2018-11-28T16:07:40+0000

Mehr Klarheit bei der Schadenkalkulation

Gestern führten wir eines der wohl schwierigsten, aber auch spannendsten Gespräche des Jahres. Beim Treffen mit dem Allianz Zentrum für Technik (AZT) in Ismaning ging es um Abweichungen bei Arbeitszeitwerten in der Schadenkalkulation. Auch die Rolle des AZT bei der Typenklassifizierung von Neufahrzeugen, die wir [beim Schadentalk während der Automechanika thematisiert hatten](https://schaden.news/de/category/schadentalk), stand zur Diskussion. Dr. Christoph Lauterwasser und Dr. Christian Deutscher stellten klar: Das AZT sieht sich als unabhängige und neutrale Instanz im Rahmen der Kfz-Versicherungseinstufung des GDV. Das Gespräch verlief sehr konstruktiv und war notwendig. Denn nach wie vor zeigen unsere Recherchen deutliche Unterschiede bei Kalkulationen, die nach Herstellerdaten oder AZT erfolgen. Wie wir im Oktober an dieser Stelle berichteten, beschäftigen wir uns weiterhin mit den Kostenvoranschlägen unserer Leser. Einen konkreten Fall haben wir auch dem AZT zur Bewertung vorgelegt: Bei den uns zur Verfügung gestellten Unterlagen weichen die verschiedenen Kalkulationen erheblich voneinander ab. Der Unterschied bei der Schadenreparatur eines VW Scirocco beläuft sich auf 81 AW oder mehr als acht Arbeitsstunden. Die Kalkulation wurde mit Audatex durchgeführt. Wir haben den Schaden nun auch mit DAT kalkulieren lassen. Das Ergebnis und die Abweichungen sind nahezu identisch. Wir greifen das Streitthema unserer Branche im Dezember in einem Newsletter Spezial auf, schildern den Fall, bringen Stellungnahmen des AZT und der Kalkulationsdienstleister sowie Einschätzungen von Experten. Nach wie vor schlägt die Diskussion um Abweichungen bei der Schadenkalkulation hohe Wellen. Denn die Bedeutung für Schadendienstleister, Kfz-Versicherer, das AZT und vor allem für die K&L-Betriebe ist enorm. Die zentrale Frage lautet: Was muss bei der Schadenkalkulation besser laufen?