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2019-07-17T13:55:57+0000

Was bewegt die „Blechbatscher“ aus dem Süden?

Mehr als 100 Teilnehmer trafen sich am 12. Juli in Weingarten zum diesjährigen Blechbatscherfest der Innung für Karosserie- und Fahrzeugbau Nord- und Mittelbaden. Innungsobermeister Rolf Mayer begrüßte die Gäste, zu denen neben den Vorständen und Mitgliedsbetrieben der Innung auch Ausbilder, Lehrer und Schüler der Heinrich-Hübsch-Berufsschule Karlsruhe sowie der Bildungsakademie Karlsruhe (BIA) teil. Darüber hinaus nahm auch der CDU-Landtagsabgeordnete Ulli Hockenberger teil. Für die Absolventen des diesjährigen Meisterkurses Karosserie- und Fahrzeugbau der BIA fand in der Alten Brauerei zudem eine Meisterfeier statt, in deren Rahmen die Lehrgangsbesten für ihre Leistungen bei der Meisterprüfung ausgezeichnet wurden. "Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen des Austausches von Informationen und Meinungen", betont Innungsgeschäftsführer Peter Glodowski und fügt hinzu: "Gerade für die Jungmeister ist es schließlich wichtig, Kontakte zu knüpfen." Darüber hinaus nahmen auch einige Kooperationspartner der Innung im Elsaß sowie der Berufsbildungsschule Schiltigheim (bei Straßburg) teil. ## Ideenimport aus Frankreich Bereits seit vielen Jahren besteht eine enge Verbindung zwischen der badischen Innung, dem französischen Karosserieverband COPMA und den berufsbildenden Schulen aus Mulhouse und Schiltigheim/Straßburg. Regelmäßig sind französische Berufsschüler vor Ort in Deutschland oder besuchen Schüler aus dem Einzugsgebiet der Innung Betriebe und Schulen in Frankreich. Peter Glodowski erklärt: "Für uns ist es unglaublich spannend, zu schauen, wie bestimmte Themen in Frankreich angepackt werden." Beispiel Ausbildungsunterstützung: So entlaste der französische Staat Auszubildende, indem er sie von Steuern und
Sozialversicherungsbeiträgen befreie. Zusätzlich erhielten Ausbildungsbetriebe eine gestaffelte Unterstützung pro Auszubildendem. Der Geschäftsführer der Innung sieht in solchen Konzepten echte Chancen, auch für Deutschland: "Denn sie würden die Motivation der Betriebe stärken, mehr auszubilden." In Frankreich sei die Fachkräftesituation jedenfalls weniger angespannt, als hierzulande, meint Peter Glodowski. ## Zentraler Diskussionsstoff: Fachkräfte, Technik, Preisdumping Bei den zahlreichen Gesprächen hatte Peter Glodowski deshalb auch immer wieder den Eindruck, dass der Mangel an qualifiziertem Personal aktuell eine der größten Herausforderungen bei den Innungsbetrieben ist. "Unsere Mitglieder versuchen in dieser Hinsicht allerhand, testen verschiedene Ideen und gehen neue Wege." Etwa, indem man Fachkräfte aus Osteuropa oder Geflüchtete suche. Doch auch das sei mitunter nicht so einfach, erklärt Glodowski. "Wichtig ist, dass wir uns über die einzelnen Ansätze und Ergebnisse austauschen, um am Ende zu sehen, was wirklich funktioniert", unterstreicht der Innungsgeschäftsführer. Zusätzlich zur Fachkräfteproblematik diskutierte man auch viel über das Preisdumping der Schadensteuerer und Versicherungen sowie den Umbruch im Kfz-Gewerbe und die technischen Neuerungen in Fahrzeugen. "Gerade beim Thema Elektrofahrzeuge haben wir uns intensiv ausgetauscht."