2025-02-19T14:11:49+0000

Abwarten bis zum Wahlsonntag

Wir waren in dieser Woche wieder viel in unserer Branche unterwegs. Auf unserer Westtour trafen wir Werkstattausrüster, Betriebsinhaber, Teilelieferanten und waren auf Stippvisite beim Kraftfahrzeugtechnischen Institut (KTI) in Kassel. Alle Gesprächspartner blicken gebannt auf den Ausgang der Bundestagswahl an diesem Sonntag. Denn auch im Schadenmarkt spürt man deutlich die Investitionszurückhaltung, die Verunsicherung, wie es jetzt in Deutschland weitergeht. Der Markt steht zwar nicht still, fährt aber gar nicht auf der Überholspur. Ganz anders sei die Situation in unseren Nachbarländern. Dort wird investiert, dort wird Tempo gemacht, dort ist die Stimmung deutlich positiver, erklärte uns ein Vertriebsmanager. Dennoch werden aber auch in Deutschland viele Themen weiter vorangetrieben. Kfz-Versicherer fragen stärker denn je das Thema IAM-Teile nach. Betriebe und Werkstattlieferanten profitieren von der sich ausweitenden Arbeitsmarkkrise in der Automobilindustrie. Einige Beschäftigte, die vor Jahren zu den Autobauern oder deren Zulieferern abgewandert waren, kommen jetzt offenbar wieder zurück. Allerdings schwächelt in den ersten Wochen des Jahres wohl branchenweit der Verkauf von Werkstattequipment. Was die Werkstattausrüster aber nicht davon abhält, neue innovative Produkte zu entwickeln. Also, zwar befindet sich der Markt aktuell in einer gewissen Warteschleife. Doch scheint das Abwarten bis zum Wahlsonntag wohl eher psychologischer Natur zu sein. Denn mit der Kfz-Reparatur wird immer noch Geld verdient und hinter den Kulissen wird kräftig an den Zukunftsthemen gearbeitet. So beschäftigt sich das KTI beispielsweise derzeit intensiv mit den Rahmenbedingungen für die Instandsetzung mit gebrauchten Ersatzteilen. Hier wird es Ende März einen Round Table geben, an dem viele Entscheider platznehmen und beratschlagen, wie es bei diesem Thema weitergeht. Der Diskussionsstoff wird uns in unserer Branche ganz sicher auch nach dem Wahlsonntag nicht ausgehen. Egal, wer am Ende mit wem regiert.
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