2015-11-04T10:37:31+0000
# ControlExpert erklärt Kehrtwende bei Kürzung AZT-Lackindex „Wir hatten die Information vom Allianz Zentrum für Technik, dass der AZT-Lackindex grundsätzlich alles beinhaltet, was bei der Berechnung des Materialeinsatzes notwendig ist“, begründete Gerhard Witte, Geschäftsführer ControlExpert, im Gespräch mit colornews.de die über Monate andauernden Kürzung des Materialindexes auf 100 Prozent. „Nach Gesprächen mit dem AZT, haben wir dann am 13.Oktober entschieden, diese Prüfung bis auf weiteres nicht mehr vorzunehmen.“ Grund dafür sei die individuelle Anpassung des AZT-Lackindexes durch die Betriebe. Hintergrund: Für Werkstätten besteht die Möglichkeit, den Materialindex individuell zu kalkulieren und entsprechend anzupassen, dies erschwert offenbar die Prüfung. Grundsätzlich stimmt ControlExpert darin überein, dass der AZT-Lackindex individuell berechnet werden kann und dann von dem Wert 100 abweicht. Deshalb wird die Abweichung vom AZT-Lackindex 100 jetzt nicht mehr beanstandet. ## Wird ControlExpert für die Rechnungskürzung von Versicherern bezahlt? Vertriebsleiter Jörg Breuer betonte im Exklusiv-Interview mit colornews.de: „Grundsätzlich steht nicht die Prüfung von Rechnungspositionen im Mittelpunkt von ControlExpert, sondern vor allem die Automatisierung von Prozessen in der Schadenregulierung.
Wir prüfen nach Herstellervorgaben und anerkannten Regeln der Technik.“ Weiter erklärte er: „ Ein großer Teil der Rechnungen und Kostenvoranschläge läuft ohne Beanstandungen durch die Prüfverfahren - auch die Position AZT-Lackindex.“ Nach Aussage von ControlExpert seien ohnehin nur wenige Betriebe von den Kürzungen des AZT-Lackindex betroffen gewesen. Klar stellte Gerhard Witte, dass die Versicherer keine Erfolgsprämie für Rechnungskürzungen zahlen: „Wir erhalten von unseren Auftraggebern eine transaktionsbezogene Gebühr. Es spielt keine Rolle, ob wir durch Prüfungen Kosten reduzieren oder nicht. Der Mehrwert für die Versicherer liegt überwiegend in der Prozessoptimierung.“ ## ControlExpert kritisiert überzogene Materialaufschläge Im Gespräch mit ControlExpert sind aber auch kritische Töne in Richtung Werkstätten zu hören: „Die Versicherungswirtschaft fragt sich schon, warum bei einem Schaden, der im Werkstattnetz eines Versicherers bearbeitet wird, ein Index von 100 angesetzt wird und der gleiche Betrieb bei einem vergleichbaren Unfallschaden in der Direktregulierung ein AZT-Index von 150 oder mehr berechnet.“ Geschäftsführer Gerhard Witte fügte im Interview jedoch auch hinzu: „Bei der individuellen Berechnung des AZT-Lackindexes aufgrund des Materialeinsatzes von Drei- oder Vierschichtlacken, bei Matt- oder Speziallacken, gibt es nichts zu beanstanden. Die Versicherer akzeptieren eben einfach keine exorbitantenIndex-Anpassungen von bis zu 200 Prozent.“ Gerhard Witte warnte in dem Gespräch zudem vor einem Bumerang-Effekte für die Branche: „Wenn einige wenige Betriebe überzogene Rechnungen stellen, kann das ein schlechtes Licht auf die gesamte Reparaturbranche werfen.“
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