2024-11-25T11:06:29+0000

Starker Auftritt bei Coparts in Frankfurt

Es sieht so aus, als würde der Automotive Aftersales Markt nach wie vor recht stabil laufen – trotz aufziehender Rezession und allgemein schlechter wirtschaftlicher Aussichten. „Die unsichere politische Lage und die Inflation wirken eher wie ein Konjunkturmotor in unserem Geschäft “, erklärt ein gut aufgelegter Werkstattinhaber während eines zufälligen Messegespräches bei dem stark besuchten Branchentreffen des Kfz-Teile Spezialisten Coparts in Halle 5 der Frankfurter Messe. Seine Meinung: Es gebe viele Serviceaufträge, weil viele Autofahrer sich beim Neukauf zurückhielten und das Geld eher für Instandhaltung und Wartung ausgeben würden. ## Wissen und Technik standen im Mittelpunkt Die Stimmung bei den Profi Service Tagen in diesem Jahr also durchweg positiv. Das sehen nicht nur viele Betriebe so, sondern auch Geschäftsführer Dirk Wittenberg. Denn nach wie vor befindet sich Coparts auf Wachstumskurs. [Schon im Interview mit schaden.news gab Dirk Wittenberg vor den Profi Service Tagen das Umsatzplus mit bis zu vier Prozent an.](https://schaden.news/de/article/link/44268/coparts-interview-dirk-wittenberg) In Frankfurt bestätigte die Geschäftsleitung diese Entwicklung. Den Werkstätten ging es bei den Messetagen aber weniger um die wirtschaftliche Lage, sondern in erster Linie darum, sich konkret über aktuelle technische Trends zu informieren. Die Besucherinnen und Besucher interessierten sich für den Umgang mit modernen Fahrerassistenzsystemen, Anforderungen und Werkzeuge für E-Service sowie innovative Werkstattausrüstung und nutzten die Gelegenheit, um direkt vor Ort frisches Wissen für Instandsetzung und Reparatur zu tanken. Mehrmarken-Diagnose, Umrüstung bei Kältemitteln, Wartung und Pflege von Automatikgetrieben, Reifengeschäft und Nachhaltigkeit standen bei den kompakten Schulungen des Motor Kolleg auf dem Programm. ## Mehr IAM-Ersatzteile in der Unfallschadenreparatur In Frankfurt wurde auch deutlich wie stark Industrie, Handel, Schadensteuerung und Werkstatt über das Original-Marken-Ersatzteil (Independent Aftermarket Parts, kurz IAM) zusammenwachsen. Im Video-Interview mit schaden.news erklären G.A.S.-Geschäftsführer Andreas Brodhage und Elmar Bauer (ZF Aftermarket) ihre Kooperation, die künftig dafür sorgen soll, dass mehr Ersatzteile aus dem freien Markt bei der Unfallschadenreparatur eingesetzt werden. Andreas Brodhage kündigte zudem in Frankfurt an, dass neben ZF auch die Erstausrüster Hella, Mahle, Valeo, SKF, van Wezel und Magneti Marelli Teil der Initiative seien. Hintergrund ist das verstärkte Interesse von Kfz-Versicherern und von Flottenbetreibern kostengünstigere aber qualitativ gleichwertige Original-Marken-Ersatzteile als Alternativen bei Instandsetzung und Reparatur zu nutzen. Das Interesse bei den Kunden des Schadensteuerers DMS und Global Automotive Service ist laut Andreas Brodhage „immens“. ## Digitalisierung als Baustein im Flottengeschäft Bei den Profi Service Tagen von Coparts standen auch digitale Lösungen für die Werkstatt im Mittelpunkt. „Wir ermöglichen den Betrieben auf verschiedenen Wegen, gerade im Flottengeschäft mit unseren IT-Lösungen erfolgreich unterwegs zu sein“, erklärte Thomas Ramdohr, Geschäftsführer von FleetNI. Das Unternehmen, eine Tochtergesellschaft von G.A.S. und Topmotive, entwickelt Anwendungen speziell für Mechanik-Werkstätten sowie für Karosserie- und Lackierbetriebe – von Online-Terminbuchungen, die als Modul auf der Website des Betriebes integriert werden können bis hin zur Digitalisierung von betrieblichen Prozessen, die die Werkstatt entlasten. ## Wie geht es mit der Marktentwicklung weiter? Bei Coparts, Global Automotive Service und FleetNI blickt man grundsätzlich positiv auf die aktuelle Branchenentwicklung und glaubt an die Stärke des freien Marktes. Allerding wissen Dirk Wittenberg, Andreas Brodhage und Thomas Ramdohr auch: Dauert die Krise bei den Automobilherstellern zu lang und verschlechtert sich das wirtschaftliche Klima in der Republik weiter, dann kann auch der Konjunkturmotor bei Reparatur, Wartung und Unfallinstandsetzung ins Stottern geraten.
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