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2019-02-13T15:12:43+0000

Instandsetzungsbetriebe verbessern Rendite

In seinem Mitte Februar veröffentlichten Branchenbericht zieht der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) Bilanz des Jahres 2017. [Dabei scheinen sich die großen Entwicklungen und Trends des Jahres 2016, wie Schadensteuerung und rückläufige Mitarbeiterzahlen in Betrieben, weiter](https://schaden.news/de/article/link/39320/zkf-zieht-positive-bilanz-im-unfallreparaturmarkt) zu verstetigen. ## Aufwind für Reparaturbetriebe Durchschnittlich 1,62 Millionen Euro Umsatz erwirtschafteten die ZKF-Mitgliedsbetriebe für Karosserieinstandsetzung und Lackierung 2017. Damit sank der Umsatz leicht um ein Prozent unter den Wert von 2016. Das konnte jedoch durch eine höhere Produktivität und den Abbau der sonstigen Kosten kompensiert werden, sodass die Betriebe das operative Ergebnis um zwölf Prozent auf rund 88.000 Euro verbesserten. ## Werkstätten verkauften mehr Handwerk Die Ausgaben für Material sanken gegenüber dem Vorjahr von 615.000 Euro auf 588.000 Euro und damit 36,3 Prozent des Umsatzes. Der Bericht kommentiert dazu: "Hier wirkte sich ein höherer Anteil an handwerklichen Instandsetzungsarbeiten anstelle von Neuteilen und ein verstärkter Anteil an Lackierungen in den Betrieben aus, da dieser mit geringeren Materialkosten verbunden ist." ## Schadenlenkung nimmt weiter zu Der ZKF zeigt sich überzeugt, dass sich der bestehende Trend im Karosserie- und Lack
-Bereich zur Schadenslenkung weiter fortsetzen und verstärken wird. „Versicherer, Flottenbetreiber und Leasinggesellschaften werden vor allem ihre Kaskoschäden weiter in die freien Fachbetriebe lenken bzw. lenken lassen, um von deren günstigen Kostenstrukturen zu profitieren“, ist sich Thomas Aukamm sicher. Allerdings seien genau in diesem Bereich die vereinbarten Stundensätze zu niedrig, weshalb die vom gesteuerten Geschäft abhängigen Betriebe zunehmend an Profitabilität einbüßten. ## Weniger Mitarbeiter in den Unternehmen Sowohl im herstellenden Fahrzeugbau als auch in der Instandsetzung beobachtete der Zentralverband 2017 einen leichten Rückgang der Mitarbeiter und Auszubildenden. „In Zukunft werden sich die derzeitigen Schwierigkeiten, qualifizierte Auszubildende und Fachkräfte zu finden, weiter verschärfen“, unterstreicht ZKF-Präsident Peter Börner. Die Reparaturfachbetriebe beschäftigen im Mittel 15 Mitarbeiter, davon knapp zehn produktive Arbeitskräfte. Der Anteil der Personalkosten stieg um knapp drei Prozent auf durchschnittlich 630.245 Euro. Das entspricht 38,9 Prozent des Gesamtumsatzes. Der Zentralverband geht davon aus, dass Unternehmen auf der Suche nach entsprechenden Fachkräften ihren Mitarbeitern höhere Löhne, Zusatzleistungen aber auch Entwicklungschancen bieten müssen. Der ZKF unterstütze die Unternehmen in Form von Nachwuchskampagnen aber auch durch Kooperationen mit Jobbörsen und im Angebot von Weiterbildungsmöglichkeiten. ## Plus bei den Stundenverrechnungssätzen im reparierenden Karosserie- und Fahrzeugbau Die Stundenverrechnungssätze, die der Zentralverband im Bundesgebiet ermittelt,
unterliegen starken Schwankungen hinsichtlich der Unterschiede zwischen Großstädten und eher ländlichen Gebieten. In der Karosserie-Instandsetzung lag der Stundenverrechnungssatz durchschnittlich bei 102,13 Euro (2016: 98,11 Euro) sowie bei 109,96 Euro (2016: 104,63 Euro) für Lackierarbeiten ohne Materialeinsatz. ## Herstellender Karosserie- und Fahrzeugbau weiter unter Druck Ein Betrieb im herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbau erwirtschaftete 2017 durchschnittlich 4,39 Millionen Euro und damit rund vier Prozent weniger als 2016. Dabei zeigen sich innerhalb dieser Sparte jedoch deutliche Unterschiede zwischen dem Handwerks- und dem Handelsbereich. Während der Umsatz im Handwerk um 2,4 Prozent stieg, halbierte sich der Umsatz des Handelsbereiches. Das operative Ergebnis lag mit durchschnittlich 29.000 Euro rund 28 Prozent unter dem Vorjahreswert. Thomas Aukamm, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Karosserie- und Fahrzeugtechnik, erklärt: „Der Fahrzeugneubau war 2017 im Gegensatz zur Entwicklung in der Fahrzeug-Reparatur rückläufig – dies hat seinen Ursprung auch in dem durch die WLTP-Problematik bestehenden problematischen Marktumfeld.“ ## Investitionsdruck, Fachkräfte, Datenzugang – die Herausforderungen Der ZKF erwartet aufgrund der kommenden Entwicklungen in der Fahrzeugtechnik einen enormen Investitionsdruck für die Werkstätten: Sei es durch die Anschaffung neuer Mess- und Diagnose-Geräte mit aktueller Software, der Zugang zu Reparaturvorgaben und fahrzeugtechnischen Daten, die Einrichtung eines Aluminiumarbeitsplatzes oder die [regelmäßige Schulung der Fachkräfte im Umgang mit den neuen Techniken](http://https://schaden.news/de/event/list). Hinzu
komme der bereits heute deutlich spürbare Fachkräftemangel. "Betriebe müssen in Ausbildung und Personal investieren und den Mitarbeitern attraktive Angebote bieten, zum Beispiel geldwerte Vorteile neben attraktiven Vergütungssystemen", heißt es in dem Bericht. Als weiteres zentrales Thema der Zukunft sieht der ZKF die weiter zunehmende Schadensteuerung, insbesondere bei Kaskoschäden, durch die die Zahl der zu reparierenden Aufträge in freien Werkstätten weiter zunehmen wird.