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2011-09-06T10:48:56+0000
# Ganz genau nuancieren Immer mehr Effektfarbtöne, eine steigende Anzahl von Fahrzeugbauteilen aus unterschiedlichen Kunststoffen sorgen für Farbtonschwankungen in der Serienapplikation. Die Folge: Bei der Instandsetzung ist mehr denn je absolute Genauigkeit gefragt. ## Nuancieren, aber wann? „Gehen Sie Schritt für Schritt an Farbtonangleichungen heran", empfiehlt Michael Emmanouilidis, Spies Hecker Color Spezialist. Grundsätzlich gilt: Zunächst wird der genaue Farbton des Unfallwagens mit Hilfe der Fahrzeugcodierung bestimmt und über die Formelsoftware CRplus gesucht. Das Spies Hecker Programm zeigt dann die Formel für den Farbton an. Sollten zur eingegebenen Codierung Farbtonvarianten geben, hilft der „Color Index Variant" bei der Auswahl der besten Formel. Anschließend erstellt der Lackierer ein Musterblech der gewählten Formel und vergleicht es am Fahrzeug im Bereich der zu lackierenden Fläche. ## Angleichen von Unifarbtönen Grundsätzlich werden bei Farbabweichungen drei Kriterien definiert: Helligkeit, Farbsättigung und Position im Farbkreis lassen sich durch das Nuancieren gezielt beeinflussen. Michael Emmanouilidis: „Stellen Sie zunächst fest, in welche Richtung der Farbton abweicht. Der erste Korrekturschritt sollte sich immer auf die auffälligste Abweichung beziehen." Konkretes Beispiel: Orange. Ist das gespritzte Musterblech erheblich zu rot bzw. zu gelb, wird mit der Nachbarfarbe im Farbkreis nuanciert. Achtung: Dabei nur bereits in der Formel enthaltene Mischlacke verwenden, die im Farbkreis am nächsten liegen.
So werden Metamerien (Farbveränderungen bei wechselnden Lichtbedingungen) vermieden. Ist dieOrangefärbung des Lackes zu hell, wird Schwarz hinzugegeben oder der Weißanteil reduziert. Ein zu dunkler Farbton kann mit Weiß aufgehellt werden. „Eine fehlerhafte Farbsättigung drückt sich meist in einem zu knalligen, bunten oder unbunten, schmutzigen Erscheinungsbild aus", erklärt der Spies Hecker Color Spezialist. Um den Farbton bunter, reiner zu nuancieren, wird der Mischlack hinzugefügt, der mit dem Zielfarbton am ehesten übereinstimmt, also Orange. ## Nuancieren von Effektfarbtönen Der Farbort von Effektlacken wird nach dem gleichen Prinzip wie bei Unifarbtönen korrigiert. „Das Flopverhalten dieser Farben macht das Nuancieren jedoch erheblich schwieriger“, stellt Michael Emmanouilidis heraus. „Denn die Steuerung der Helligkeit wird bei Metallicfarbtönen nicht von Weiß, sondern von Silbermischlacken übernommen.“ In der Praxis bedeutet das: Die effektgebenden Silbermischlacke werden verändert. Ist der Farbeffekt zu grob, muss der Lackierer mit dem nächst feineren Silber gegensteuern. In der Formel wird daher der grobe durch den feineren Silbermischlack ersetzt. „Dabei ist zu beachten, dass der Anteil des feinen Silbermischlackes geringer ausfällt, da er farbstärker ist.“ Anders beim groben Silber. Die Regel lautet hier: Wirkt der Farbeffekt zu fein, lässt sich die Helligkeit mit einer erhöhten Dosis grobem Silbermischlackes korrigieren. Präzises Farbgefühl und vor allem viel fachliches Know-how, das sind die entscheidenden Faktoren für das perfekte Nuancieren.
Allerdings: „Jede Farbtonangleichung ist anders und hat ganz besondere Aspekte“, stellt Michael Emmanouilidis abschließend fest. Sein Tipp: „NutzenSie die intensive Schulung in der Spies Hecker Lackakademie. Hier vertiefen Sie Ihre fachlichen Kenntnisse.“
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