2020-04-06T05:52:21+0000

HUK-Coburg legt bei Corona-Maßnahmen für Partnerwerkstätten nach

Schon zu Beginn der Corona-Krise hatte die HUK-Coburg schnell reagiert: Mit dem Reparaturkostenvorschuss sowie der Übernahme von Zusatzkosten für Ersatzfahrzeuge wollte der Kfz-Versicherer einen Beitrag zur Liquiditätssicherung in den Betrieben leisten. Im Markt scheint dies auch anzukommen, erste Zahlungen wurden nach Angaben der HUK-Coburg geleistet. [Im Gespräch mit schaden.news hatte Thomas Geck (Leiter Schadenprozessmanagement) in der vergangenen Woche (1. April) weitere Maßnahmen angekündigt](https://www.schaden.news/de/article/link/41584/interview-thomas-geck-corona), die jetzt in einem Schreiben an die Partnerwerkstätten konkretisiert werden. ## Vergütung Holen und Bringen von Fahrzeugen In dem Rundschreiben, das der Redaktion schaden.news vorliegt, heißt es: „Ab sofort werden unsere Mitarbeiter jedem Kunden (auch im 15 km-Radius), der im Erstkontakt hinsichtlich einer möglichen Infektionsgefahr Bedenken äußert, das Holen und Bringen des Fahrzeugs anbieten, mit dem Ziel die Steuerungsquoten zu erhöhen.“ Dieser Service werde von der HUK-Coburg auf der Leistungsvereinbarung für die Partnerwerkstätten vermerkt und auch entsprechend vergütet, erklärt der Kfz-Versicherer. ## Mehr Volumen durch Reparatur von Totalschäden Das größte Problem für die Partnerwerkstätten – aber auch für die HUK-Coburg – wird in den nächsten Wochen die Auslastung im Werkstattnetz sein. Vor allem vor dem Hintergrund der Zusagen in den Zielvereinbarungen der bereits stattgefundenen Jahresgespräche, die im Partnerprotokoll festgehalten sind, bemühen sich die Coburger nun, zusätzliche Reparaturvolumen zu steuern. Deshalb teilt der Kfz-Versicherer den Betrieben jetzt mit: „Um zusätzliches Volumen für das Werkstattnetz zu generieren, werden wir in der aktuellen Situation auch versuchen, geeignete wirtschaftliche Totalschäden zu steuern.“ Weiter heißt es: „Unser Ziel ist es, möglichst viel Volumen in Ihren Betrieb zu steuern und auch Grenzfälle zum Totalschaden (Reparatur-Kosten im Bereich, aber noch unterhalb des Wiederbeschaffungswertes) durch Sie reparieren zu lassen, wenn sich dies in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen hält.“ Bislang waren die Partnerwerkstätten gehalten, in Grenzfällen von Totalschäden vorab Rücksprache mit der HUK-Coburg zu nehmen. Dies soll sich nun wie folgt ändern: „Bitte erstellen Sie in Grenzfällen (Reparatur-Kosten im Bereich des Wiederbeschaffungswertes) direkt eine Kalkulation und senden sie uns diese per Schadennetz zu. Erstellen Sie den Kostenvoranschlag bitte idealerweise im zerlegten oder teilzerlegten Zustand, um das Risiko einer Reparaturweiterung zu minimieren.“ Diese Regelung gelte bis zum 30. April 2020 und nur für Grenzfälle der HUK-Coburg und nicht der Kooperationspartner. ## Pauschale für Kostensteigerungen bei Logistik von Ersatzteilen Viele Teilelieferanten haben angekündigt, dass aufgrund rückläufiger Stückzahlen pro Fahrt mit Aufschlägen für die Transportkosten zu rechnen ist. Sowohl die Lieferanten [OTS Original Teile & Service GmbH](https://schaden.news/de/article/link/41588/corona-krise-einschraenkungen-teilelieferant-ots) als auch das [Nora Zentrum Wolfsburg](https://schaden.news/de/article/link/41586/nora-meldet-laengere-lieferzeit) haben dies den Werkstätten bereits mitgeteilt. Dazu heißt es seitens der HUK-Coburg: „Wir gehen davon aus, dass diese Kosten auch nur befristet in der aktuellen Krise anfallen.“ Der Kfz-Versicherer will nach eigenen Aussagen seine Partnerwerkstätten nicht mit diesen zusätzlichen Kosten belasten. Daher
kündigen die Coburger in ihrem Schreiben an: „Vor diesem Hintergrund sind wir bereit, pro vermitteltem Auftrag und bis auf Weiteres, Transportkosten pauschal in Höhe von 9,50 EUR netto zu tragen. Nach unseren Berechnungen sind damit Ihre Zusatzkosten abgedeckt. Diese Regelung gilt zunächst bis einschließlich 30.04.2020.“ ## Keine Desinfektionspauschale Abschließend heißt es in dem Schreiben: „Die Übernahme einer Pauschale für Desinfektionen der Fahrzeuge halten wir nicht für zielführend, zumal die Verwendung von ungeeigneten Desinfektionsmitteln zu Schäden im Fahrzeuginnenraum führen kann. Wir empfehlen die Verwendung von Einmalhandschuhen bei Holen und Bringen in Verbindung mit einem Ausschalten der Klimaanlage und einer guten Fahrzeugdurchlüftung. Zu Desinfektionsmaßnahmen in der Werkstatt verweisen wir auf die veröffentlichten allgemeinen Hinweise und Schutzmaßnahmen.“
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