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2014-05-23T11:57:27+0000
# Ziele definieren und Zeichen setzen Peter Börner, Claus Evels, Ulrich Schäfer und Uwe Heisler führen gemeinsam mit dem engeren Vorstand den Zentralverband bis ins Jahr 2017. Das hatte die Mitgliederversammlung des ZKF einen Tag vor dem Bundesverbandstag in Rostock entschieden. Während des Branchentreffens vom 22. bis 24. Mai 2014 stand vor allem ein Thema im Zentrum: die Zukunft des Verbandes und der Branche. Erstmals stellte Peter Börner den Mitgliedern die Agenda 2020 vor. Die Reaktionen während des Bundesverbandstages waren positiv. ## Perspektiven und Herausforderungen Den Auftakt des 66. Bundesverbandstages bildete die Grundsatzrede des ZKF-Präsidenten. Peter Börner erklärte den rund 400 Teilnehmern des Treffens die Eckpunkte der Agenda 2020, die Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft gibt. Demografischer Wandel, technische Entwicklung und veränderte Bedeutung des Automobils, andere Kundenstrukturen und neue Möglichkeiten durch das Internet – der Zentralverband will sich mit der Agenda 2020 noch besser aufstellen. „Die Agenda 2020 ist unsere Aufgabenstellung und unser Leitfaden, um den Verband zukunftsfest zu gestalten“, erklärte Peter Börner und erläuterte die konkreten Maßnahmen, die sich daraus ableiten. ## Agenda 2020 als Weg in die Zukunft Der Vorstand hat sich demnach fünf Kernaufgaben gestellt, die umgesetzt werden sollen. Neben einem umfassenden Informations- und Datensystem für die Unfallreparatur und den Fahrzeugbau will der ZKF die Gründung eines Spitzenverbandes auf deutscher und internationaler Ebene zur Verbesserung der Lobbyarbeit vorantreiben. Neben der neuen Geschäftsstelle in Friedberg
sollen in den nächsten Jahren fünf weitere Kompetenz- und Schulungszentren in Berlin, Hamburg, Rhein-Ruhr, Stuttgart und München entstehen. Zudem will der Zentralverband gerade kleine Fachbetriebe und Innungen stärker mit Leistungen unterstützen und auf Wunsch deren Geschäftsführungstätigkeit übernehmen. ## „Wir müssen die Verhältnisse des Marktes sehen!“ Der alte und neue ZKF-Präsident rechnete den Mitgliedsbetrieben konkret vor, wie groß der Anteil gesteuerter Unfallschäden derzeit in Deutschland ist. „Weniger als zehn Prozent aller Haftpflicht-, Kasko- oder Teilkaskoschäden werden in unserem Markt gesteuert, selbst bei einer reinen Betrachtung der Kasko- und Teilkaskoschäden liegen wir bei nicht mehr als 16 Prozent.“ Jeder Analyst würde in dieser Lage sagen: „Konzentrieren Sie sich auf die 84 Prozent ungesteuertes Geschäft. Lukrativer, frei in der Entscheidung, größeres Kuchenstück.“ Damit meinte Peter Börner vor allem eins: „Wir müssen uns um die Belange der Schadenlenkung kümmern, keine Frage. Aber wir müssen auch die Verhältnisse des Marktes sehen.“ Unter anderem aus diesem Grund sieht der Vorstand des ZKF die neue Marke „QualiCar“ des Bundesverbandes der Partnerwerkstätten (BVdP) kritisch. Peter Börner wörtlich: „Prozesse verbessern, lernen und sich selbst messen sind hervorragende Ansätze“, betonte der ZKF-Präsident. Wenn QualiCar aber eine Marke wird, entsteht eine Liste mit und ohne QualiCar-Betriebe. Das verwirrt alle Marktteilnehmer. Es besteht die Gefahr, dass Schadenlenker die Fachbetriebe benachteiligen, denen das Markenzeichen fehlt. Das lehnen wir ab, auch vor dem Hintergrund der starken
Marktpräsenz und Bedeutung von Eurogarant-Fachbetrieben, die die Top-Betriebe in Deutschland sind.“ ## Starke Impulsreferate Auch das Fachprogramm und die Vorträge der Referenten lieferten den Mitgliedern genügend Diskussionsstoff, um sich über Trends und Auswirkungen von gesellschaftlichen Veränderungen auszutauschen. Professor Dr. Lucia Reisch von der Copenhagen Business School legte ihren Schwerpunkt auf die Veränderung des Verbraucherverhaltens aufgrund der demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung. Jens Nietzschmann, Geschäftsführer DAT GmbH, stellte in seinem Vortrag das Konzept „Fair-Garage" vor, das neue Kunden und Aufträge für die teilnehmenden Werkstätten über das Internet eröffnen soll. Beide Redner skizzierten demografische und wirtschaftliche Entwicklungen, die bereits jetzt eingesetzt haben und maßgeblichen Einfluss auf die Betriebe im Karosserie- und Fahrzeugbauer-Handwerk haben werden. „Nur die leistungsfähigen Betriebe werden die Zukunft meistern können“, so das Resümee des Präsidenten. ## Vielfältiges Angebot an Workshops Karosserie-Instandsetzung, Karosserie- und Fahrzeugbau oder Unternehmensführung – erstmals hat der ZKF die meisten Fachvorträge beim diesjährigen Bundesverbandstag doppelt angeboten, um den Mitgliedern die Gelegenheit zu geben, möglichst viele Informationen mitzunehmen. Folgende Themen standen bei der Karosserie-Instandsetzung auf der Tagesordnung: UVV-Prüfung – Zusatzgeschäft für K+L-Betriebe, BMW i3-Aufbau und Reparaturkonzept, Diagnose-Software. Die Fachvorträge zur Unternehmensführung legten folgende Schwerpunkte: Erfolgsfaktor Körpersprache, "Wenn Stress uns die
Kraft raubt", Erfolg durch gute Umgangsformen. Im Karosserie- und Fahrzeugbau standen die Themen Einzel- und Typgenehmigung, Technische Dokumentation für Anhänger und Aufbauhersteller und Durchblick im Führerschein-Dschungel auf der Agenda.
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