2020-11-04T13:41:19+0000

Eigenes Blockheizkraftwerk: So können Werkstätten 40 Prozent an Energiekosten einsparen

Viele Unternehmen nehmen während der Corona-Krise ihre Kosten unter die Lupe. Wo verbirgt sich Sparpotential? „Viel Gestaltungsspielraum bleibt K&L-Betrieben nicht“, ist Dieter Emig, Geschäftsführer des Energieexperten Emig GmbH aus Bornheim in Rheinland-Pfalz, überzeugt. Ein wirkungsvoller Hebel sei die Energieversorgung, die in Werkstätten neben den Personalkosten der zweitgrößte Kostentreiber ist. „Ein K&L-Betrieb mit zwei Lackierkabinen hat Energiekosten von durchschnittlich 60.000 Euro pro Jahr – Tendenz steigend, denn in den letzten 20 Jahren haben sich die Stromkosten verdoppelt. Hier sparen Unternehmen mit einem eigenen Blockheizkraftwerk jährliche tausende Euro.“ ## Investition in Blockheizkraftwerk amortisiert sich nach fünf Jahren Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist im Grunde eine stromerzeugende Heizung. Im Inneren arbeitet ein Verbrennungsmotor, angetrieben von Erdgas oder nachwachsenden Rohstoffen. Zudem ein Generator, der mechanische Energie in elektrische Energie umwandelt. So entstehen Strom und Wärme für Heizung, Warmwasser und Trocknungskabinen. „Unternehmen reduzieren mit einem BHKW die Energiekosten um rund 40 Prozent“, unterstreicht Dieter Emig. „In Kombination mit einer staatlichen Förderung amortisiert sich die Investition in der Regel nach fünf Jahren. Danach steht dem Betrieb dieser Betrag als dauerhafte Kostenersparnis zur Verfügung.“ ## Solarkraft als Ergänzung zum BHKW Dieter Emig und sein Team installierten in den letzten Jahren über 40 Blockheizkraftwerke in K&L-Betrieben. Die Größen variieren. So ist für einen Betrieb mit zwei Lackierkabinen, einem Vorbereitungsaggregat und einer Gebäudeheizung ein BKHW mit 33 kW elektrischer und 74 kW thermischer Leistung ausreichend. Die Maschine läuft dabei immer in sogenannter Grundlast, orientiert sich also am geringsten Wärmebedarf in den Sommermonaten. Warum? „Die Bedingungen der staatlichen Förderung verbieten es, Wärme ungenutzt zu lassen“, erklärt Dieter Emig. „Wenn der in dieser Grundlast erzeugte Strom nicht ausreicht, kann der Betrieb die Lücke mit dem öffentlichen Stromnetz füllen oder auf Sonnenkraft setzen. Photovoltaikanlagen auf dem Dach sind eine ideale Ergänzung zum BKHW, um Energiekosten weiter zu senken.“ ## Stromspeicher auf dem Vormarsch In Zukunft könnte auch die Kombination mit Stromspeichern lukrativ werden. „Wir sehen gerade rasante Fortschritte bei der Entwicklung von Stromspeichern. In absehbarer Zeit werden die Geräte leistungsstark und kostengünstig genug sein, um ungenutzten Strom zu speichern, den BKHW und Solaranlage beispielsweise an Sonn- und Feiertagen produzieren.“ Und wie steht es mit Brennstoffzellen, um zusätzlichen Strom aus Gas zu erzeugen? Laut Dieter Emig ist die Technologie für Instandsetzungsbetriebe derzeit noch nicht leistungsstark genug. „Sie eignet sich eher für ein Mehrfamilienhaus oder ein kleines Autohaus ohne Lackierkabine.“
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