2025-02-05T11:25:55+0000

Umgang mit verunfallten E-Autos: KTI konzipiert Schulung für Abschlepper und Sachverständige

Der Umgang mit havarierten E-Autos hat die Branche im letzten Jahr beschäftigt – und wird es auch weiterhin. [Vor allem die pauschale Quarantäne-Lagerung für vermeintlich beschädigte Antriebsbatterien ohne eine Gefährdungsklassifizierung nach Herstellervorgaben wird immer wieder von verschiedenen Marktteilnehmern kritisiert.](https://schaden.news/de/article/link/44172/spiel-mit-der-angst-wie-gefaehrlich-sind-verunfallte-e-autos-wirklich) Nach mehreren Fachsymposien zum Thema geht das Kraftfahrzeugtechnische Institut (KTI) nun einen Schritt weiter und arbeitet aktuell mit Hochdruck an einem Konzept für einen eintägigen Lehrgang, der sich konkret an Abschleppunternehmen und Sachverständige richten soll. ## So soll die Schulung konkret ablaufen „Die vielen Gespräche mit unterschiedlichsten Playern – darunter Fahrzeughersteller, Verbände, Kfz-Versicherer – haben gezeigt, dass die Verunsicherung im Umgang mit verunfallten E-Autos und damit einhergehend der Bedarf nach einer strukturierten Schulung groß ist“, erklärt KTI-Prokurist Rainer Kühl im Gespräch mit schaden.news. Im Fokus der geplanten Schulung sollen deshalb die Erstbewertung und die[ Gefährdungsklassifizierung havarierter Elektrofahrzeuge](https://schaden.news/de/article/link/44316/verunfallte-e-autos-fachsymposium-kti-nov-2024) stehen. Wie schon in den Fachsymposien wird den Teilnehmenden die Vorgehensweise an verschiedenen Stationen demonstriert. „Dabei simulieren wir drei verschiedene Situationen: Die Diagnose über die OBD-Schnittstelle, die Diagnose einer ausgebauten Batterie und die Diagnose einer im Auto befindlichen Batterie, die nicht über die OBD-Schnittstelle zugänglich ist. Wir zeigen den Teilnehmenden dabei, mit welchen Diagnosetools der Zugriff auf die Schlüsselinformationen der Batterie möglich ist“, umreißt Projektmanager Philipp Fuchs das Schulungskonzept. Wichtigstes Kriterium für die Unfallreparaturforscher ist in diesem Zusammenhang die sichere und professionelle Vorgehensweise. Denn immer wieder wird dem KTI von verunfallten Fahrzeugen berichtet, die pauschal zum Risiko erklärt und teils über mehrere Wochen in Quarantäne verwahrt wurden, ohne dass diese aus fachlicher und technischer Sicht erforderlich wären. ## Enge Kooperation mit dem VBA Unterstützt wird das KTI bei der Konzeption der Inhalte tatkräftig vom Verband der Bergungs- und Abschleppunternehmen (VBA). „Es besteht eine tatsächliche Notwendigkeit, verunfallte batterie-elektrische Fahrzeuge verlässlich technisch und einfach bewerten zu können“, betont der Vorstandsvorsitzende Michael Dzakovic in diesem Zusammenhang. Der VBA gestaltet die Schulung deshalb mit und wird – so die Planung – einen Referenten für die Lehrgangstermine nach Lohfelden entsenden, der branchenspezifische Hinweise für das Bergungs- und Abschleppgewerbe rund um den Umgang mit havarierten Fahrzeugen am Unfallort gibt. ## Schulungsstart für April vorgesehen Noch laufen die letzten Vorbereitungen für den Lehrgang, doch die ersten Termine sollen zeitnah bekannt gegeben werden, wie Philipp Fuchs vom KTI verrät: „Anfang März werden wir eine Pilotveranstaltung durchführen und bestenfalls im April soll die Schulung starten. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf maximal 15 beschränkt, um den hohen Praxisanteil an den verschiedenen Stationen auch gewährleisten zu können.“