2020-04-15T11:21:42+0000

„Corona wird Digitalisierung vorantreiben“

___Herr Jahn, wie ist die Lage derzeit in der Berliner Zentrale?___ __Erik Jahn:__ Bei uns läuft alles störungsfrei. Viele Beschäftige sind im Homeoffice. Der Support in unserer Berliner Zentrale unterstützt unsere Kunden aber nach wie vor. Das Wichtigste ist jedoch, dass wir bisher keine Krankheitsfälle aufgrund einer Corona-Infektion hatten. ___Wo sehen Sie Folgen der Corona-Krise im Schadenmarkt?___ __Erik Jahn:__ Natürlich kann jeder erkennen, dass der Verkehr deutlich zurück gegangen ist und damit auch die Unfallzahlen. Im März haben wir bei den Schadenkalkulationen, die mit Carisma durchgeführt wurden, nur einen leichten Rückgang von 3 bis 5 Prozent festgestellt. Das liegt vermutlich vor allem daran, dass der Rückstau an Aufträgen abgearbeitet wurde. Für den April erwarten auch wir einen deutlicheren Rückgang. ___Unterstützen Sie Ihre Kunden zurzeit mit Maßnahmen?___ __Erik Jahn: __Da die Transaktionen jetzt weniger werden, nutzen wir unsere Strukturen, um Angebot und Nachfrage etwas besser zusammen zu bringen. Versicherungen und sonstige Auftraggeber, die aktuell Schwierigkeiten haben eine Werkstatt zu finden, um einen KFZ–Schaden reparieren zu lassen, versuchen wir mit unserem Audatex-Werkstatt-Marktplatz an eine Werkstatt, die den Kriterien entspricht (z.B. PLZ-Gebiet, Werkstattnetz, etc.), zu vermitteln. Darüber hinaus haben wir eine neue Lösung zur Verringerung des administrativen Aufwandes in den Betrieben, die wir eigentlich erst auf der Automechanika vorstellen wollten, jetzt vorgezogen. ___Um was für eine Lösung handelt es sich?___ __Erik Jahn: __Künftig bieten wir den Werkstätten die Möglichkeit ihren Server virtuell online zu stellen. Dazu haben wir einen externen Dienstleister mit einem Rechenzentrum in Deutschland beauftragt, entsprechende Speicherkapazitäten zur Verfügung zu stellen. Konkret bedeutet das für die Betriebe: Der Server kann vom Standort in der Werkstatt jetzt vollständig ins Netz verlagert werden. ___Warum verringert sich dadurch der administrative Aufwand?___ __Erik Jahn: __Die Betriebe können die administrative Betreuung ihrer Hardware reduzieren und haben deutlich weniger Kommunikationsaufwand zwischen den carisma-Server und den spezifischen Anwendungen der Schadenbearbeitung wie Qapter oder anderen Softwarelösungen. Zudem ist die Geschwindigkeit der Datenübertragung um ein Vielfaches schneller und die Datensicherheit bei Auslagerung des Servers eindeutig höher. Ein weiterer entscheidender Punkt aus unserer Sicht: Gerade nach der Corona-Krise werden viele Betriebe ihre Liquidität brauchen, um Investitionen in ihr
Kerngeschäft zu tätigen. Durch unsere Lösung werden Kosten für die Anschaffung von Hardware reduziert. ___Was wird sich aus Ihrer Sicht durch die Corona-Krise grundsätzlich ändern?___ __Erik Jahn: __Wir sehen schon jetzt, dass gerade Kfz-Versicherer und Sachverständige die Digitalisierung ernster nehmen als vor der Krise. Die Werkstätten waren bei der Nutzung digitaler Anwendungen schon immer vorne. In der gesamten Branche erwarten wir in Sachen Digitalisierung einen deutlichen Schub nach vorne. Ein konkretes Beispiel: Wir sind trotz Corona-Krise gerade mitten in der Umstellung eines großen deutschen Kfz-Versicherers auf vollständig digitale Prozesse. Weitere Assekuranzen werden sicher folgen, auch das ist eine Auswirkung der Corona-Krise. ___Vielen Dank für unser Gespräch!___
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