2020-06-10T12:14:51+0000

8 Prozent mehr Insolvenzen im März

Nachdem im gleichen Monat des Vorjahres deutschlandweit 25 Unfallreparaturbetriebe Pleite gingen, mussten im März 2020 ganze 27 Kfz-Werkstätten Insolvenz anmelden – eine Steigerung um 8,0 Prozent. Darunter befanden sich auch vier reine Autolackierereien. ## Insolvenzantragspflicht im Zuge von Corona ausgesetzt Dass der leichte Anstieg (noch) so gut wie gar nicht von Corona beeinflusst sein kann, hat mehrere Gründe. Erstens: Der Lockdown begann erst in der Monatsmitte März. Zweitens: Zwar sind durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie viele Unternehmen in Not geraten – was dennoch nicht zu dramatisch mehr Insolvenzverfahren geführt hat, weil die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen in der Corona-Krise seit dem 1. März 2020 ausgesetzt ist (bis vorerst zum 30. September 2020 - siehe Infokasten). Zum anderen tragen möglicherweise auch die finanziellen Zuschüsse im Rahmen der Corona-Soforthilfe dazu bei, eine schnelle Zunahme der Insolvenzanträge zu verhindern. ## Aussetzung der Insolvenzregeln beeinflusst auch April- und Mai-Zahlen Die vorläufigen Angaben zu den eröffneten Regelinsolvenzen in Deutschland signalisieren darüber hinaus branchenübergreifend sowohl für April als auch für Mai 2020 sogar eine deutliche Abnahme (!) an Verfahren. Im Vergleich zum Mai 2019 sank die Zahl der eröffneten Regelinsolvenzverfahren um 14,9 Prozent. ## Im März 4,6 Millionen Euro Gläubigerforderungen Bei der konkreten Betrachtung der Unfallreparaturbranche für den Berichtsmonat März 2020 zeigen sich folgende Details: Von den 27 Insolvenzen im Kfz-Reparatur- und Servicebereich waren insgesamt 48 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen betroffen. Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen beliefen sich auf 4,6 Millionen Euro. ## Auch im ersten Quartal 2020 insgesamt leichter Anstieg Die ersten drei Monate des Jahres 2020 zusammengerechnet, ergibt sich in der Unfallreparaturbranche ebenfalls eine leichte Zunahme bei der Zahl der Insolvenzen: Gingen im ersten Quartal 2019 deutschlandweit 62 Kfz-Werkstätten Pleite, mussten diesmal im gleichen Jahresteil 67 Reparaturbetriebe Zahlungsunfähigkeit anmelden. Die Steigerung beträgt somit 8,1 Prozent. ## 2020 mussten schon zehn Autolackierbetriebe schließen Mit satten 42,9 Prozent Zunahme besonders krass ist der Anstieg bei reinen Autolackierereien. In den ersten drei Monaten des Jahres 2020 mussten bereits zehn solcher Betriebe wegen Insolvenz schließen – im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum lediglich sieben. Quelle: Destatis, Juni 2020