Folie schlägt Papier

Von

Lisa Möckel

2016-04-13T06:44:25+0000

# Folie schlägt Papier Papier oder Polyethylen? Wenn es um den professionellen Schutz eines Fahrzeugs vor Farb- und Lacknebeln geht, setzen immer mehr Betriebe auf Letzteres. Rund drei Viertel aller Lackierereien vertrauen inzwischen auf Lackierfolien, schätzt Heiko Leicht von Horn und Bauer. ## Bis zu 62 Prozent Einsparungen durch Folie Der Folienhersteller hat bei einem internen Wettbewerb Befürworter von Papier und Folie gegeneinander antreten lassen. Im Ergebnis war der Mitarbeiter mit Folie deutlich schneller und früher mit dem maskieren fertig, als seine Kontrahenten, die das Fahrzeug zu zweit mit Papier abdeckten. Der Direktvergleich offenbart: „Papier ist geduldig, doch können moderne K+L-Betriebe sich das heute noch leisten? Und wollen Kunden das bezahlen?“, fragt Fachmann Heiko Leicht. Durch den Einsatz von Folie könnten Werkstätten ihre Prozesse erheblich beschleunigen und so die Standzeiten reduzieren. Das reduziert laut einer Studie der DEKRA die Gesamtkosten um bis zu 62 Prozent, außerdem sinkt die Wartezeit für den Kunden. ## Einfache Anwendung Im Gegensatz zur Fahrzeugmaskierung mit Papier zeichnet sich der Fahrzeugschutz mit den Wondermask-Folien von Horn & Bauer durch besonders einfache Handhabung aus. Vom fahrbaren Abrollständer wird die Folie direkt über die gesamte Fahrzeuglänge gelegt und von dort zu beiden Seiten ausgebreitet. Sie lässt sich passgenau auf die jeweilige Fahrzeuglänge zuschneiden. Dem gegenüber werden beim Einsatz von Papier einzelne Bahnen für liegende Flächen wie Heck, Dach und Motorhaube einerseits sowie für die stehenden Seiten andererseits befestigt.

Durch die höhere Zahl an einzelnen Papierteilen steigt sowohl der Aufwand als auch der Verbrauch von Klebeband. Außerdem muss der Lackierer, wenn er sich mit dem Band „verklebt“ hat, meist auch ein neues Papierteil anbringen, während sich Klebeband von hochwertigen Folien problemlos ablösen und erneut kleben lässt. Der Einsatz der Wondermask-Folie erleichtert es dem Lackierer, die Fahrzeugkonturen zu erkennen, da sich der halbtransparente Kunststoff eng an das Fahrzeug anschmiegt. Das vereinfacht das Ausschneiden der zu lackierenden Teile erheblich und bedeutet so weitere Zeitersparnis. ## Hält absolut dicht Papier ist ein Naturmaterial, auch wenn es für den Einsatz in Lackierereien speziell beschichtet wurde. Damit hat seine Beständigkeit gerade beim Aufbringen größerer Wasser- oder Farbmengen Grenzen. Dem gegenüber sind hochwertige Lackierfolien mikroporendicht. Das heißt, solange die Folie nicht zuvor beschädigt wurde, bindet die farbhaftende Lackierfolie Lack oder Füller auf ihrer Oberfläche. Dadurch entfällt der mit Papier erforderliche zweite Maskiervorgang nach dem Füllerschliff, außerdem gelangt weniger Schmutz an die Wände der Lackierkabine. ## Sauber, sogar bei der Entsorgung Ein weiterer Vorteil der recyclebaren Polyethylenmischung ist die unkomplizierte und zugleich fachgerechte Entsorgung, die Horn & Bauer über die Vertriebspartner organisiert. Dem gegenüber steht Mehraufwand, den Werkstätten betreiben müssen, um die Papierbahnen möglichst komprimiert auf eigene Kosten zu entsorgen. Die DEKRA ermittelte in einem Gutachten, dass das Abfallvolumen von Papier rund 75 Prozent höher ist als das von Folie. „Aus meiner Erfahrung kommen viele Betriebe dann auch schnell an ihre Kapazitätsgrenzen was die Lagerung angeht“, erläutert Heiko Leicht.

## Den Preis im Griff Mit Folienprodukten von Horn & Bauer behalten Betriebe nicht nur ihre Prozesse im Griff, sondern auch die Kosten. Heiko Leicht: „Die am häufigsten von unseren Kunden verwendete Folie misst vier mal 150 Meter. Damit maskiert der Betrieb etwa 25 Fahrzeuge.“ Abdeckpapier, mit dem der Lackierer ungefähr die gleiche Menge an Fahrzeugen maskieren kann, kostet nach Erfahrungen des Experten bereits etwas mehr als die hochwertige Folie. Hinzu kommen der deutlich höhere Verbrauch an Klebeband sowie der erhöhte zeitliche Aufwand. Mit dem passenden Zubehör wie dem Abrollständer oder Folienmessern ist der Betrieb dann optimal vorbereitet. Profi-Tipp von Heiko Leicht: „Häufig bieten Händler die Folienhalterung als Aktion mit an – hier lohnt es sich, beim Händler des Vertrauens nachzufragen.“

Profi-Tipps für Folie

- **Doppelt hält nicht immer besser.** Lackierfolie mit Papier schützen, um sie zweimal zu verwenden? Viel zu aufwändig und teuer, meint der Profi. - **Halt(er)ung bewahren.** Nutzen Sie die fahrbare Halterung für die Spenderbox. Dadurch sind Sie mobil und können die Folie immer direkt von der Rolle über das Fahrzeug ziehen. Außerdem vermeiden Sie so Schmutz und Staub an der Folie, der bei einer Lagerung auf dem Boden in die Box eindringen und später Schäden auf dem Lack hinterlassen könnte. - **Dickhäuter kriegt man besser klein.** Dickere Folien lassen sich wesentlich besser schneiden. Außerdem entstehen beim Einsatz hochwertgier, dickerer Folien auch bei Restfeuchtigkeit am Fahrzeug keine Wasserflecken. - **Rote Karte für Cutter und Scheren.** Nutzen Sie zum Zuschneiden der Folie ausschließlich dafür die speziell geformten Folienmesser, um Beschädigungen am Fahrzeug zu vermeiden. - **Ganz schön abgestumpft.** Durch den regelmäßigen Wechsel des Folienmessers erzielen Sie stets optimale Schneideergebnisse.

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