2020-07-08T13:05:26+0000

Reparaturmarkt: Mehr Schäden im Sommer?

Der gesteuerte Unfallschadenmarkt schein sich nun langsam wieder zurück auf das Niveau vor der Corona-Krise zu bewegen. Der Schadensteuerer Innovation Group meldet in dieser Woche (07.07) gegenüber schaden.news einen Rückgang der vermittelten Reparaturaufträge um zehn Prozent im Vergleich zum Zeitpunkt vor dem Lockdown in Deutschland. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Damit kommt das gelenkte Geschäft nun offenbar stärker aus dem Tal heraus, in das der Markt während der Corona-Krise abstürzte. ## „Die Lage normalisiert sich zusehends“ Der Vorstandsvorsitzende von Innovation Group betonte im Gespräch mit schaden.news, die Lage normalisiere sich zusehends. „In dieser Woche haben wir wieder zwei starke Tage gesehen“, erklärte Matthew Whittall, die er auf verschiedene Hagelereignisse zurückführte. Wie es in den kommenden Wochen weiter geht, ist jedoch auch für erfahrene Branchenkenner wie Matthew Whittall ungewiss. „In diesem Jahr ist alles anders. Millionen Deutsche fahren in der Urlaubssaison mit dem Auto in die Ferien. Vielleicht hat dies auch Auswirkungen auf die Schadenhäufigkeit.“ In diesem Jahr sei einfach fast alles ein „Experiment“. ## Mehr Blechschäden im Juli und August Eine Einschätzung, die Kai Gräper teilt. Der Key Account Manager ist beim Lackhersteller AkzoNobel verantwortlich für das K&L-Netzwerk Acoat Selected und erkennt ebenfalls einen Aufwärtstrend nach dem Rückgang in der Corona-Krise. „Die Entwicklung bei Innovation Group spiegelt den aktuellen Markttrend recht gut wider“, erklärt Kai Gräper im Gespräch mit schaden.news. „Natürlich spielen regionale Gegebenheiten und Kundenstrukturen jedes Karosserie- und Lackierbetriebes eine wesentliche Rolle für die individuelle Auslastung, grundsätzlich spüren jedoch auch unsere Partner eine Verbesserung der Lage.“ Mit Blick auf die Urlaubssaison erwartet der Manager von AkzoNobel [mehr Schäden im Geschäftsbereich Caravan](https://schaden.news/de/article/link/41575/doppelinterview-kai-graeper-klaus-lindner-caravan-repair-network). „Ganz sicher wird der ohnehin schon bestehende Trend zum Urlaub mit Wohnmobil und Wohnwagen durch die Corona-Krise noch verstärkt“, ist Kai Gräper überzeugt. „Dies wird im Verhältnis zur steigenden Reisetätigkeit auch die Schadenhäufigkeit beeinflussen.“ Da es in den Sommermonaten mehr Autofahrten in deutsche Urlaubsgebiete geben werde und damit eine höhere Verkehrsdichte, rechnet Kai Gräper auch mit einem „wachsenden Potential an Kfz-Unfallschäden“. ## HUK-Coburg setzt Corona-Maßnahmen im Juli fort Auch der Kfz-Versicherer HUK-Coburg bewertet die aktuelle Situation deutlich besser als vor einigen Wochen. In einer Information an die Partnerwerkstätten schrieben die Coburger: „Wir beobachten eine Erholung der Auftragslage.“ Dennoch werden die [Corona-Hilfsmaßnahmen für Partnerwerkstätten](https://schaden.news/de/article/link/41660/huk-coburg-zahlt-corona-pauschale) bis Ende Juli verlängert, teilte die HUK über ihr Partnerportal mit. [Schon Mitte Juni hatten die Coburger festgestellt, dass die Deutschen an Wochenenden wieder mehr Autofahren.](https://schaden.news/de/article/link/41745/huk-telematikdaten-zeigen-regen-verkehr-am-wochenende)
Lesens Wert

Mehr zum Thema