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2020-12-09T14:30:47+0000

Konjunktur 2020: Auftragsrückgang bei Partnerwerkstätten, Vorlauf schmilzt

Mehrere hundert Unternehmen haben sich Ende November an der schaden.news-Konjunkturumfrage beteiligt. Darunter waren Betriebe aller Größen, von der kleinen Werkstatt mit bis zu zehn Mitarbeitern bis hin zu großen Unternehmen mit 50 oder mehr Mitarbeitern. Zu Beginn der Umfrage hat schaden.news abgefragt, ob die Betriebe mit Schadensteuerern zusammenarbeiten oder nicht. So war es möglich, die Antworten nach diesen Gruppen zu filtern. So gab es bereits bei der Frage nach der derzeitigen Auftragslage deutliche Unterschiede zwischen Partnerwerkstätten und Nicht-Partnerwerkstätten: 70,2 Prozent der Partnerwerkstätten geben an, der Lockdown wirke sich negativ auf ihr Geschäft aus. Bei Nicht-Partnerwerkstätten war dies nur bei 42 Prozent der Fall. 11 Prozent der Partnerwerkstätten geben immerhin an, dass sie zufrieden mit ihrer Auftragslage sind, bei den Nicht-Partnerwerkstätten sind dies 42 Prozent. Wie gestaltet sich der Auftragsrückgang konkret? Mehr als ein Drittel der Partnerwerkstätten verzeichnet laut Umfrage einen Rückgang um bis zu 20 Prozent. Andererseits geben ein Viertel der Betriebe, die nicht im gesteuerten Unfallschadengeschäft unterwegs sind, an, dass sie keine Auftragsrückgänge bemerken. Diese Einschätzung teilen nur 10 Prozent der Partnerwerkstätten. ## Größter Auftragsrückgang bei gesteuerten Schäden und Autohaus-Geschäft In welchen Kundenguppen sind die Auftragsrückgänge am meisten spürbar? Partnerwerkstätten nannten hier am häufigsten die gesteuerten Unfallschäden. Insbesondere bei der Innovation Group und der HUK Coburg verzeichneten die befragten Partnerbetriebe die meisten Rückgänge, gefolgt von der EUROGARANT, riparo, DEVK und SPN. Neben dem gesteuerten Unfallschadengeschäft ist laut Umfrageergebnis bei Partnerwerkstätten auch die Auftragslage durch Flotten rückläufig. Auf dem dritten Platz landeten die Privatkunden, gefolgt von den Autohäusern. Am wenigsten war der Auftragsrückgang in den Partnerwerkstätten bei ungesteuerten Haftpflichtschäden spürbar. Bei den Nicht-Partnerwerkstätten stellt sich die Situation hingegen anders dar. Diese gaben verstärkt an, dass durch Corona das Geschäft mit Autohäusern Einbußen mit sich gebracht habe, gefolgt von ungesteuerten Haftpflichtschäden, Privatkunden und Flotten. ## Stärkere Auslastung bei Nicht-Partnerwerkstätten Die Umfrage ergab zudem: Nicht-Partnerwerkstätten sind derzeit ausgelasteter als die Betriebe, die im gesteuerten Schadengeschäft unterwegs sind. Bei ersteren liegt der Anteil derer, die unter Vollauslastung arbeiten, bei 17 Prozent. Bei den Partnerwerkstätten sind es nur 9 Prozent. Knapp die Hälfte der Partnerwerkstätten gab an, dass die Auslastung bei 70-90 Prozent liegt. Bei den Nicht-Partnerwerkstätten sind es 40 Prozent. Vergleiche mit den Ergebnissen der schaden.news-Konjunkturumfrage aus dem Lockdown im Mai zeigen: Insgesamt gesehen ist zwar der Anteil der Betriebe, die unter Vollauslastung arbeiten, seit dem Frühjahr wieder gestiegen. Das Vorkrisen-Niveau wird
hier jedoch bei Weitem nicht erreicht. Noch im Februar gab knapp ein Drittel aller befragten Betriebe an, unter Volllast zu arbeiten. Der Anteil der Unternehmen, die ihre Auslastung bei 70-90 Prozent sehen, ist verglichen zum Frühjahr ebenfalls wieder angestiegen, aber liegt unter dem Vorkrisen-Wert. Zwischen 50-70 Prozent Auslastung arbeiten derzeit ähnlich viele Betriebe wie im Mai. ## Optimismus überwiegt Wie nun gehen die Werkstätten in das neue Jahr? Fast die Hälfte aller Befragten sind optimistisch, dass sie die Krise überstehen werden, wenn auch mit Einbußen. Fast ein Drittel gehen sogar davon aus, dass sie auch 2021 gut arbeiten werden. 21 Prozent sind jedoch unsicher, was den Blick ins kommende Jahr angeht. Und lediglich 5 Prozent der Befragten geben an, dass sie im kommenden Jahr werden kämpfen müssen, um eine Betriebsschließung abzuwenden.