2019-09-04T11:37:06+0000

Zehn Prozent mehr Hagelschäden und Ausnahmezustand in der Werkstatt

Die deutschen Versicherer ziehen eine erste Halbjahresbilanz: Rund 1,3 Milliarden Euro kosteten durch Sturm, Hagel, Blitz und Starkregen verursachte Schäden an Wohngebäuden und Fahrzeugen. „Trotz vieler Hagelschäden an Autos rechnen wir derzeit mit einem normalen Schadenjahr 2019“, betont Bernhard Gause, Mitglied der Geschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). ## Ausnahmezustand in Reparaturfachbetrieben Mancherorts verursachten die Unwetter der vergangenen Wochen und Monate lange Wartezeiten in den Reparaturfachbetrieben. Im Gespräch mit schaden.news bezeichnete Reinhard Beyer, BVdP-Vorsitzender und Geschäftsführer der HOB Repair Group, die Lage im hessischen Rodgau als dramatisch. Dort war Ende August ein Tornado durch die Ortschaft gezogen. „Am Tag nach dem Unwetter klingelte ab 6 Uhr früh das Telefon im Sekundentakt auf vier Leitungen, pro Stunde erhielten wir nahezu 100 Aufträge per E-Mail und Audanet.“ Zudem hätten alle zehn Minuten ein bis vier neue Kunden im Empfang gestanden. „Ich selbst habe in einer Woche 325 Schäden kalkuliert, zudem sind zwei Kfz-Versicherer zur Sammelbesichtigung bei uns im Betrieb für jeweils 400 bis 500 Schäden.“ Dabei war der Betrieb im August bereits vor den Hagel- und Sturmschäden mit normalen Unfallschäden ausgelastet. ## Kfz-Schäden belaufen sich auf 550 Millionen Euro Statistisch gesehen liegen die Naturgefahrenschäden an Autos im ersten Halbjahr 2019 rund zehn Prozent über dem langjährigen Mittelwert von 500 Millionen Euro, teilte der GDV mit. „[Die Unwetterserie und der Hagel an Pfingsten haben erneut gezeigt:](https://schaden.news/de/article/link/41151/versicherungsleistungen-fuer-hagelschaeden-im-juni) einige wenige Ereignisse können in kurzer Zeit hohen Schaden anrichten“, betont Bernhard Gause. Gerade in Süddeutschland hatten Hagelkörner für viele Blechbeulen
und Glasbruch gesorgt. Die Wohngebäudeversicherer leisteten für Sturm- und Hagelschäden rund 660 Millionen Euro. Allein die beiden März-Stürme „Dragi“ und „Eberhard“ schlugen mit gut 300 Millionen Euro zu Buche.
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