2017-11-22T20:31:11+0000
# Minusgeschäft oder Pluspunkt? Gestern trafen sich in Köln führende Kfz-Versicherer, um beim Business Forum 21 über aktuelle Entwicklungen im Schadenmarkt zu diskutieren. Dabei wurde klar: die galoppierenden Ersatzteilpreise und der steigende Reparaturaufwand bereitet der Branche immer stärker Kopfzerbrechen. Ein Prinzip wird daher für die Werkstattwelt wohl deutlich relevanter. Instandsetzen vor Erneuern, lautet die Devise. Zugegeben, kein wirklich neues Thema. Doch weil die Ersatzteile zum Kostentreiber werden, gewinnt die eigentliche handwerkliche Arbeit am Fahrzeug jetzt wieder mehr Dynamik. Was für eine Nachricht in einer ansonsten von Digitalisierung geprägten Diskussion. Doch Vorsicht: Viele Betriebe erwirtschaften ihren Decknungsbeitrag derzeit scheinbar oft nur noch durch die Ersatzteilmargen. Luft bei den Stundensätzen gibt es schon lange nicht mehr, so der Standpunkt der Verbände in Köln. Wird jetzt mehr und mehr instand gesetzt, um Ersatzteilkosten zu sparen, muss sich das für die Betriebe auch wirtschaftlich lohnen. Denn fällt bloß die Teilmarge weg, weil mehr instandgesetzt wird und verharren die Stundensätzen auf dem gegenwärtigen Niveau kann diese Entwicklung zum Minusgeschäft für die Fachbetriebe werden. Was ist zu tun? Versicherer und Schadensteuerer müssen die Instandsetzung mit einem entsprechenden Stundensatz belohnen. Die Werkstätten sollten tatsächlich immer erst reparieren und dann tauschen, Technik anschaffen, Mitarbeiter trainieren – und ihren Stundensatz verhandeln. Beste Grüße Christian Simmert
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