2024-06-19T10:08:12+0000

BigBoxBlower: „Das Gerät ersetzt die fehlende Fachkraft nicht, aber es erleichtert uns die Arbeit enorm“

Seit 1950 werden in der Freiheitsstraße in Siegen Autos lackiert. Inmitten eines Wohngebietes gelegen, verteilt sich die Autolackiererei Weis inzwischen auf drei Gebäude. Denn der Familienbetrieb ist in den letzten Jahrzehnten kräftig gewachsen. Bis zu 30 Fahrzeuge werden hier in einer Woche bearbeitet – bei sieben Mitarbeitern ein gewaltiges Pensum. ## „Unsere Kunden sollen sich hier wohlfühlen und nicht nur eine Nummer sein“ Seit 2010 leitet Sabrina Weis die Geschicke des Familienunternehmens in dritter Generation und ist damit die einzige Frau im Siegerland, die einen K&L-Betrieb führt. Dabei zählt für die Inhaberin vor allem eines: Ihren Kunden nach einem erlittenen Schaden wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. „Unsere Kunden sollen sich hier wohlfühlen und nicht nur eine Nummer sein“, erklärt Sabrina Weis im Videointerview mit schaden.news-Redakteurin Carina Hedderich. Auf Online-Terminvereinbarung verzichtet die 44-Jährige deshalb bewusst, setzt stattdessen auf persönliche oder telefonische Absprachen mit den Kunden. Und die schätzen genau das. Wie die Inhaberin im Gespräch erzählt, kommen einige Kunden seit mehreren Jahrzehnten zur Autolackiererei Weis – die älteste ist über 90 Jahre und kennt noch den Betriebsgründer und Großvater der heutigen Geschäftsführerin. Die herzliche und offene Art von Sabrina Weiß spiegelt sich auch in dem Slogan wider, den sie nach der Übernahme eingeführt hat: „Keiner liebt Ihre Macken so wie wir“. ## Mit Automatisierung gegen den Fachkräftemangel Die „Mackenbeseitigung“, wie Sabrina Weiß die Instandsetzung nennt, ist dabei in den letzten Jahren immer umfangreicher geworden. Die Werkstatt ist dauerhaft hoch ausgelastet, der Hof nahezu immer voll. Bei „nur“ sieben Mitarbeitern ist deshalb Effizienz gefragt. Da Fachkräfte wie überall in Deutschland jedoch Mangelware sind, hat sich das Team technologische Verstärkung ins Haus geholt. 2022 wurde der sogenannte BigBoxBlower – liebevoll Bernd genannt – installiert. Die Mattierungsanlage von Werkstattausrüster CARTEC sollte die Mitarbeiter in der Lackiervorbereitung bewusst entlasten und neue freie Kapazitäten schaffen. Und das ist gelungen, wie Betriebsleiter Christian Ludwig im Video erklärt. „Natürlich ersetzt Bernd keine Fachkraft, aber es ist eine enorme Arbeitserleichterung für uns. Früher haben wir teilweise vier Stunden eine Felge mit der Hand geschliffen, heute dauert das Mattieren nur noch wenige Minuten.“ Die eingesparte Zeit können die Mitarbeiter nun anderweitig nutzen und der Familienbetrieb konnte die Durchläufe so in den letzten zwei Jahren noch einmal deutlich erhöhen. Aus Sicht von Christian Ludwig bietet „Bernd“ zudem weitere Vorteile: „Er wird nicht krank, er funktioniert immer, er ist zuverlässig und erledigt seine Arbeit immer zu 100 Prozent.“ ## Ausbildung und Zusatzgeschäft sollen Zukunft sichern Doch auch wenn „Bernd“ inzwischen ein unverzichtbarer Teil des Teams geworden ist, will die Autolackiererei Weis die Zahl der Mitarbeiter weiter erhöhen. Der Familienbetrieb investiert deshalb bewusst in die Ausbildung. Mit Start des nächsten Lehrjahres werden insgesamt fünf Auszubildende vor Ort beschäftigt sein. „Wir wollen die, die gern arbeiten möchten, auch fördern. Denn das ist unsere Zukunft“, betont Sabrina Weis. Darüber hinaus will die Autolackiererei das Segment der Felgenaufbereitung als zusätzliches Standbein weiter ausbauen. Auch dafür setzt die Inhaberin auf Technologien aus dem Hause CARTEC: den WheelDoctor DDC, der Felgen innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte automatisiert bearbeitet. Und natürlich hat auch diese Maschine einen eigenen Namen: Berta. Sabrina Weis sieht sich und ihr Team damit gut gerüstet, um auch die nächsten Jahrzehnte die Macken ihrer Kundenfahrzeuge beseitigen zu können.
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