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2021-01-25T10:10:35+0000

„Wir bieten der Branche eine Orientierungshilfe“

_Jeweils zu Beginn des Jahres veröffentlicht DEKRA den DEKRA Reparatur Stundensatz (DRS). Bernd Grüninger, Bereichsleiter Gutachten und Mitglied der Geschäftsleitung bei der DEKRA Automobil GmbH, erklärt im schaden.news Gastbeitrag, wie DEKRA die Daten ermittelt und wie sie im Markt zum Einsatz kommen. _ Seit Jahren veröffentlicht DEKRA jährlich im Januar die aktuellen DEKRA Reparatur-Stundensätze (DRS). Aufgeteilt in die Bereiche Karosserie, Lack und Mechanik geben sie flächendeckend für ganz Deutschland Auskunft darüber, welche Reparatur-Stundensätze in einer jeweiligen Region im Durchschnitt angewendet wurden. ## Rückblickende Marktbeobachtung Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allem eine Feststellung, denn hier gibt es im Markt immer wieder Missverständnisse: Die DEKRA Reparaturstundensätze sind eine rückblickende Marktbeobachtung und geben die vom Markt im abgelaufenen Jahr tatsächlich angewendeten Stundensätze in aggregierter Form wieder. Insofern macht DEKRA mit der Bereitstellung des DRS keine – wie auch immer gearteten – Vorgaben. Der DRS ist also als eine repräsentative, beobachtete Übersicht über das reale Marktgeschehen zu verstehen. Grundlage für die Ermittlung der DEKRA Reparatur-Stundensätze sind dabei viele tausend Schadengutachten, die unsere DEKRA Sachverständigen in ganz Deutschland im Lauf eines Jahres erstellen. Dabei beziehen wir in die Ermittlung des DRS nur diejenigen Gutachten ein, bei denen zum Zeitpunkt der Erstellung schon ein Reparaturauftrag erteilt war. So können wir mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die darin kalkulierten Stundensätze auch tatsächlich angewendet worden sind. Berücksichtigt werden in der Berechnung sowohl markengebundene als auch freie Fachwerkstätten – und zwar sowohl mit dem jeweiligen Aushangstundensatz als auch mit Stundensätzen, die im Rahmen individueller Vereinbarungen mit bestimmten Versicherern o.ä. angewendet werden. ## Zweistufiges Verfahren zur Ermittlung des DRS Für die Ermittlung des DRS haben wir uns für ein zweistufiges Verfahren entschieden. Zunächst wird für jeden berücksichtigten Reparaturbetrieb ein Jahresdurchschnitt errechnet. Im zweiten Schritt ermitteln wir für jede Postleitregion (die ersten zwei Ziffern der Postleitzahl) den Durchschnittswert. Die angegebenen Werte werden jeweils auf 0,25 Euro gerundet und sind Nettowerte ohne die gesetzliche Mehrwertsteuer. Wichtig zu wissen ist auch: Im DRS Lack sind die Stundensätze ohne Materialanteil angegeben. Grundsätzlich unterscheiden wir im Übrigen nicht nur zwischen den DRS Karosserie, Lack und Mechanik, sondern auch zwischen Pkw und Lkw. Jährlich zu Jahresbeginn stellen wir die frischen Daten aus den Gutachten des Vorjahres [auf unserer Website zum kostenfreien Einzelabruf bereit](https://www.dekra.de/de/stundenverrechnungssaetze/). Wir stellen den DRS ausschließlich zur nicht- oder geringgewerblichen Nutzung zur Verfügung und setzen bei Verwendung einen deutlichen Hinweis auf die Urheberschaft von DEKRA und den Stand der Daten voraus. Da es sich beim DRS jeweils um Durchschnittswerte handelt, liegt es in der Natur der Sache, dass in der betreffenden Postleitregion in der Realität sowohl höhere als auch geringere Stundensätze abgerechnet werden. Uns geht es mit dem DEKRA Reparatur-Stundensatz in erster Linie darum, die Branche mit einer Orientierungshilfe zu unterstützen. Aus unserer flächendeckenden, führenden Marktposition mit dem entsprechenden Gutachten-Volumen leiten wir – neutral und unabhängig von spezifischen Einzelinteressen – jeweils einen aktuellen „Marktspiegel“ ab. Nicht mehr und nicht weniger.
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