2020-11-04T13:35:40+0000

Profit durch Corona

Seit Montag fährt Deutschland das öffentliche Leben wieder runter. Zwar ist der zweite Lockdown in diesem Jahr nicht so heftig wie im Frühjahr, doch schon jetzt ist festzustellen, dass der Straßenverkehr wieder deutlich zurückgeht. Wir schauen in dieser Woche etwas genauer hin und haben die [Bewegungsdaten von Apple, Google & Co. ausgewertet.](https://schaden.news/de/article/link/41974/corona-mobilitaet-im-krisenmodus) Das Ergebnis: Wie in der vergangenen Woche vermutet wird vor allem in Ballungszentren und Großstätten wieder weniger Auto gefahren – der Rückgang liegt seit August zwischen 0 und 28 Prozent. Die Reparaturfachbetriebe werden also wohl im November und Dezember noch einmal mit einem Auftragsminus rechnen müssen. Das ist bitter. Vor allem weil der neuerliche Lockdown die normalerweise schadenstärksten Monate trifft und weil den Werkstätten schon jetzt ein Reparaturvolumen in Höhe von schätzungsweise 813 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr fehlt. [Die Kfz-Versicherer erstatten derweil die eingesparten Schadenkosten ihren Versicherungsnehmern.](https://schaden.news/de/article/link/41970/huk24-kuendigt-beitragsrueckerstattung-an) Den Anfang macht jetzt die HUK 24. Andere werden nachziehen. Der Rückversicherer Hannover Rück rechnet aufgrund der Corona-Krise in diesem Jahr mit einem Schadenrückgang von 12 Prozent. Die Kfz-Versicherer würden laut Schätzungen der Hannoveraner dadurch einen satten Gewinn von 2,2 Milliarden Euro erzielen. Die Frage lautet: Wie gehen die Kfz-Versicherer jetzt mit dem unerwarteten Geldsegen um? Streichen sie sich den Gewinn ein, erstatten sie in großem Umfang Beiträge oder investieren Sie vielleicht in ihre Werkstattnetze, die von der Pandemie nicht profitieren und in den nächsten Jahren vor vielen Herausforderungen stehen?
Lesens Wert

Mehr zum Thema