die durch nicht fach- und sachgerechte Reparatur entstanden seien, zu den häufigsten Schadenbildern. ## „Viele Caravan-Werkstätten arbeiten am Limit“ Zahlreiche Caravan-Werkstätten seien momentan noch dabei, die Reparaturwelle vom vergangenen Jahr abzubauen, weiß der Ehrenpräsident aus Erfahrung. „Die regulären Caravan-Werkstätten arbeiten bereits am Limit“, betont Reinhard Audorf gegenüber schaden.news, dass für K&L-Betriebe eine Spezialisierung auf die Reparatur der rollenden Wohnzimmer ein lohnenswertes Geschäftsfeld darstelle. Jedoch, so wirft er ein, müsse das Know-how der Fachleute, die Caravans und Camper reparieren wollen, noch viel breiter aufgestellt sein als für die Pkw-Reparatur. Neben der Weiterbildung bestehenden Fachpersonals stehe daher auch in Zusammenarbeit mit dem Caravan-Industrie-Verband (CIVD) die Entwicklung eines Berufsbildes Caravan-Mechaniker sowie Caravan-Mechatroniker auf der Agenda. ## Kalkulationsprogramm ausschließlich für Caravan- und Camper-Reparatur Zudem habe der Gutachter Fachverband gemeinsam mit dem Software-Anbieter easy expert ein Schadenkalkulationsprogramm ausschließlich für Caravan und Camper entwickelt. „Damit haben wir ein Alleinstellungsmerkmal für die Branche geschaffen“, betont Reinhard Audorf. Das Programm basiere auf dem Reparaturhandbuch des CIVD. „Hier haben wir uns auch intensiv mit der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) ausgetauscht“, berichtet Reinhard Audorf. Das Programm sei sowohl von Sachverständigen als auch von Betrieben, die Caravan- und Camper-Reparaturen durchführen, nutzbar. ## Fokus auf Online-Schulungen „Trotz – oder vielleicht sogar wegen – Corona lief es richtig gut“, zieht Reinhard Audorf über das erste Verbandsjahr Resümee. Obwohl die Mitglieder durch den Beginn der Pandemie im ersten Halbjahr in der Orientierungsphase waren, nutzten sie die Zeit, um ein nach eigenen Angaben ein umfangreiches Schulungskonzept zu erstellen. Im Juli, als sich die Situation sich leicht entspannte, habe man in zwei Tagen über 30 Teilnehmer zu Caravan-Sachverständigen ausbilden können. Zudem habe der Verband den Fokus aufgrund der Kontaktbeschränkungen verstärkt auf die Ausbildung über digitale Kommunikationswege gelegt. Um Mitglied im Verband zu werden, müsse man eine Ausbildung der Caravan Basics absolvieren. Im Nachhinein können darüber hinaus verschiedene Aufbaumodule absolviert werden.
Lesens Wert

Mehr zum Thema