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2018-08-01T12:39:10+0000

Bei 60 Prozent weichen die Vorgaben häufig ab!

Die Abweichungen der Arbeitszeitvorgaben in den Kalkulationssystemen sind größer als bisher angenommen. Erstmals zeigt die Umfrage von schaden.news | colornews.de das tatsächliche Ausmaß der fehlerhaften Datenlage – [einen Überblick über die Kernaussagen der Befragung können Sie hier herunterladen](https://schaden.news/download/link/gV1p). 60 Prozent der Befragten gaben an, dass die Vorgaben mit den tatsächlichen Reparaturzeiten häufig nicht übereinstimmen. 28 Prozent bezeichnen die Arbeitszeitwerte die in den Kalkulationssystemen hinterlegt sind sogar als „meistens unrealistisch“. (Grafik 1) Das sind überraschend hohe Werte. Denn bisher sind Verbände, Datendienstleister und Betriebe nur von einzelnen Fehlern in den Kalkulationsdaten ausgegangen. ## Wie groß sind die Abweichungen genau? Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) gab an, dass die Abweichungen der Vorgaben von der tatsächlichen Reparaturzeit zwischen 20 und 30 Prozent liegen. Von deutlich stärkeren Unterschieden geht etwa ein Drittel aus. Sie schätzten, dass die Arbeitszeitwerte in den Kalkulationssystem um rund 50 Prozent von der in der Realität benötigten Arbeitszeit abweichen. (Grafik 2) ## In diesen Bereichen gibt es die größten Abweichungen Befragt nach den Reparaturbereichen, in denen die tatsächlichen Reparaturzeiten am häufigsten von den im Kalkulationssystem hinterlegten Arbeitszeitwerten abweichen, gaben 30 Prozent der teilnehmenden Leser die Lackierung an. Gefolgt vom Teiletausch,
hier stellten 27 Prozent der Befragten häufig Abweichungen fest. Auf Platz 3 liegt die Karosserieinstandsetzung, bei der 21 Prozent meinten, dass die Vorgaben häufig abweichen. (Grafik 3) Bei dieser Fragestellung waren Mehrfachnennungen möglich. ## Zwei Drittel gehen von manipulierten Arbeitszeitwerten aus Die sehr deutlichen Abweichungen führen zu einem wachsenden Misstrauen der Betriebe gegenüber den Arbeitszeitwerten. Das zeigt das Ergebnis auf die Frage, ob die Leser denken, dass die Arbeitszeitwerte manipuliert werden. 63 Prozent der Befragten beantwortet die Frage mit „ja“. Nur sieben Prozent meinen, die Kalkulationsdaten würden nicht manipuliert. 30 Prozent sind unsicher. (Grafik 4) ## Verbände müssen handeln Große Einigkeit unter den Befragten herrschte bei der Frage, ob die Verbände stärker gegen falsch hinterlegte Werte vorgehen müssten – 95 Prozent der Teilnehmer stimmten dem zu. Ein Nutzer auf Facebook kommentierte dazu: „Es wäre wirklich wünschenswert und absolut notwendig, wenn sich die internationalen Berufsverbände für realistische Arbeitszeitvorgaben einsetzen würden.“ Offenbar scheint in der Branche sich noch nicht wirklich verbreitet zu haben, dass es bereits Möglichkeiten gibt, fehlerhafte Arbeitszeitwerte zu melden. Bei der Interessengemeinschaft Fahrzeugtechnik und Lackierung e.V. (IFL) [können K&L-Werkstätten einen entsprechenden Meldebogen nutzen, mit dem Karosserie- und Lackierbetriebe auf fehlerhafte oder unvollständige Arbeitszeitvorgaben hinweisen können](https://ifl-ev.de/meldebogen/).
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