2021-01-06T15:33:57+0000

Corona-Maßnahmen: Kfz-Versicherer zahlen wieder

Auch diesmal ist die HUK-Coburg der Taktgeber unter den Kfz-Versicherern. Noch kurz vor Weihnachten informierten die Coburger ihre Partnerwerkstätten darüber, dass sie erneut die Corona-Pauschale zahlen werden. Auf Nachfrage von schaden.news Anfang Januar (5.1.) kam die offizielle Bestätigung: „Ja, die Pauschale wird on top zu den erhöhten Stundenverrechnungssätzen gewährt“, hieß es aus der Zentrale. „Gemeinsam mit allen Schadenkooperationspartnern steht die HUK-Coburg auch im zweiten Lockdown an der Seite der Partnerwerkstätten und trägt die erhöhten Aufwendungen für die Desinfektion von zu reparierenden Fahrzeugen.“ Sofern der Aufwand für eine Desinfektion angefallen sei, könne dafür eine Pauschale in Höhe von 25 Euro pro gesteuertem K&L-Schadenfall abgerechnet werden – Glasschäden ausgenommen. Auch die bisherigen Unterstützungsmaßnahmen für den Hol- und-Bringservice sowie der kulante Umgang bei Ersatzwagen werde fortgeführt. ## Innovation Group zieht später nach Der größte unabhängige Schadensteuerer Innovation Group zog dann einen Tag vor Sylvester nach und verlängerte ebenfalls die Zahlung der Corona-Maßnahmen. In einem Schreiben an die Kooperationspartner heißt es: „28 Euro für die Desinfektion der Fahrzeuge können, wenn der Hol- und Bringservice durchgeführt wird, bis Ende Februar 2021 weiter von Ihnen abgerechnet werden.“ Allerdings sind wohl noch nicht alle Kfz-Versicherer, die ihre Unfallschäden über Stuttgart steuern lassen, bereit, die Corona-Pauschale auch tatsächlich zu bezahlen. ## Kehrtwende beim Service Partner Netzwerk SPN [Während sich die Allianz Versicherung vor deutschen Gerichten vermehrt mit Geschädigten über die Zahlung der Corona-Maßnahmen streitet](https://www.schaden.news/de/article/link/42051/allianz-und-spn-streit-um-corona-massnahmen-und-steuerungslogik), sind die Münchener nun im Rahmen der Schadensteuerung über das Werkstattnetz Service Partner Netzwerk SPN doch bereit, eine Corona-Pauschale zu bezahlen. SPN-Geschäftsführer Ludger Kersting signalisierte bereits während des Schadentalks im September 2020, dass es Gespräche mit der Allianz dazu geben würde. In einem Schreiben an die Partnerbetriebe erklärt das Werkstattnetz nun: „Nach Beratungen mit den bei SPN angeschlossenen Versicherern, freuen wir uns, Ihnen heute die folgende Information mitteilen zu können. Ab dem 04. Januar 2021 können Sie zusätzlich 25 Euro zzgl. USt. für eine Desinfektion/Fahrzeugreinigung pauschal berechnen.“ schaden.news wollte von Allianz und SPN wissen, warum es zu der Kehrtwende kam. Auf die Anfrage der Redaktion bestätigte Dominik Hertel, SPN-Geschäftsführer und Leiter Kraftfahrtschaden bei Allianz, lediglich den Sachverhalt, gab aber keine Erklärung dazu ab, warum es bei dem Kfz-Versicherer zum Sinneswandel im gesteuerten Schadengeschäft kam. Branchenexperten gehen daher davon aus, dass die Allianz Versicherung bei ihrer Strategie im ungesteuerten Haftpflichtschadenfall bleibt und eine Zahlung der Corona-Pauschale ablehnt und durch ihr Unternehmen Control Expert kürzen lässt. ## Bei Riparo weiterhin nach Arbeitszeitwerten abrechnen Der Schadensteuerer Riparo bestätigte gegenüber schaden.news, dass Desinfektions- und Hygienemaßnahmen der Partnerwerkstätten nach wie vor auf Basis von Arbeitszeitwerten abgerechnet werden. „Die Kfz-Versicherer, die mit riparo arbeiten, bezahlten bis November 2020 eine „Pauschale“ in Höhe von 5 AW“, erklärte Geschäftsführer Jürgen Schmidt auf Nachfrage der Redaktion. „Nachdem durch das AZT der genaue Aufwand für die Desinfektion ermittelt wurde, haben sich unsere Versicherer dieser Empfehlung angeschlossen und bezahlen seither die ermittelten 3 AW plus 7,50€ Materialkosten.“
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