2019-10-30T14:53:23+0000

KTI: Kunststoff-Reparatur am Motorrad in nur 30 Minuten

Risse in einem Motorrad-Verkleidungsteil sollten schnellstmöglich professionell behoben werden, denn durch starke Motorvibrationen beispielsweise auf der Autobahn kann sich der Spalt leicht vergrößern. Die Schadenforscher des Kraftfahrzeugtechnischen Instituts KTI haben für diesen Fall verschiedene Reparaturmaterialien von 3M verwendet: Kunststoff-Reparaturmaterial 05901, Kunststoffhaftvermittler 05917 und Kunststoff-Reparaturpflaster 05888. ## 1. Schritt: Abschleifen „Grundvoraussetzung für jede Reparatur“, betont Detlef Wedemeyer, Werkstattmeister und Trainer im KTI, „ist die Prüfung der Herstellervorgaben. Ist das geplante Reparaturverfahren überhaupt zulässig?“ Ist das geklärt, kann’s losgehen. Im ersten Schritt schleift der Profi die Lackschicht auf der Oberseite im Bereich der Bruchschicht vollständig ab. „Um ein weiteres Einreißen zu vermeiden, wird an der Rissspitze ein drei bis vier Millimeter großes Loch gebohrt“, erklärt der Experte. Anschließend den Riss zu einer Nut mit möglichst flachem Flankenwinkel ausschleifen, um eine Haltefläche für das
Reparaturmaterial zu schaffen. Die Unterseite wird analog vorbereitet. ## 2. Schritt: Auftragen des Reparaturmaterials Nachdem beide Seiten gründlich gereinigt wurden, behandelt Detlef Wedemeyer die vorbereitete Klebestelle auf der Unterseite mit dem Kunststoff-Haftvermittler 05917. Aber Achtung: Das Mittel darf nicht auf Kunststoffen aus Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) angewendet werden, da diese dadurch ihre Festigkeit verlieren können. Nach einer Ablüftzeit von fünf bis zehn Minuten kann das 2K-Reparaturmaterial eingebracht und mit dem Spachtel geglättet werden. Die Oberseite wird genauso bearbeitet. ## 3. Zusätzliche Stabilisierung Das Reparaturpflaster soll den Riss zusätzlich verstärken und wird unmittelbar nach dem zweiten Arbeitsschritt aufgebracht. Hierfür trägt Detlef Wedemeyer auf der Unterseite den Haftvermittler 06396 auf die Klebestelle auf. „Eine matte Oberfläche signalisiert, dass der Haftvermittler abgelüftet ist. Nun kann das zurechtgeschnittene Pflaster aufgeklebt werden.“ Ist das Pflaster an der richtigen Stelle, muss das 2K-Reparaturmaterial 30 Minuten aushärten.
## 4. Schritt: Unebenheiten ausgleichen Bevor auf der Oberseite mit dem Lackaufbau begonnen werden kann, schleift Detlef Wedemeyer die Stelle glatt. Eventuelle Unebenheiten können mit weiterem 2K-Reparaturmaterial, analog zum ersten Auftrag, ausgeglichen werden. Sind alle Unebenheiten beseitigt, kann nach einer Aushärtezeit von mindestens 20 Minuten der Lack aufgebracht werden. ## Fazit: 30 Minuten Arbeitszeitaufwand Für die Instandsetzung des gebrochenen Verkleidungsteils haben die Experten vom KTI circa eine halbe Stunde benötigt, die gleiche Zeit kommt noch einmal für Ablüft- und Aushärtezeiten dazu. „Kunststoffreparatur lohnt sich. Der Arbeitsaufwand ist mit einer Stunde inklusive Ablüften und Aushärten sehr überschaubar und noch dazu stellt das getestete Produkt keine hohen Anforderungen an die Ausstattung der Werkstatt“, betont Detlef Wedemeyer und fügt hinzu: „Besonders hervorzuheben ist, dass zur Lackiervorbereitung der Oberfläche keine weitere Ausgleichmasse eingesetzt werden muss.“