2024-07-24T10:42:12+0000

Praxistipp: Korrosionsschutz und Spachteln in einem Arbeitsgang – So geht’s

Der Lackiervorbereitungsprozess stellte Anwender bisher vor die Wahl: Einen qualitativ hochwertigen Schichtaufbau mit optimalem Korrosionsschutz, aber auch mit längeren Prozesszeiten wählen oder sich aufgrund knapper Vorgabewerte für eine schnelle und eher pragmatische Reparaturlackierung entscheiden? Doch gerade beim Thema Spachtelauftrag können Lackierbetriebe schon viel für einen bestmöglichen Schutz vor Korrosion tun, ohne dabei die vorherige Trocknungszeit von Wash-Primer, Füller oder Epoxy-Grundierung in Kauf nehmen zu müssen. ## Breites Portfolio für den K&L-Bereich schaden.news sprach dafür mit Carsten Leifheit, Business Development Manager bei der Henkel AG. Der Hersteller bietet neben seinem Kleb- und Dichtstoffsortiment auch weitere technische Lösungen für den K&L-Bereich. Mit den Marken Teroson, Bonderite und Loctite können Reparaturbetriebe auf ein Portfolio aus den Bereichen Verbindungs- und Dichtungstechnologie, Klebstoffe oder auch Funktionsbeschichtungen zurückgreifen. ## „Erhöhter Korrosionsschutz durch Vorbehandlungstücher“ Um den Korrosionsschutz unter dem Spachtel zu erhöhen und damit vergleichbar mit einer vorherigen Grundierung zu machen, empfiehlt Carsten Leifheit ein Spezialprodukt für die Oberflächenvorbehandlung von Aluminium, Stahl, sowie Edelstahl und verzinkten Oberflächen. „Sollte direkt auf dem Metall gespachtelt werden, sind unsere Vorbehandlungstücher Bonderite M-NT 1455-W die optimale Grundlage für den weiteren Prozess. Sie enthalten spezielle Korrosionsschutzmittel, die mit der Oberfläche reagieren und eine verbesserte Haftung bewirken“. Der Experte von Henkel erklärt, dass es sich dabei genaugenommen um eine Säurereaktion handelt. Im Gegensatz zu bekannten und spritzbaren Materialien im Markt, bleibe nach Aussage des Herstellers jedoch kein Säureanteil auf der Oberfläche zurück, was eine Überarbeitung mit Teroson UP 210 Polyesterspachtel problemlos ermögliche. ## Prüforganisation DEKRA testet Aufbau Da säurehärtende Produkte im konventionellen Lackaufbau bisher keine Anwendung unter Polyestermaterialien finden durften, wollten es die Henkel-Entwickler genau wissen. „Wir entschieden uns bewusst gegen einen firmeninternen Test und ließen das Produkt extern abprüfen“. Die Prüforganisation DEKRA kam schließlich zu dem der Redaktion vorliegenden Ergebnis, dass der Aufbau bestehend aus der Vorbehandlung mit Bonderite M-NT 1455-W und dem Teroson UP 210 Polyesterspachtel vergleichbar gute Prüfergebnisse erziele, wie ein herkömmlicher Korrosionsschutzaufbau, bestehend aus Washprimer, Füller und Spachtel. Einzig bei der Anwendung müsse auf den richtigen Ablauf und einzuhaltende Ablüftzeiten geachtet werden. ## Ablüftzeiten entscheidend Und so wird’s gemacht: „Zunächst sollte die zu spachtelnde Stelle zum Spachtelauftrag mit dem richtigen Schleifmittel vorbereitet und anschließend mit dem Reiniger Teroson VR 10 gereinigt werden. Nun wird die saubere und trockene Metalloberfläche mit
Bonderite 1455-W benetzt, sodass ein gleichmäßig feuchter Film entsteht“, beschreibt der Henkel-Manager den Prozess. Danach sei unbedingt eine Ablüftzeit von fünf Minuten einzuhalten. Carsten Leifheit ergänzt: „Innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten sollte zwingend eine Beschichtung der aktivierten Oberfläche erfolgen, da nach dieser Zeit die optimalen Haftungs- und Korrosionsschutzeigenschaften wieder abnehmen können“. Hier kommt der Teroson Polyesterspachtel UP 210 zum Einsatz, gefolgt von den weiteren üblichen Schritten der Lackiervorbereitung, heißt es beim Werkstattausrüster. ## „Einmaliger Gebrauch erhöht Prozesssicherheit“ Als wichtigen Hinweis ergänzt der Fachmann, dass ein Bonderite Vorbehandlungstuch nur in der entsprechenden Größe, welche man benötigt, abgetrennt und nicht mehrfach genutzt werden sollte. Dies gebe laut Carsten Leifheit Prozesssicherheit und sei aufgrund des heutigen Materialmixes der Fahrzeugkarosserien aus Aluminium und Stahl notwendig. „Dieser Aufbau ermöglicht den Anwendern in der Lackierwerkstatt einen deutlich kürzeren Vorbereitungsprozess, ohne dabei Zugeständnisse bei Korrosionsschutz oder Haftung machen zu müssen. In Zeiten von hoher Auslastung und Fachkräftenotstand in den Betrieben können einzelne Maßnahmen wie diese für spürbare Optimierung sorgen“, unterstreicht Henkel-Manager Carsten Leifheit.
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